Inwiefern beobachtet man das Kind dass sich selbst mit der räumlichen Umwelt auseinandersetzen kann?

Goldlaub  12.01.2023, 01:25

Ich verstehe deine Frage nicht. Bitte formuliere sie anders, ich antworte dann gern, wenn ich sicher bin, die Frage richtig verstanden zu haben.

ShortyLvl 
Fragesteller
 12.01.2023, 01:32

Die Frage lautet wie konntest du beobachten dass das Kinder mit sich selber die räumlichen, soziale, personale als auch die materiellen Umwelt auseinandersetzen kann?

Goldlaub  12.01.2023, 01:35

Danke.

ShortyLvl 
Fragesteller
 12.01.2023, 01:37

Gerne

1 Antwort

Kinder sind sehr neugierig. Also gierig auf Neues. Entdecken, probieren, testen, aber auch Ahnungslosigkeit sind Merkmale dieses Interesses! Erfahrungen können schmerzhaft oder befriedigend sein. Befriedigend schon allein dadurch, dass ein Kind etwas selbst vollbracht hat. "Selber" ist ein oft gehörter eigensinniger/eigenwilliger (erwachender eigener Wille), Ausspruch von Kindern, wenn sie nicht mehr bevormundet werden möchten. Also der Wille, etwas selbst zu tun. Der ist Voraussetzung für die Entwicklung und Verarbeitung von Erfahrung und Selbstständigkeit. Versuch und Irrtum, Freude und Frust; Kinder kennen von Natur aus keine Angst. Das macht sie anfällig für Gefahren (Verbrennungen, Stürze, irgendetwas ungesundes essen, etc). Aber Kinder lernen daraus. Es gilt auch und vor allem für sie: Was sie nicht umbringt, macht sie hart. Auf Mildere und relevantere Weise ausgedrückt: Es gibt keine guten und schlechte Erfahrungen, nur Erfahrungen. Aus allem kann das Kind lernen. Mit gewissen Erfahrungswerten wird ein Kind sicherer im Umgang mit der Umwelt, mit anderen Kindern, Erwachsenen, mit Spiel- und Werkmaterial. Es traut sich zunehmend mehr anspruchsvolle Herausforderungen zu. Denn es wächst auch das Bewusstsein, dass hier und da eine Kompetenz vorhanden ist. Also ein Bewusstsein, dass dies und das vielleicht schon ausprobiert und erfolgreich zu Ende gebracht wurde. Alleine gehen, von selbst auf die Schaukel klettern, trinken und essen ohne groß zu kleckern usw. Die Freude an der Sprache kommt auf, wenn das Kind willentlich Laute und einfache Silben, dann Wörter formulieren kann. Das Gefühl und das Selbstbewusstsein: "Toll, das hab ich ja gemacht!" In diesem Prinzip kommen weiter "Aha-Erkenntnisse" dazu.

Bei all dem braucht ein Kind eigentlich keine "schulische" Anleitung, es lernt aus eigenem Antrieb. Wichtig ist der bereit gestellte "Input", das dem Kind ermöglicht, mit immer neuen Eindrücken die Welt in sich "aufzunehmen", das heißt die Regeln zu verinnerlichen. Dinge, mit denen man hantieren kann, gestalten usw. Mit Input ist eine möglichst große Bandbreite an Erfahrungsmöglichkeiten gemeint. Dazu ist eine höchstmögliche Freiheit des Ausprobierens und Erforschens hilfreich. Kinder, die sozusagen überbehütet sind, lernen weniger Selbstsicherheit. Denn vieles wird ihnen ja abgenommen, was zur einer kompetenten Persönlichkeitsentwicklung nötig ist.

Selbstverständlich ist trotzdem eine Art Überwachung notwendig, um allzu gefährliche Erfahrungen wie oben erwähnt abzublocken bzw. mit Hilfe der verständigen Erwachsenen auch das als Erfahrungswert mit zunehmen. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, abhängig von anderen auf vielen Gebieten. Er strebt nach absoluter Selbstständig- und Unabhängigkeit und ist doch in einer fürsorglichen Gemeinschaft am Besten aufgehoben. Fürsorglich nicht mit Überbehütung gleichsetzen! Das Gegenteil von Fürsorglichkeit ist Vernachlässigung.

narat92  12.01.2023, 18:28

wie kann man das z.b bei einer präsentation es sagen? die räumliche umwelt

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Goldlaub  12.01.2023, 20:19
@narat92

Die Umwelt ist grundsätzlich räumlich, auf das Physische bezogen. Aber auch die psychische Umwelt, sprich andere Menschen, gehören zur Umwelt oder zum Umgang miteinander. Das Kind braucht diese Umgebungen, einerseits um genügend Raum für Exkursionen und Entdeckung zu haben, andererseits um sich sozial einzugliedern, sich in soziale Notwendigkeiten zu fügen. Anders ausgedrückt: die Anderen, die Bedingungen, die Welt um einen rum, stellen diesen Raum dar. Eine frei zugängliche "Weite" eröffnet die Freiheit der Selbsttständigkeit im Gegensatz zum "Eingesperrtsein", eingeschränkt und deshalb auch beschränkt auf den relaiv kleinen Input entwickelt sich die gesamte Persönlichkeit nur in diesem Rahmen. Wer immer nur auf Wolken umhergeht, wird niemals ein Gespür für holprige Tatsachen entwickeln. Die Möglichkeit vieles zu erfassen (Matsch, Schnee, Wasser, Steine etc. anfassen) die Ferne, die Nähe, oben, unten. lang, kurz, hoch, flach zu sehen betrifft ebenfalls den äußeren Raum. Spielplätze mit ihren körperlichen Anforderung, klettern, rennen, Ball spielen, auch streiten und Freundschaften eingehen, ist nur möglich, wenn das Kind aus einer engen Umgebung austritt.

Zur räumlichen Umwelt gehört also sozusagen die gesamte Welt. ;-)

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