Immer wieder diese Gedanken um ein 2tes Kind?

9 Antworten

Also, ich schreibe dir gern meine bzw unsere Geschichte.

Wir bekamen geplant eine Tochter, als meine Frau 25 und ich 27 war. Sie musste 7 Wochen vorher geholt werden, weil das Kind im Mutterleib nicht mehr gewachsen war. Es war eine Schwangerschaftsvergiftung bzw nennt man es auch Gestose. Im ersten Jahr hatten wir es schwer, denn wir mussten immer wieder in Krankenhäuser und zu Ärzten, weil uns wegen Immunschwäche unserer Tochter sehr viel Schlimmes prophezeit wurde. Gott sein Dank erwiesen sich diese Bedenken dann als falsch, denn sie war mit einem Jahr von diesen Symptomen befreit und entwickelte sich als normal gesund !

Wir hatten mit ihr viel Freude und sie war immer ein Kind, das recht ruhig war und sich auch meist angenehm verhalten hat. Also wir beschäftigten uns mit ihr recht viel und es war allgemein eine schöne Zeit. Irgendwann kam dann vielleicht auch die Frage nach einem eventuellen zweiten Kind. Es wurde uns von Ärzten schon prophezeit, dass diese Schwangerschaftsprobleme wieder auftreten könnten und auch eigentlich abgeraten. Sicherlich hätten wir es trotzdem probieren können, aber es kam nie dazu. Warum ? Meine Frau war, obwohl sie unsere Tocher immer sehr wichtig fand, immer ein Typ, die schon gern bald wieder ins Berufsleben eintreten wollte. Denn mit 2 Kindern ist man bald auf längere Zeit außer Gefecht. Auch wenn damals aufgrund der Situation in Österreich auch ich 1 Jahr in Karenz gehen hätte können, ist es ja doch so, dass die Mutter irgendwie mehr eingespannt ist. Ich bin aber eigentlich immer ein Vater gewesen, der schon sehr viel mit ihr unternommen hatte und für die da war. Denn meine Frau pflegte auch stets ihre eigenen Frundeskreis und war auch manchmal unterwegs und so halten wir es jetzt auch immer noch, also dass wir außer gemeinsamen Freundeskreisen auch noch unser eigens Leben führen wollten. Und im Großen und Ganzen führen wir bis heute ein Leben, in dem für alle etwas da sein soll und ist.

DIe Frage ist nun: Hat uns bzw unserer Tochter je ein Geschwisterkind gefehlt ? Sie hat nie besonders danach gefragt. SIe war zufrieden und hatte im selben Ort einen Cousin und eine Cousine, die wir oft sahen und die vielleicht so eine Art Ersatz-Geschwisterrolle eingenommen hatten. Sie durfte sich stets Freundinnen einladen oder bei ihnen sein und ich war da auch oft dabei und es war lustig, zumindest als sie kleiner waren und Eltern bzw Papa dabei noch nicht "uncool" war. Man kann natürlich nun nicht sagen, wie es mit Geschwisterkind geworden wäre. Vielleicht total gut und harmonisch, vielleicht aber mit gesundheitlichen Problemen und Konflikten und Stress und was weiß man noch alles ? Ich möchte hier natürlich keine Werbung für Einzelkinder machen, aber es hat nicht nur Nachteile. Auch war und ist unsere Tochter nie eigensinnig, was man ja Einzelkindern oft nachsagt. Es kommt immer auf die Aufmerksamkeit an, die man KIndern schenkt und dass man ihnen immer ein ehrlicher Gesprächspartner ist, und dass man Kinder nicht anschreit oder gar ärgeres , sondern dass man sie als gleichwertige Person behandelt und schätzt.

Es gibt im Leben nicht die eine Weisheit, die zählt und jeder Fall bzw jede Familie ist anders. Vielleicht hat das Schicksal eben so entschieden , und es ist gut so gewesen.

