Ich kann meinem Vater nicht mehr sagen dass ich ihn liebe?
Seit ca. 4 Jahren(Tot meiner Mutter) kann ich meinem Vater nicht mehr sagen dass ich ihn liebe ich weiß nicht warum aber diese Worte kommen mir irgendwie nicht mehr über die Lippen ich will es oft sagen aber kann es nicht
es liegt nicht daran dass ich ihn nicht liebe im Gegenteil doch irgendwie geht es nicht mehr auch wenn er mir sagt dass er mich liebt kann ich nicht sagen „ich dich auch/ich liebe dich auch) hat jemand eine Ahnung was da los ist oder ob es in irgend einer Hinsicht ein Anzeichen ist
ich bin zwar noch relativ jung vielleicht wird das mit der Zeit aber des beschäftigt mich schon eine Weile
1 Antwort
Könnte es sein, dass Du Dich Deiner Mutter gegenüber schlecht fühlen würdest, weil Du es ihr ja nicht mehr sagen kannst?
Hattest Du zu Deiner Mutter ein inniges Verhältnis? Es ist übrigens durchaus normal, dass man zu unterschiedlichen Menschen auch unterschiedliche Gefühle hat und das betrifft auch sehr nahe Angehörige.
Du schreibst auch, dass Du noch sehr jung bist - Deine Mutter aber "schon" vor 4 Jahren verstorben ist - da warst Du ja nochmals deutlich jünger.
Wie bist Du bisher mit dem Verlust umgegangen? Hat Dich Dein Vater oder auch andere Personen, haben sie Dich unterstützt - oder haben alle einfach weiter gelebt? Der frühe Tod eines Elternteils, sowas steckt keiner einfach weg und es kann sein, dass Du immer noch dran knabberst, dies aber nicht beim Namen nennen kannst, weil Du eben noch sehr jung warst und bist.
Hast Du schon mal von "Trauergruppen" gehört? Diese Gruppen gibt es inzwischen für alle Altersklassen, also auch für Kinder und Jugendliche. Hier kann man sich auch zu seinen Gefühlen sehr gut austauschen. Oft braucht man gar nicht viel erklären, weil ja alle mit dem gleichen Schicksalsschlag zurecht kommen müssen. Man findet aber viel Verständnis für seine Gefühlslage und das ist grad in Trauerprozessen sehr wichtig. Auch wenn Du jetzt vielleicht denkst, meine Mutter ist ja "schon" vor 4 Jahren gestorben. Trauer kennt keine zeitlichen Grenzen und irgendwas scheint Dich immer noch zu belasten.
Falls Du Dich für solch eine Gruppe interessierst, dann schau mal im Internet nach oder erkundige Dich beim Kinderschutzbund, Jugendamt etc. wo es in Deiner Nähe eine entsprechende Gruppe gibt. Dein Vater, Onkel, Tante etc. oder auch der Vertrauenslehrer in der Schule, falls Du mit Deinem Vater darüber nicht sprechen möchtest, sind Dir sicher behilflich.
Grundsätzlich kann ich Dir aber schon versichern, dass alle Deine Gefühle vollkommen richtig sind. Es gibt für nichts rund um die Trauer irgendwelche Regeln - man kann nur lernen, mit solch einem Verlust weiter zu leben. Dafür gibt es aber Hilfe und die sollte man in Anspruch nehmen.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute 😘
Wirklich vielen Dank für deine Worte