Ich fühle mich unverstanden und als Außenseiter - kann ich was tun?
Hallo,
ich bin dieses Jahr in eine neue Klasse gekommen und fühle mich zum ersten mal so richtig als Außenseiter. Seit dem Zeitpunkt, als meine Klasse erfahren hat, dass ich zwei Lehrjahre parallel mache fühle ich mich noch schlimmer. Ich bin in einer Klasse mit nur 3 Mädchen und die anderen beiden sind seit dem sehr schnippisch zu mir.
In meiner Vergangenheit wurde bei mir ein überdurchschnittlicher IQ diagnostiziert, woran ich aber auch immer wieder Zweifel und worauf ich mich nicht gerne beziehe, weil das für mich ja nichts ändern würde und auch einfach, weil es einem ja nicht zu einem besseren oder schlechterem Menschen macht.
Niemand meiner Mitmenschen weiß von mir, dass ich laut der Tests also hochbegabt bin, aber irgendwie habe ich doch manchmal das Gefühl, dass ich dadurch anders wirke und ausgegrenzt werde oder in blöde Situationen komme. Ich habe immer das Gefühl direkt auf z.B. meine guten Noten reduziert zu werden nach dem Motto: die schreibt gute Noten und bekommt alles was sie will, die hat keine Schwierigkeiten. Aber so fühle ich mich eben nicht. Auch ich weiß nicht alles und habe Fragen, aber ich habe immer das Gefühl, als würden andere meine Fragen garnicht verstehen und als würde ich sie nerven (vor allem im Unterricht). Das lässt mich echt verzweifeln und es fühlt sich auch nicht richtig an, dass ich mich die ganze Zeit so sehr versuche anzupassen, nur um nicht gänzlich Außenseiter zu sein. Das macht mich sehr depressiv, weil ich mich schon garnicht mehr traue das zu fragen, was ich wissen möchte oder gute Noten zu schreiben bzw. im Unterricht gut mitzumachen. Entweder unterdrücke ich mich (im Anpassen war ich immer gut) und fühle mich nicht ausgeglichen oder ich werde unterdrückt und fühle mich blöd.🙄 Habt ihr eine Idee, was ich tun kann, kann das überhaupt mit der Hochbegabung zusammenhängen oder bin ich einfach aus einem anderen Grund so unbeliebt/anders? Ich würde mich sehr über Tipps freuen!
LG Lena
3 Antworten
Du sollst mit den anderen Schülern reden, statt immer zurückzuziehen. Lg
Wichtig finde ich, dass man sich selbst nicht auf den IQ reduziert. Das Umfeld tut das normalerweise nicht, weil es das Konzept IQ in der Regel eh nicht gut kennt. Das heißt, das Umfeld merkt schon, wenn man etwas schlauer ist, aber es käme nicht auf die Idee, in jeder zweiten Schulklasse den/die statistische/n Hochbegabte/n zu suchen. Solange bestimmte Stichwörter noch nicht gefallen sind, bist Du ein ganz normaler Mensch.
Ich würde Dir empfehlen, das Risiko einzugehen, den anderen zu zeigen, dass Du auch manche Dinge (noch) nicht kannst. Verabrede Dich zum Beispiel mal mit Deinen Klassenkameraden zu irgendeiner sportlichen Aktivität (bspw. Teamsportarten), egal, wie gut Deine Technik darin ist. Oder gehe mit auf eine Party und lass' Dir ein paar Moves beim Tanzen zeigen. Das zeigt, dass auch Du etwas dafür tun musst, um Erfolge zu erzielen und nicht alles auf anhieb kannst.
Was Das sich-nicht-verstanden-Fühlen angeht: Oft wird man deshalb nicht verstanden, weil man Argumentationsschritte überspringt. Das kann man trainieren. Manchmal braucht man für eine gelungene Frage halt zwei, drei Anläufe...
Vielleicht siehst nur du das du anders bist, weil du dich so fühlst und deine Mitschüler empfinden das garnicht so? oder sagen sie auch was zu blödes zu dir? Wenn sie dich tatsächlich ärgern sollte oder sonstiges, dann nur, weil sie eifersüchtig sind, weil du es nunmal schon kannst oder verstehst und gute Noten schreibt, was vlt bei deinen Mitschülern nicht der Fall ist. Vielleicht kannst du denen ja helfen und damit in besseren Kontakt zu ihnen kommen .