In welchem Buch beschreibt Aristoteles das logische Quadrat?

3 Antworten

Siehe Wikipedia: Syllogismus. Und dort "logisches Quadrat". Da steht:

"Diese Zusammenhänge werden oft in einem Schema, das unter dem Namen „Logisches Quadrat“ bekannt wurde, zusammengefasst (siehe Abbildung). Die älteste bekannte Niederschrift des logischen Quadrats stammt aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert und wird Apuleius von Madauros zugeschrieben."

D.h. das Logische Quadrat steht nirgends bei Aristoteles.

Tullia 
Fragesteller
 20.03.2018, 12:07

Sollte man zwar meinen, wenn man diesen Text liest. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt, da mein Dozent mir ans Herz gelegt hat, Aristoteles zu diesem Thema heranzuziehen, da dieser sich damit wohl beschäftigt hat. Trotzdem danke.

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berkersheim  20.03.2018, 12:28
@Tullia

Dann empfehle ich erst mal den Beitrag "Syllogismus" in Wikipedia bezogen auf Aristoteles und die zugehörigen Verweise zu lesen. Dann erhellt sich die Sache. Kann ja sein, dass der Dozent nur die logischen Grundlagen bei Aristoteles meint.

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Das logische Quadrat des Aristoteles

Aristoteles unterscheidet in seinen "Kategorien" mehrere Arten von Oppositionen, darunter die "Kontrarietät" von der "Kontradiktion", z. B.: 1 (1) Konträr (enantion): gut/schlecht, jeder Mensch ist weiß/kein Mensch ist weiß  (Kat.l2a,Deint.l7b); kontradiktorisch (antiphasis): Sokrates ist krank/Sokrates ist nicht krank (Kat.13b).
Diesen beiden Arten von Gegensätzen entsprechen zwei verschiedene Arten von sprachlicher Negation, die konträre und die kontradiktorische Negation.

Aus diesem Zitat aus dem Internet siehst Du, dass die Grundlagen für das logische Quadrat von Aristoteles gelegt wurden. Das Quadrat als zeichnerische Darstellung ist eher von Apuleius von Madauros gezeichnet worden. Nach meinem Wissen hat Aristoteles keine Zeichnungen hinterlassen.

Das logische Quadrat resultiert aus den Kategorischen Sätzen. Wenn ein kategorischer Satz einen singulären Term - etwas einen Eigennamen - als Subjekt besitzt, entfallen die kontradiktorischen Verneinungen, da für Aristoteles ein Satz, der eine leere Menge beschreibt, falsch ist. Insofern hätte Aristoteles das Logische Quadrat eingeschränkt. Michael Wolf behandelt das Logische Quadrat in seiner „Abhandlung über die Prinzipien der Logik“ sehr ausführlich auf Seite 37 ff. Welche Rolle leere Klassen in der formalen Logik bei Hilbert und Ackermann und in der Syllogistik spielen, stellt er auf S. 57 ff dar.