Intelligent mit LRS?

4 Antworten

Habe in der Familie einen recht guten Gymnasiasten, der so wie ich seine Eltern verstehe nur eine Rechtschreibschwäche hat (wobei er nicht der erste in diesem Teil der Familie mit diesem Problem ist).

Man muss aber wohl unterscheiden zwischen

  • durchschnittlich intelligent und nur in 1-2 Bereichen recht krasse Probleme wie offizielle Rechtschreib-/Rechenschwäche etc.
  • unterdurchschnittl. intelligent, also in den meisten Bereichen deutl. Probleme.
  • extreme Schieflage was die Verteilung der Dinge angeht, wo er gut bzw. schlecht ist. Also z. B. im MINT-Bereich ein absoluter Überflieger, aber in Sprachen klappt schriftl. so garnix, nicht mal in der Muttersprache, evtl. sogar Mutismus (wobei es dafür wieder andere Gründe als Intelligenz geben kann). Tritt wohl z. B. im Zusammenhang mit Autismus häufiger auf (oder ist sogar ein Diagnose-Kriterium?).

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ist sogar die Grundvoraussetzung, dass eine Lese- und Rechtschreibschwäche diagnostiziert werden kann. Bei sogenannten Teilleistungsschwächen wie der LRS muss die Intelligenz außerhalb der Teilleistungsschwäche zumindest durchschnittlich (d.h. IQ von 85 oder mehr) sein.

Ist dies nicht der Fall, wäre das eher eine generelle Leistungsschwäche, sprich eine Lernbehinderung.

LRS ist eine Teilleistungsschwäche, in Amerika als minimale cerebrale Dysfunktion eingeordnet. Das hat mit Intelligenz nichts zu tun ind kann bei jedem IQ vorkommen. Einzige Einschränkung ist, je höher der IQ umso höher die Wahrscheinlichkeit dass es auffällt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja, das kann man. Ich kenne mindestens zwei Studierte mit LRS.