Ich würde so gerne in den 80ern leben, warum?

7 Antworten

Ach, auch die Zeit zwischen 1990 - 2000 war in Ordnung. Tolle Serien, sorglose Kindheit, erstes unzerstörbares Nokia-Handy ohne Internet mit 14...Ich mocht meine Kindheit sehr. Heute möchte ich definitiv kein Teenie sein, das Mobbing hat durch Sozial Media Ausmasse angenommen die sehr bedenklich sind.

Die 80er habe ich als Kind erlebt, nicht als Jugendlicher, und daher nicht so intensiv gekannt. Aber die 90er waren auch weitgehend verlängerte 80er Jahre.

In der Tat erscheinen sie auch mir heute in der Rückschau friedlicher, harmonischer und ruhiger.

Das liegt aber nicht an neuer Technik. Auch damals gab es ständig neue Technik, die das Leben veränderte. Als wir statt Schallplatten Kassetten bekamen und dann CD und man Musik unterwegs "mitnehmen" konnte, wurde das Leben für Jugendliche anders, z.B. Und Computer wurden seit den 80ern überall eingeführt, Freaks hatten sogar schon das Internet.

Der Unterschied war, dass man mehr in Kategorien wie Gemeinschaft dachte und den sozialen Staat hoch bewertete. In den 80ern galt ein Staat als hoch entwickelt, wenn er viele sehr starke Sozialleistungen bereit hielt. Da gab es z.B vom Staat bezahlten Urlaub für Mütter und Familien, sog "Mutter-Kind-Kuren". Und so eine Menge kleiner Dinge, die heute verschwunden sind.

Je mehr die Gemeinschaft produziert, um so mehr davon soll allen zugute kommen. Das war der sozialdemokratische Wohlfahrtsstaat. Schweden galt weltweit als der am weitesten entwickelte und war das Vorbild.

Die Menschen dachten, dass man mehr oder weniger einen Anspruch auf einen Arbeitsplatz hätte, dass man einen Anspruch auf eine angemessene Bezahlung hatte - deswegen gab es überall gute Tarifverträge. Und falls man ausnahmsweise arbeitslos wird, hatte man ebenso einen Anspruch, von der Gemeinschaft gut versorgt zu werden. Die Sozialdemokratie hatte Teilen und Zusammenhalten als ihre Ideale. Und hohe Steuern, vor allem für die Reichen, galten als natürlich notwendig.

Einige Bereich der Gesellschaft galten als so wichtig, dass sie nicht dem Markt und der Wirtschaft überlassen werden sollten. Die wurden von Behörden verwaltet, wie z.B. der Bahn, damit alle günstig reisen können. Und Behörden waren ein Gegenstück zur Wirtschaft und von der klar getrennt zu halten. Der Staat stand oben über der Wirtschaft.

Das hat sich überall ausgewirkt und die Atmosphäre einer gewissen Ruhe und Harmonie geschaffen. In den 90er Jahren konnten in einer Kleinstadt auf dem Weihnachtsmarkt noch eine Millionärin, eine Mittelschichtfrau und eine Sozialhilfeempfängerin zusammen einen Glühwein trinken und reden. Heute nicht mehr denkbar.

In den 90ern verbreitete sich eine neue Ideologie, die behauptete, dass es gut für alle im Ergebnis sei, wenn jeder für sich zusieht, wo er bleibt. Teilen war ekelhaft und Zusammenhalten lächerliche "Sozialromantik". Die Steuern für Reiche wurden gesenkt und "Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft" verkündet.

Das geschah auf der ganzen Welt.

Ergebnisse sind heute sowas wie die WHO, von der man nicht weiss, wer in ihr bestimmt, weil sie von Spenden von Milliardären und Pharmakonzernen lebt, und Behörden im Staat, die ebenso arbeiten. Politiker, die Millionen von Spendern kassieren und Villen bauen (wie der Spahn).

Hass auf die, die nicht so erfolgreich sind ("Hartz IV") und Angst aller, die noch nicht ausgegrenzt sind, in dieser Ausgrenzung zu landen. Und überhaupt überall eine grosse Einsamkeit der Menschen in der Ideologie, dass jeder an sich denkt und an keinen anderen.

Diese Eskalation von Corona mit so extremen "Massnahmen" hätte es in den 80ern nicht gegeben. Da war HIV-Aids, was viel, viel gefährlicher ist. Und es gab kEINE von den heutigen Zwangsmassnahmen. Damals waren die Menschen, die Politiker und Behörden noch der Ansicht, dass man dem anderen durchaus vertrauen könnte. Weil es diesen Mindestzusammenhalt gab.

Stattdessen gab es Informationskampagnen. Dass du heute beim Sex ein Kondom trägst, kommt aus den Aufklärungskampagnen der Zeit. Niemand wollte ernsthaft eine Kondompflicht per Gesetz einführen, sie mit gewaltigen Bussgeldern und Gefängnisstrafen durchprügeln. Und ein paar Aussenseiter der Politik aus der CSU, die Schwule in Lager sperren wollten (von Schwulen kam die Krankheit ursprünglich), wurden vom Rest der Politik und den Medien klar abgekanzelt. Anders als heute, wo das Einsperren von "Maskenverweigerern" oder "Qurantäneverweigerern" überall gefordert wird.

Selbst der schwedische Sonderweg, der heute in Deutschland als viel zu lasch verhetzt wird, geht heute weiter als man damals mit Aids ging.

Techniken sind keine Gefahr. Wenn man nicht einigen wenigen die Macht überlässt, mit ihnen zu machen, was sie wollen. Wenn die Gemeinschaft sie beobachtet und ggf. beschliesst, sie zu kontrollieren.

Aber eine Gesellschaft, die verkündet, dass Bereicherung das coolste ist, Teilen verwerflich, jeder für sich selbst klar kommen soll und Verlierer Verbrecher sind, kann so eine Krise nicht mehr bewältigen, die eben im coolen Alleingang nicht zu packen ist.

Das ist der Unterschied zwischen damals und heute.

Nicht so überteuert sehe ich anders. Die Leute haben damals ja auch weniger Geld verdient. Als einfacher Arbeiter hat man im Monat vielleicht 1200 DM gehabt - dass sind ca. 500€. Damit musste man auskommen (Miete, Essen, Auto).

Man hat aber mehr draußen gespielt wie heute. Unter anderem, weil es ja nur 3 oder 4 TV-Sender gab. Also was hätte man da gucken sollen?

Werd Schauspieler oder zieh nach Amerika, da gibt es viele Orte die, wie die 19er aussehen.

ja, war auch besser, weil wir die harte Deutsche Mark hatten und nicht den beschissenen euro