Ich habe gegen den heiligen Geist gelästert, doch Gott hat mir vergeben?

10 Antworten

Solange du unserem ewigen Vater noch traust, Ihn um Hilfe zu bitten,

könnte eine Lästerung des H.G. (glücklicherweise)

noch nicht "vollzogen" sein (Mt.12,31).

Woher ich das weiß:Recherche

Dazu mal die folgenden Gedankengänge:

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden (vgl. 1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Empfehlenswert zur Frage sind auch diese Artikel:

ranolfo369  13.09.2022, 12:17

Dem kann ich nur beipflichten. Jeder Mensch ist sündig, wer aber nach Gott fragt und den Herrn Jesus als seinen persönlichen Retter annimmt, hat auch den Heiligen Geist.

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Gott vergibt jedem die Sünden, er ist ein barmherziger und nicht strafender Gott. Du brauchst keine Angst zu haben, du findest stets Verständnis.

HuiPeng  03.04.2022, 15:46

Und das weißt du woher, das er verständnis hat? Standst du schon vor ihm? Nur weil es im Buche steht vor über 2.000 Jahren, was vielleicht auch missverstanden wurde.

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Kaffeetrinke541  03.04.2022, 19:23
@HuiPeng

Das spüre ich eben. Und weil ich es glaube. Schon mit einem kurzen Gebet erreiche ich Gott.

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Wenn dieser Gott die Idee des Lästern so schlecht fand, gäbe es das nicht. Deswegen kommt es auf den menschgemachten Gott an, zwischen Werten zu wandeln, und nicht auf den tatsächlichen Gott, der einfach nur ist.

Diesbezogen ist es höchsten ein Verrat an dem menschlichen Teil eines Gottes. Aber wir sind ja auch auf den zweiten Blick Menschen.

Es ist nicht Gott, der jemanden in die Hölle bringt – im Gegenteil, Er ist der Erlöser, Er fleht die Seelen an, Seine Barmherzigkeit anzunehmen. Die Sünde gegen den Heiligen Geist, von der Jesus spricht, die nicht vergeben werden kann, ist die absolute Verweigerung der Barmherzigkeit, und dies in vollem Bewusstsein, vollem Gewissen. Papst Johannes Paul II. erklärt dies sehr gut in seiner Enzyklika über die Barmherzigkeit. Auch hier können wir so viel mit dem Gebet für Seelen tun, die Gefahr laufen, verloren zu gehen.

Maria, hättest du zufällig eine Geschichte, die das illustriert?

Maria Simma: Eines Tages saß ich in einem Zug und in meinem Abteil war ein Mann, der nicht aufhörte, schlecht über die Kirche, über Priester und sogar über Gott zu sprechen. Ich sagte zu ihm: "Hör zu, du hast nicht das Recht, das alles zu sagen, es ist nicht gut." Er war wütend auf mich. Danach kam ich an meinem Bahnhof an, stieg aus dem Zug und sagte zu Gott: "Herr, lass diese Seele nicht verloren gehen." Jahre später; Die Seele dieses Mannes kam, um mich zu besuchen; Er sagte mir, dass er der Hölle sehr nahe gekommen war, aber er wurde einfach durch dieses Gebet gerettet, das ich in diesem Moment gesprochen hatte!

Ja, es ist außergewöhnlich zu sehen, dass nur ein Gedanke, ein Impuls des Herzens, ein einfaches Gebet für jemanden verhindern kann, dass er in die Hölle fällt. Es ist der Stolz, der in die Hölle führt. Die Hölle besteht darin, hartnäckig "NEIN" gegen Gott zu sagen. Unsere Gebete können im Sterbenden einen Akt der Demut hervorrufen, einen einzigen Augenblick der Demut, wie klein er auch sein mag, der ihnen helfen kann, die Hölle zu vermeiden.

Aber Maria, es ist unglaublich, trotzdem! Wie kann man eigentlich im Augenblick des Todes "NEIN" zu Gott sagen, wenn man ihn sieht?

Maria Simma: Zum Beispiel sagte mir einmal ein Mann, dass er nicht in den Himmel kommen wolle. Warum? Weil Gott Ungerechtigkeit akzeptiert. Ich sagte zu ihm, dass es Menschen waren, nicht Gott... Er sagte: "Ich hoffe, dass ich Gott nach meinem Tod nicht begegne, sonst werde ich ihn mit einer Axt töten." Er hatte einen tiefen Hass auf Gott. Gott gewährt dem Menschen den freien Willen; Er wünscht, dass jeder seine freie Wahl hat. Gott schenkt jedem während seines irdischen Lebens und in der Stunde seines Todes genügend Gnade für die Bekehrung, auch nach einem Leben in der Finsternis. Wenn man aufrichtig um Vergebung bittet, kann man natürlich gerettet werden.

Quelle: Maria Simma: Das erstaunliche Geheimnis der Seelen im Fegefeuer
Woher ich das weiß:Recherche