Ich kann nicht mehr vor trauer?

2 Antworten

Hallo catcatcat22,

einen lieben Freund oder Freundin von einem Tag auf den anderen zu verlieren, ist auch wirklich sehr schlimm! Doch frage ich mich: Hast Du um Deine Freundin gekämpft? Hat es seit der Trennung einmal eine Aussprache zwischen Euch gegeben und weiß sie, wie Dir seitdem zumute ist?

Wenn einem nach vielen Jahren die Freundschaft gekündigt wird, kann das natürlich viele Gründe haben. Doch vielleicht ließe sich in einem offenen Gespräch zwischen Euch einiges klären und die Freundschaft wiederherstellen! Was meinst Du?

Ich weiß allerdings nicht, ob in dieser Richtung schon etwas gelaufen ist und kann daher auch nicht beurteilen, ob es ein endgültiges Aus zwischen Euch gibt. Doch falls nicht, warum nicht nach Möglichkeiten suchen, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen? Vielleicht hat ja Deine Freundin inzwischen ihre Meinung geändert und ist Dir gegenüber nicht mehr so negativ eingestellt. So lange man nicht miteinander geredet hat, gibt es viele Fragezeichen!

Doch falls, aus welchen Gründen auch immer, keine Fortsetzung Eurer Freundschaft möglich ist, was dann? Dann ist es am besten, die Sache so gut wie möglich abzuschließen.

Innerlich Abstand (oder Abschied) zu nehmen ist sicher nicht einfach und es mag auch eine ganze Weile dauern, bis Du es geschafft hast. Dieser Schritt ist jedoch in der Regel unumgänglich, um innerlich wieder ausgeglichen werden zu können. Dann ist zu hoffen, dass Deine Gefühle allmählich wieder zur Ruhe kommen und der Schmerz irgendwann nachlässt.

Auch wenn Dir in Deiner jetzigen Situation nicht danach ist und Du Dich schwach und kraftlos fühlst: Tue etwas, um Dich abzulenken und werde aktiv! Das mag Dir besonders am Anfang sehr schwerfallen, doch im Laufe der Zeit wirst Du merken, dass es funktioniert. Dich in Dein Schneckenhaus zurückzuziehen kann am Anfang vielleicht ganz hilfreich sein, doch sollte es nicht zur Gewohnheit werden.

Versuche, Neues zu erleben und triff Dich mit Bekannten und Freunden. Das bringt Dich auf andere Gedanken und mildert den Schmerz ab. Und vor allem bringt es Deinem Herzen Erleichterung, wenn Du mit jemandem, zu dem Du Vertrauen hast, über Deine Gefühle sprichst. Wenn man am Boden ist, dann braucht man einfach jemanden, bei dem man sich so richtig ausheulen kann. Wenn man dann merkt, dass der andere mit einem mitfühlt und einen ernst nimmt, ist alles schon nicht mehr ganz so schlimm.

Zum Schluss möchte ich noch auf einen Aspekt hinweisen, der von vielen, die in ernsten Schwierigkeiten sind, heutzutage übersehen wird. Ich weiß ja nicht, ob Du an Gott glaubst. Doch falls ja, denkst Du nicht, dass er Deine Gefühle versteht und Dir gern helfen möchte?

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der mir sehr zu Herzen gegangen ist. Er lautet: "Er [Gott] heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden" (Psalm 147:3, Hoffnung für alle). Fühlst Du Dich nicht gerade so, wie hier beschrieben, "innerlich zerbrochen" und voll emotionaler "Wunden"? Wäre es nicht schön, von Gott Erleichterung zu bekommen?

Du kannst ihm alles sagen, was Dich bewegt, denn in den Psalmen steht: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8). Ja, Du kannst zu Gott so reden, wie zu einem guten Freund und Du kannst sicher sein, dass er Dich hört!

Ich hoffe, dass Dir die genannten Tipps ein wenig dabei helfen, Deinen Kummer nach und nach in den Griff zu bekommen! Denke vor allem daran: Die schlimmen Gefühle, die Du im Moment hast, bleiben nicht für immer so stark! Solltest Du jedoch nicht wieder aus diesem Ausnahmezustand herauskommen, wäre es wahrscheinlich an der Zeit, über professionelle Hilfe nachzudenken. Alles Gute und viel Kraft!

LG Philipp

Es scheint so,als hättest du eine emotionale Abhängigkeit entwickelt.

Wenn du in dir selbst Halt findest und dich selbst als wertvoll empfindest,kannst du vielleicht auch sehen,dass du eine Freundin verdient hast die dich wertschätzt und nicht einfach von einem Tag zum anderen aus ihrem Leben kickt.Da das Ganze schon ein paar Monate her ist kann man da auch nicht von einem Impuls sprechen dem sie nachgegeben hat ohne die Folgen abzusehen.

Warum bist du nicht sauer auf sie?

Das wäre wichtig damit du dich distanzieren kannst .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 20 Jahre Berufserfahrung Palliativmedizin und Seelsorge