Wenn du also innerlich das Gefühl hast, dass alles so passt wie es ist, dann würde ich es auch so belassen. Es müssen keine 2 Kinder oder mehr sein. Vielleicht sagen das auch manche deshalb, weil sie es eben so haben und nun dies als "Pflicht" darstellen wollen. Wenn man nur 1 Kind hat (und "nur " schreibe ich ja ungern, denn jeder Mensch ist gut und es fehlt niemandm der (die ) nicht da ist), dann gibt es keine Frage, welches Kind bevorzugt wird, oder gar den Vorwurf, den man sich machen könnte, welches Kind ich denn insgeheim nun mehr liebe ? Gibt es tatsächlich diese Gedanken, wie man weiß.

Ich bin mit einem jüngeren Bruder aufgewachsen und musste mit ihm in den 70ern sogar auch noch 1 Zimmer teilen. Das war echt nicht einfach (oft auch lustig, aber oft auch Stress) und wir verstehen uns heute relativ gut, auch wenn wir ziemlich unterschiedliche Typen sind. Heute hat er (eher spät) mit seiner Frau 2 Kinder (Jungen) und sie haben auch letztenlich, sogar eher auf seinen Wunsch, ein zweites bekommen. Auch hier ist die Frau sehr selbständig und hat zu ihm gesagt: "Gut , wenn du ein zweites willst, ok, aber ich übernehme nicht die ganze Arbeit und gehe wieder meinem Job nach. Nun sind sie eine nach außen hin vielleicht (ein wenig oder mehr) unruhig wirkende Familie, wo alle sehr viel reden und die 2 Jungen sind sehr gescheit und machen alle möglichen Sportarten und mein Bruder muss neben seinem Job, für welchen er sogar oft ein paar Tage im Ausland ist dann zu Fußballtournieren fahren und alles mögliche und wenn die beiden Eltern so ziemlich alles unter einen Hut bringen müssen, dann haben die so gut wie keine Ruhe. Kann man wollen, muss vielleicht nicht sein.

Zu deiner weiteren Frage: Du musst der Gesellschaft überhaupt keine Rechenschaft schuldig sein. Es ist DEIN Leben .

Übrigens: Unsere Tcohter ist bereits 29 und fast 8 Jahre mit ihrem Freund zusammen und wir verstehen unds alle gut miteinander sie bekommen im Herbst ein Kind ! Das ist für uns alle spannend ! Auch die Frage ob sie (wenn es hoffentlich klappt) dann ein zweites wollen oder nicht ?

Ich wollte damit auch nochmal ausdrücken, dass es keine Regel dafür gibt. Und hoffe, dass dir unsere Geschichte vielleicht ein wenig weiterhelfen konnte, zumindest zum Nachdenken. und tu vielleicht das, was dir im Innersten richtig vorkommt. Es ist im Leben zwar immer so, dass man sich denken kann: "Was wäre wenn....?", aber andererseits kann man auch mit dem zufrieden sein, was man hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   04.06.2025, 13:01

♥️

Ich kann dir nur raten eine finale Entscheidung zu treffen und danach die "was wäre wenn" Gedanken für die andere Option einfach dir selbst hart durch Ablenkung zu unterbinden und zu beenden, wenn du merkst sie kommen.

Ich bin mit zwei Geschwistern aufgewachsen, bei uns war es eher so, dass wir als Kinder ständig Streit hatten, uns jetzt als Erwachsene aber deutlich besser verstehen. Mit der einen bin ich sehr eng, seit sie Kinder hat nochmal mehr, mit der anderen ist es auch ok. Als Kinder waren wir ständig zerstritten, egal ob alle dre untereinander oder nur zwei, nur nach Außen waren wir eine Einheit. Besucher, die nicht oft da waren, fanden es immer super wie gut wir uns verstehen, vor Besuch gut erzogen sein konnten wir.

Man weiß nie, wie es wird, das kann man auch nicht planen. Kind zwei könnte ein total einfaches sein, ein normales oder wieder ein sehr anstrengendes. Kind 1 könnte das Geschwisterchen gut vertragen und sich altersangemessen mit kümmern, es könnte die geteilte Aufmerksamkeit dann aber auch total blöd finden & auf Krampf um Aufmerksamkeit kämpfen und viele Abstufungen dazwischen. Das kannst du weder planen, noch vorher wissen.

