Industrial Piercing Heilungsprozess

2 Antworten

Mein Industrial hatte von allen meinen Piercings den längsten und schwierigsten Heilungsprozess (sind im Prinzip ja auch zwei Piercings). Das Stechen war eigentlich total easy, tat aber nach einem Tag dann schon deutlich mehr weh. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder du lässt dir direkt einen langen Stab (Barbell) oder zwei kurze 'Stecker' (Studs) einsetzen, ich hab die erste Variante gewählt (bei der zweiten Möglichkeit gibt es schon mal Probleme beim Einsetzen des Barbells). Bis es komplett abgeheilt war, hat es etwas über ein Jahr gedauert, weil es immer wieder "gesifft" hat. Gegen das Siffen hilft Tyrosur-Puder aus der Apotheke und eventuell das vorsichtige Abkleben des Piercings über Nacht mit einem Pflaster. Im Prinzip hat man dieselben Probleme wie bei anderen Knorpelpiercings, nur hier hat man halt zwei Piercings und der lange Stab vereinfacht die ganze Sache auch nicht unbedingt. Aber wenn du etwas Geduld hast und das Piercing dauerhaft gut pflegst, wird es schon klappen. Ich würde es mir immer wieder piercen lassen, weil es wirklich super aussieht! - Wenn du noch fragen hast, dann nur raus damit :-)

DieZahnfee13 
Fragesteller
 07.04.2015, 20:52

Super! Danke für die ausführliche Antwort! Ich hatte mit meinem helix schon ne sehr lange und schmerzhafte abheilphase, daher hab ich so Schiss! Aber wer nichts wagt der nicht gewinnt! Ich werd's einfach riskieren. Du hast es nur mit diesem tyrosur gereinigt oder auch mit octenisept oder sowas? Und wie hast du das aufgetragen? Viele sagen ja Wattestäbchen sind nicht so optimal wegen den Fusseln.

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vavavoom  08.04.2015, 05:10

Gerne :-) Ganz genau - Augen zu und durch! Wenn du Helix überlebt hast, dann klappt Industrial auch. Hab die ersten zwei Wochen 2-3x täglich Octenisept auf die Einstichstellen gesprüht. Mein Ohr war anfangs ziemlich geschwollen und tat weh, aber lass dich dann davon nicht beirren, denn man kann Piercings auch überpflegen und damit wird der Heilungsprozess gestört. Denn viele sind ja der Meinung 'umso mehr Desinfektion, desto besser', das ist aber meistens nicht der Fall. Natürlich kann ich dir nur von meiner Erfahrung erzählen, du musst beachten, dass die Pflege individuell angepasst werden muss. Nach den ersten zwei Wochen hab ich dann nur noch jeden zweiten bis dritten Tag nach Bedarf mit Octenisept desinfiziert (nur draufsprühen!). Die erste Zeit wird Wundsekret austreten, aber das ist überhaupt kein Problem und ganz normal. Nachts wirst du eventuell am Industrial kommen und es wird morgens leicht blutig sein. Dieses ganze Siffzeug entfernst du, indem du Octenisept draufsprühst und es einwirken lässt, dann kaufst du am besten Wattestäbchen für Babys (sind fester und fusseln dadurch weniger) und sprühst diese auch mit Octenisept ein und löst sehr behutsam die aufgeweichte Kruste. Nach dieser Zeit hab ich nur noch nach Bedarf desinfiziert um das Piercing sauber zu halten. Falls das Piercing nach ein paar Monaten immer noch siffen sollte, verwendest du Tyrosur-Puder. Damit du keine Wattestäbchen dafür verwenden musst, kaufst du Puder(!) und kein Tyrosur-Gel, denn so kannst du es einfach auf die Einstichstellen pudern. Dann gibt es noch ganz allgemeine Sachen, die die Abheilung vielleicht verkürzen könnten. Ph-neutrales Shampoo ist hilfreich, da das Piercing davon nicht allzu sehr gereizt wird. Wenn du lange Haare hast, dann binde sie so lange und so oft wie möglich zusammen, so verhinderst du das Hängenbleiben der Haare in der Stange. Die Stange nicht drehen oder hin und her schieben, das reizt den Stichkanal und Wundsekret oder etwas Blut könnte in den Stichkanal gelangen und zu unerwünschten Entzündungen führen. Dein Piercer wird dich aber noch über die genaue Pflege aufklären - folge seinen Anweisungen und es müsste alles funktionieren. Mein Helix war eigentlich genauso kompliziert wie mein Industrial, also keine Sorge. Bei Problemen musst du einen kühlen Kopf bewahren und dich erneut auf dem Weg zum Piercer machen.

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kommt drauf an was man als erst Einsatz nimmt. Da gibt es ja zwei Möglichkeiten das erste ist der lange Stab der gleich beide Löcher verbindet oder die zweite Möglichkeit ist erstmal zwei einzelne barbells einzusetzen und diese dann zu verbinden wenn es komplett abgeheilt ist. Die zweite Möglichkeit soll angeblich unproblematischer sein.

(ich hatte aber auch mit der ersten Möglichkeit keine Probleme was das verheilen angeht ^^)

DieZahnfee13 
Fragesteller
 06.04.2015, 23:32

Ok danke! Haben die Löcher bei dir noch lang "gesifft" und wie hast du sie desinfiziert, bzw gepflegt? Die zweite Variante hatte Ne Freundin von mir, da haben sich dann aber die Löcher gedreht und nun bekommt sie keinen Stab hinein...

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JoelJester  06.04.2015, 23:44
@DieZahnfee13

Ging, die ersten 3 Tage hatte ich morgens immer kruste dran weil es über Nacht geblutet hatte als ich drauf lag, ansonsten hat es eigentlich nur geblutet wenn ich irgendwie dran kam. Ich hab von der Pflege her so die besten Erfahrungen gemacht das ich sie die ersten zwei Tage komplett in ruhe gelassen hab, höchstens mit Kamillentee und Wattestäbchen die Kruste entfernt. Am dritten Tag hab ich dann angefangen morgens und abends mit Kamillenteebeutel und Desinfektionsmittel zu pflegen d.h. Kamillentee machen, 5 Minuten ziehen lassen den Beutel dann rausnehmen und abkühlen lassen und den dann 5-10 Minuten auf die gepiercte Stelle zu legen, dadurch wird die eventuelle Kruste weich und man kann sie leicht mit einem Wattestäbchen entfernen. Zum desinfizieren hatte ich am Anfang immer Octendisept, mittlerweile bin ich auf Prontolind umgestiegen da das sanfter ist, mach das Desinfektionsmittel dann immer auf ein Wattestäbchen und tupfe damit die gepiercte Stelle ab ^^

Kann auch daran liegen das nicht punkt genau gepierct wurde, man merkt beim Industrial leider sofort wenn der Winkel in dem gestochen wurde nicht perfekt passt

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