Ich bin eine Muslima & bisexuell?

10 Antworten

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Hallo - du Ärmste, habt ihr das Problem auch? Ich kann hier nichtsfür oder gegen den Islam als solches sagen, denn ich bin im christlichen Glauben aufgewachsen und kenne mich bei euch nicht so aus.

Den Christen mit diesem Problem rufe ich aber zu: Lass euch nicht von einem religiösen Dogma euer Recht auf ein natürliches Leben nehmen. Homo- oder Bisexualität ist genauso normal wie Heterosexualität, es kommt nur statistisch weniger vor.

Hier meine Antwort auf eine frühere Frage:

In der Tierwelt ist Homosexualität bezeugt, es ist also grundsätzlich etwas Natürliches. Die Statistiken zur menschlichen Homosexualität schwanken je nach Jahrzehnt und Gesellschaftsschicht. Man geht derzeit ganz grob von etwa ein bis fünf Prozent homosexuell Veranlagter aus, erotische Anziehung zum gleichen Geschlecht bezeugen jedoch bis zu zehn Prozent der männlichen und bis zu 13 Prozent der weiblichen Jugendlichen.

In der Antike sahen die Griechen in den homosexuellen Männern die vollkommene Schöpfung: die „mannhaftesten“. Ohne Frauen, Ehe und Kinder und damit fähig, sich den wichtigen männlichen Dingen zu widmen wie dem Staatswesen, zudem die Knaben liebend. Trotz dieser heroischen „Vergötterung“ des Männlichen gab es auch kritische Stimmen unter den damaligen Philosophen wie Seneca, dem älteren (Gründerzeit des Christentums).

Die moralische Verurteilung im christlichen und islamischen Raum liegt vor allem im Judentum begründet. Dabei ging es weniger um den sexuellen Akt als um die Vergeudung des männlichen Samens. In der Geschichte um Sodom und Gomorrha (ich weiß nicht, ob ihr im Koran eine ähnliche Geschichte habt) stürmen die lasterhaften Bewohner Sodoms Lots Haus und fordern von ihm, dass er seine Gäste (zwei männliche Engel) herausgibt, damit sie über diese Männer herfallen können. Lot verteidigt diese männlichen Gäste bietet dem lasterhaften Mob einen Ersatz an: seine beiden minderjährigen, vermutlich 12 und 13-jährigen jungfräulichen Töchter! 1. Mose, 19,7-8: „Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel. Siehe, ich habe zwei Töchter, die noch nichts von einem Manne wissen, die will ich herausgeben unter euch, tut mit ihnen, was euch gefällt, aber diesen Männern tut nichts...“. Lot verhindert die unnatürliche Weitergabe des Samens und nimmt dafür die Vergewaltigung seiner jungfräulichen Töchter nicht nur billigend in Kauf, er bietet sie sogar „saftig“ an, „…tut mit ihnen, was ihr wollt“. Der männliche Körper und sein Same waren (und sind in konservativen religiösen und Kreisen und Gesellschaften) höher geachtet als der weibliche Körper und seine Gebärfähigkeit – eine Groteske an sich.

Die Angst vor der Samenvergeudung oder vor dem Samenverlust ist alt. Bereits im 6. Jh. v. Ch. befürchtete der Arzt Sokrates und später auch Hippokrates, der Geschlechtsakt sei schädlich für den männlichen Körper, da der Samenerguss ein Energieverlust bedeute. Frauen schwäche der Akt im Übrigen nicht. Die Einschätzung der männlichen Homosexualität als „schändliche Todsünde“ hat die kath. Kirche vehement fortgesetzt. Der von ihr verehrte Thomas von Aquin hat die Ansicht des antiken Aristoteles geteilt, dass im männlichen Samen ein potentieller kleiner „Mann“ schwimmt, dessen Empfängnis quasi seinem vorzeitigen Tod, sprich Mord, gleichkommt. Frauen entstünden hingegen nur bei „feuchten Südwinden“ oder anderen äußeren Widrigkeiten und kämen in der Natur wesentlich weniger häufig vor.

Fazit: Das Verdammen der Homo- oder Bisexuellen in fundamentalistischen christlichen und islamischen Kreisen (und in von Vorurteilen behafteten Gesellschaftsschichten) ist also noch vor der allgemeinen Leibesfeindlichkeit, die ihren Ursprung eher in dem dualen (gnostischen) Verständnis von Materie = böse, Geist = gut hat, dem antiken und bis heute andauernden Männlichkeitswahn geschuldet.

Was wird Deine Familie machen wenn sie es erfährt? Jemand der es sich finanziell leisten kann kann sich outen, wenn Du aber arm oder krank wirst ist es zum Schluß nur noch die Familie die sich um einen kümmert. Fremde loben Dich für Deinen Mut wenn Du Dich outest, Deine Familie gibt Dir Sicherheit und sie liebt Dich. Wer von den Usern hier würde sich um Dich kümmern wenn Du mit Deiner Familie zerstritten bist? Ruiniere Dir nicht Deinen Ruf. Wenn es Dir irgendwann einmal schlecht gehen sollte wird Dir Deine Religion weiterhelfen. Such Dir lieber einen Freund und bleib anständig.

Hey , ich bin auch Moslem und 16 (ich kann mich in deine Lage also hineinversetzen).Okay , ich bin zwar nicht bisexuelel aber trotzdem...Hier schreibt fast jeder wieder mal nur Schwachsinn , wenn sie sich mal mit dem Menschen auseinander gesetzt hätten , dann wüssten sie es besser.Jeder 4. Teenager hat so eine Zeit , dass ist nichts abnormales und hat mit der Pubertät zu tun.Du bist gerade mal 13 , da wird sich noch einiges verändern.Die Hormone spielen verrückt , dass gibt sich wahrscheinlich auch wieder , aber:Es kann natürlich auch sein , dass dein Interesse zum gleichen Geschlecht "bleibt".Tja , ich müsste jetzt sowas wie "Ja , du musst das sofort lassen und vergessen" schreiben , dass rate ich dir auch , aber ich weiß ja nicht einmal wie du dich so fühlst.Für mich wäre eine Beziehung mit einem Mann wohl das wiederlichste , was ich mir vorstellen kann , aber das ist ja bei jedem anders.Falls du noch Fragen zum Thema "Bisexualität im Islam" hast . dann kannst du deine Fragen stellen , ich werde mein bestes geben.

Liebe Fragestellerin! Leider schreibst Du nichts, wie streng Deine Eltern sind, ob Du in einer Moscheegemeinde bist, wie alt Du bist etc.! In der Moschee solltet ihr nicht unbedingt allen zeigen, dass ihr ein Paar seid! Als Frauen könnt ihr euch aber sicher durchaus als "Wohngemeinschaft" tarnen, solange ihr euch nicht öffentlich küsst etc.! Wem gegenüber willst Du Dich denn outen? Tu das lieber erst vor Nichtmuslimen (Selbsthilfegruppe)! Viel Spaß und Segen!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium an div. Universitäten sowie Intereligiöser Dialog.