Wie viele Kinder ihr bekommt, sollte die Entscheidung von dir und deinem Partner sein. Da hat niemand ein Mitspracherecht. Weder eure Eltern, noch Freunde, noch Großeltern, Kollegen oder "die Gesellschaft" z.B. in Form anderer Muttis in den Einrichtungen deines ersten Kindes. Das ist EURE Wahl und so solltest du das auch emotional sehen und lernen, dich von den Meinungen anderer abzugrenzen. Du hast nun eine eigene Familie, deren Wohl und damit auch DEIN Wohl stehen an erster Stelle, vor den Meinungen der anderen.

Wenn du sagst, dir reicht es nun, die ersten 5 Jahre waren anstrengend genug und du willst die Gefahr dass es wieder so kommt nicht erneut eingehen, ist das vollkommen ok. Du musst dich vor anderen auch nicht rechtfertigen, wenn die (sowieso sehr übergriffige) Frage nach einem 2. Kind kommt, dann sage einfach nur, dass ihr keins plant. Die Gründe dafür gehen niemanden etwas an, außer dich und deinen Partner. Gerade wir Frauen neigen leider öfter als Männer dazu, uns ständig automatisch zu rechtferitgen und die Wertung anderer darauf dann auch emotional zu stark zu beachten. Die haben ihr Leben, du deins. Und egal wie du das gestaltest, es ist ok.

Wichtig ist nur: Wenn der Druck für dich so groß ist, suche dir jemanden mit dem du darüber reden kannst. Das sollte dein Partner sein, kann aber auch z.B. eine gute Freundin sein, wenn du eine hast die dir ehrlich zuhört und nicht versucht ihre Meinung aufzuschwatzen.

Es ist verständlich, dass dich der Wunsch nach einem zweiten Kind quält, besonders wenn gesellschaftlicher Druck und idealisierte Vorstellungen auf dich wirken. Doch deine persönlichen Erfahrungen mit einer schweren ersten Zeit nach der Geburt und einem fordernden Sohn sind sehr real und zeigen, dass du jetzt deine Energie und dein Wohlbefinden priorisieren solltest.

Höre auf deine innere Stimme, die dir sagt, dass du nur ein Kind haben möchtest. Es ist dein Leben, und du musst niemandem etwas beweisen. Ein glückliches Einzelkind mit einer entspannten Mutter ist oft wertvoller als der Versuch, ein Ideal zu erfüllen, das dich überfordert.

Ganz liebe 🌞 Grüße

Lass dich von deiner Umwelt nicht beeinflussen. Es ist vollkommen okay, nur ein Kind zu haben oder keins oder auch 4. Ob Single oder verheiratet.

Nur du musst das für dich entscheiden. Ich wollte immer mehr Kinder, mindestens 3, hat nicht geklappt, weil mir der Mann gefehlt. Ich wollte immer ein Mädchen, unbedingt. Ich habe zwei Jungs, mit fast 10 Jahren Unterschied. Sie sind sehr verschieden. Ich bin froh, dass ich die beiden habe. Der ältere hat in der Pupertät viel Schwierigkeiten gemacht, das war anstrengend und er wollte früh ausziehen. Der jüngere war als Kind sehr aktiv und anstrengend. Heute fehlt es ihm an Selbstvertrauen. In der Schule war er immer super und er wohnt noch zu Hause, studiert noch.

Ich habe sie alleine groß gezogen und immer gearbeitet.

Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden, wie es eben passt.Wenn du kein zweites Kind willst, dann bekomme kein zweites. Egal,ceas deine Umwelt dazu meint.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin mit 3 Schwestern aufgewachsen und wir haben auch als Erwachsene einen engen Kontakt.

Meine Tochter bleibt aus medizinischen Gründen wohl ein Einzelkind, was ich sehr bedauere, aber nicht ändern kann.

Ich finde es aber total ok, wenn du nur ein Kind haben möchtest! Das bleibt ganz allein deine Entscheidung!