Ich bin Kurdin 24 (w) möchte ausziehen darf aber nicht wenn ich nicht vorher Heirate?
Hallo Ihr Lieben,
Ich möchte seit 2 Jahren meinen eigenen Weg gehen, mein eigen Heim haben für mich selber leben. Verdiene auch genug das ich mir eine Wohnung leisten kann. Das Problem liegt bei meinen Eltern. Die kennen es nicht anders. Eine Frau/Mädchen darf erst sein eigenes Leben führen wenn sie heiratet. Ich möchte eigentlich nicht heiraten.
Ich hab seit 1 Jahr einen Freund er ist Eusse meine Mama weiß nur was davon sie sagt immer wieder das ich ihn heiraten soll wenn ich mein eigenes Leben führen möchte aber mir ist das viel zu früh Ihn zu heiraten. Trotzdem möchte ich Fuß im Leben setzen und nicht ständig unter Kontrolle sein.
Wenn ich unterwegs bin muss ich mich immer wieder rechtfertigen wo ich bin. Meistens sind es lügen ich arbeite länger oder ich mach blau auf der Arbeit damit ich Zeit mit meinem Freund verbringen kann.
Das größte Problem ist mein Papa, er weiß von nichts weil meine Mama genau so viel vor ihm verheimlicht. Das gehört sich nicht als Frau/ Mädchen ohne zu heiraten so zu leben wie sie es möchte.
Ich weiß nicht wie ich den das klar machen soll ohne aus der Familie ausgeschlossen zu werden.
Hilfe !
9 Antworten
Tja, schwierig, wenn deine Eltern "traditionell" sind und sich auch nicht anpassen wollen. Rechtlich gesehen darfst du alles machen.
Erster Schritt: Rede und konfrontiere deine Eltern mit deinen Gefühlen und Ansichten. Vielleicht verstehen sie es ja, zumindest zum Teil.
Wenn sie stur bleiben, dann musst du dir selbst die Frage stellen: Was will ich vom Leben? Es ist dein Leben, du musst deinen Weg gehen, wie dieser auch aussehen mag.
Ich merke an deinen anderen Beiträgen, dass du dich viel mit der Liebe beschäftigst. Ich bin ebenfalls Kurdischer Abstammung und bei uns ist es nicht so streng (vielleicht liegt es daran, dass noch nichts ernstes mit Umzug und Liebe vorkam). Ich denke, wenn deine Mutter davon schon weiss und dennoch an deiner Seite ist, dass es ein gutes Zeichen ist. Ich weiss, dass Kurdische Väter sehr aggressiv und sogar manchmal Handgreiflich werden, du aber dennoch für DICH entscheidest. Mach aber nichts falsches, dass es dann am ende nicht läuft und du beide Seiten verloren hast...
Lg
Es ist die Angst, dass wir immer und immer wieder ein schritt nach hinten gehen, anstatt nach vorn. Was ich dir sagen kann, ist, dass du keine unnötigen Risiken eingehen solltest. Seine Familie zu verlassen und wahrscheinlich nicht mehr sehen, ist eine große Sache. Hör auf dein Herz, aber lass dein Gehirn spielen.
Du bist Ü18 und darfst ausziehen wann Du willst.
Wenn man hier lebt ist das eben so, und daran sollte sich auch Dein Vater halten.
Wir sind nunmal nicht in Kurdistan, Deutschland ist ein modernes, freies Land.
Da muss er so langsam mal umdenken und seine altmodischen "Traditionen" ablegen!
Nun musst Du wissen ob Du gegen seinen Willen ausziehst, oder Dich weiter gefangen halten lässt.
Wir kennen Deinen Vater nicht. Wir wissen nicht, wie weit er gehen würde, um Dich zur Raison zu bringen. Weißt Du es?
Was würde er tun, wenn Du einfach Deine Sachen packen und ausziehen würdest? Davor hast Du doch Angst, oder?
Du könntest eine Möglichkeit nutzen, in der er ein paar Tage nicht zu Hause ist, aber was dann? Er würde sich sicherlich hintergangen fühlen. Das würde das Verständnis für Deine Entscheidung nicht gerade fördern.
Gibt es jemanden in Eurer Verwandtschaft oder im Freundeskreis, der in dieser Hinsicht auf ihn einwirken kann. Deine Mutter scheint ja das gleiche Problem wie Du zu haben.
Du schreibst, dass es deshalb viele Lügen gibt. Die Wahrheit bedingt Vertrauen, das Ihr beide nicht in Deinen Vater habt, sonst müsstet Ihr ihn nicht anlügen.
Vertrauen muss man sich auch verdienen. Sicherlich möchte auch Dein Vater geliebt werden, aber als Familiendespot ist es schwer, Vertrauen zu gewinnen.
Was kannst Du tun? Die Nuss knacken oder den Bruch riskieren. Reden, reden, reden, nachdenken lassen! Red zunächst nicht von Dir, sondern von Euren Lebensumständen in einem fremden Land, das Dir ja gar nicht so fremd ist, über den Spagat zwischen zwei Kulturen. Du bist darin aufgewachsen. Das hat etwas mit Dir gemacht, was er akzeptieren muss.
Nun ja ich habe Angst weil ich eigentlich weiß wie mein Vater reagieren könnte. Seine Schwetser also meine Tante, ist ihren eigenen Weg gegangen weil sie Studieren wollte und seit dem Lebt sie auch alleine. Schon 15 jahre her. Und mein Vater hat wegen diese Entscheidung von ihr sie als Schwester gelöscht weil sie hätte auch in der selben stadt Studieren können und bei den Eltern bleiben sollen.
Das ist ziemlich bitter. Was wäre, wenn Du ein Fach studieren wolltest, das Du in Eurer Stadt einfach nicht studieren kannst, etwas ganz Spezielles?
Tja. Du kannst reden, bis du grün wirst und hoffen, dass das was bringt, oder du sagst dir "Ich kanns nicht ändern, es tut mir leid und es tut mir weh, wenn ihr mich dann ausschließt, aber ich bin kein Kind mehr."
Das einzige, das dich zurück hält, sind die moralischen Vorstellungen deiner Familie. Dir selnbst steht frei zu tun und zu lassen, was du willst.
Weil ich angst habe was falsches zu machen das ich alleine da stehe traue ich mich noch nicht überhaupt irgendeinen Schritt zu machen. Oft denke ich mir das es so OK ist wie es ist. Und versuche es dann immer wieder zu akzeptieren. Nur oft komme ich dann wieder zu dem Punkt das ich gerne meinen eigenen Weg gehen möchte.