Ich werde manchmal gefragt, ob ich Autismus habe, wird das auch anderen Leuten gefragt?

9 Antworten

Hallo, ich habe 2 Kinder von unterschiedlichen Vätern... bei der Großen steht seit 2 fast 3 Jahren der Verdacht auf A-typischen Autismus im Raum und sie hat eine Teilbegabung im visuellen und sprachlichen Bereich - der Wert liegt bei 121.

Heute wurde mir mitgeteilt, dass mein Kleiner ebenso Autismus haben könnte und er hat einen IQ von 66. Gegensätzlicher könnten die Werte also nicht sein.

Logischerweise rief ich dann meine Mutter an und fragte ob bei mir irgendwas auffällig war... Ihre Antwort war: "...ne, du warst für die anderen immer nur die dumme, die faule, die komische..."

Tatsächlich wurde ich in der Schule immer von Mobbing jeglicher Art begleitet, was durch die jährlichen Umzüge nicht besser wurde.

Inzwischen komm ich klar. Jedoch möchten wir noch ein Kind und ich hab Angst, dass ich dann ein 3tes Kind mit Autismus in diese immer mehr aggressiv werdende Welt setze. Kann ich als Erwachsene immer noch eine Diagnose stellen lassen? Wie geh ich vor? Hat sich inzwischen das Vorgehen hierfür geändert?

Danke für eure Antworten


LoewenherzH  23.08.2024, 10:56

Evtl. Das dritte Kind mal gegen nichts impfen lassen. Vielleicht hat das dann mal kein Autismus.

Das ist das gleiche wie mit Asperger oder ADHS. Nur weil diese Begriffe jeder kennt, fragt man einfach ob es jemand hat, weil es für sie einfach irgendwie interessant ist. Ich wurde auch schon paar mal gefragt, ob ich schizophren bin, aber die meisten haben wohl davon keine Ahnung und wollen einfach nur, dass ihre Einschätzung bestätigt wird. Anderen in die Augen schauen kann ich übrigens auch nicht, wenn überhaupt schaue ich ganz leicht an ihrem Gesicht vorbei. Kenne persönlich auch eine andere Person, die das nicht kann und hier hab ich das auch ein paar mal gelesen.

Ich denke, wenn du dich sozial ungewöhnlich verhältst, wie eben Menschen nicht in die Augen schauen, überlegen Sie natürlich woher das bei dir kommen könnte.

Gerade bei Laien, und gerade bei jungen Menschen wird dann eben das als Erklärung herangezogen, was man schonmal gehört hat, was in den Medien präsent ist und was ungefähr passen würde.

Autismus ist neben Borderline und Depression und Vlt noch Schizophrenie einfach sehr bekannt, auch im Alltagsverständnis der Menschen. Auch wenn es hunderte andere mögliche Gründe gibt, nur davon haben sie eben noch nie gehört.

Dann fragen sie eben danach was für sie am naheliegensten ist, schlicht weil sie sonst keine ihnen bekannten Erklärungen heranziehen können. Menschen wollen gerne verstehen, warum andere sich seltsam verhalten.

Kommt vor. Bei mir lag es an Nonkonformismus, Außenseitertum, knallhart die Meinung sagen und meinen manchmal nach Behördendeutsch klingenden Formulierungen, dass ich von Lehrern für eine Autistin gehalten wurde.

Derzeit ist es Mode, jede Individualität mit einer Diagnose zu betiteln. Hinter jedem Kleinkram wird eine Störung vermutet. Dass jeder Mensch "ganz normal anders" ist, gerät anscheinend in Vergessenheit.

Autisten halten zwar wenig oder keinen Blickkontakt. Aber zum dem Syndrom gehören noch viel mehr Symptome.

Wenig Blickkontakt allein ist völlig normal. Vielleicht schauen deine Eltern auch nicht viel in Augen, so dass du kein Vorbild dafür hattest. Oder Mimik wirkt intensiver auf dich, so dass die Gesichter dich unbewusst stressen. Oder du bist unkonzentriert, schaust viel hin und her.