Ich bin ein Türke fühle mich aber wie ein Deutscher was haltet ihr davon?

15 Antworten

Moin,

das ist doch vollkommen in Ordnung. Du bist hier aufgewachsen, ergo hast Du für unser Land ein Heimatgefühl entwickelt. Du lebst von Kind an hier, also hast Du mit dem anderen Land nicht mehr viel zu tun außer Deine Abstammung und auf die kannst Du natürlich auch stolz sein oder wie immer man das auch nennen mag.

Ich finde es gut, daß Du Dich auf für Deutschland einsetzen würdest (Bundeswehr). Das ist auch kein Verrat an Deinem Volk, da Du hier aufgewachsen bist und nichtmal mehr richtig türkisch sprichst.

Welche Religion Du ausübst ist Privatsache, es gibt ja auch Deutsche Konvertiten (z.B. Pierre Vogel - der ist allerdings etwas radikaler geworden). Du machst Dich nur unbeliebt wenn Du Deine Religion über die anderer stellst, das gilt aber auch für Zeugen Jehovas.

Viel merkwürdiger finde ich es, wenn ein Deutscher (oder egal aus welchem Land) im Erwachsenenalter auswandert und seine Heimat verleugnet, z.B. die Auswanderer die unser Land immer in den Dreck ziehen. Du empfindet aber noch eine gesunde Bindung zu Deinen Wurzeln und das ist auch wichtig für das Seelenleben.

Man merkt ja schon wie verbissen die Gutmenschen sind die nicht zugeben können daß Deutschland garnicht so schlimm ist.

Grüße aus Karlsruhe

Ich bin auch Türkin und lebe in Deutschland. Aber ich bin glatt Türkin und fühle mich auch so. Laut meinen Zeugnis steht auch, dass ich höflich und freundlich bin. Das hat doch nichts mit der Nationalität zu tun, sondern durch das Verhalten eines Menschen. Wenn du kein Türke sein würdest, würde ich das missverstehen. Du kannst dir nicht vorstellen in der Türkei zu leben, weil du dort noch nie gelebt hast. Ob es falsch oder richtig ist so zu denken, kann ich nicht kommentieren, denn das sind deine Gefühle. Meine persönliche Meinung dazu ist: Wenn man woanders lebt, dann sollte man sich auch einigermaßen dorthin anpassen, aber die eigene Kultur sollte man schon erleben und nicht beeinträchtigen. Weil du in Deutschland aufgewachsen bist, fühlst du dich der deutschen Kultur näher und das wider rum beeinflusst deine Gefühle. Aber eins verstehe ich nicht. Wenn du dich nicht als ein Türke fühlst und die Türkei als Heimat nicht ansiehst, wie kannst du dann stolz drauf sein? Wenn ja dann ganz, wenn nicht dann gar nicht. Das ist meine persönliche Meinung.

HugoGuth  14.09.2011, 19:05

Du hast recht, Sweety! Aber nach der 4., 5. Generation wird die Anbindung an das Herkunftsland der Vorfahren nicht mehr oder nur noch gering vorhanden sein! Siehe Amerika!

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sweety4665  15.09.2011, 16:43
@HugoGuth

Ich bin das, was meine Eltern sind und meine Nachkommen werden auch das sein, was ich bin. Jeder kann sich so fühlen wie er will. Dagegen habe ich nichts, aber wenn man sich nicht wie ein Türke fühlt, wie kann man dann darüber stolz sein? Das war meine Frage.

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Es gibt eine interessante Seite für Mischlinge - dort steht - "die wollen immer, dass wir uns für eine Seite entscheiden - aber wir gehören doch zu beidem"

Was Du fühlst ist ganz normal, lass Dir da bloß nichts anderes einreden. Was andere fühlen ist für sie auch normal. Es gibt eben Menschen die wurden patriotischer erzogen und meinen sie wären "assimiliert" wenn sie sich nicht türkisch fühlen und andere möchten sich gar nicht türkisch fühlen. Fakt ist ... du hast türkische Wurzeln und mehr nicht. Da fühlst du dich natürlich zur Türkei hingezogen, es ist ja eine Art Heimat, aber in Deutschland bist Du geboren - also auch Deine Heimat - es wäre ja blödsinnig zu erwarten, dass man sich für EINE Heimat entscheiden muss, zudem man zu der anderen Heimat keinerlei Bindung hat.

Erfahrunggemäß kann ich dir nur sagen, dass gerade die Türken, die sich unheimlich "türkisch" fühlen, weniger Kontakt zu Deutschen haben und an der Vergangenheit festhalten. Sie sind aber auch oft die ersten ,die es hier nur kurze Zeit in der Türkei aushalten und dann ganz schnell wieder nach Deutschland wollen. Denn die Türkei an die sie sich erinnern und die Idee die sie an ihre Kinder weitergeben - diese Türkei gibt es schon lange nicht mehr.

Kultur ist kein feststehendes Ding - sie lebt. Länder und Menschen verändern sich. Und mit ihnen ihre Kultur. Allerdings ist es gerade bei dein Einwanderen so, dass sie so Angst haben ihre Traditionen zu verlieren, dass sie sich geradezu daran festklammern. Das ist übrigens überall so.

Denk mal an die Hessen die nach Amerika ausgewandert sind - sie haben auch an ihren Traditionen und ihrer Kultur festgehalten und sind heute als Armish in Pennsylvania bekannt ;)

Persönlich, denke ich, muss man sich nicht entscheiden. Als Kind ausländischer Eltern fühlt der eine sich eben mehr heimisch, der andere weniger. Kommt ganz darauf an wie du dich eingelebt hast.

Du hast einen sehr großen Denkfehler...

Ich spreche kaum türkisch sondern nur Deutsch ich bin hier geboren und hab noch nie wo anders gelebt

Du bist definitiv kein Türke sondern ein Deutscher. Da du hier geboren bist und auch noch nie weg warst kann von Integration eigentlich keine Rede sein. Daher ist eigentlich die komplette Frage überflüssig.

Dean111 
Fragesteller
 13.09.2011, 13:17

Natürlich war ich schon wo anders in der Türkei auch Verwandte habe ich auch dort Türkisch kann ich zwar auch etwas aber nicht so gut wie Deutsch aber trotzdem danke für deine Antwort :)

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SupraX  13.09.2011, 13:29
@Dean111

Noch nie weg warst bedeutet, dass du noch nie langfristig wo anders gelebt hast. Du bist hier geboren, warst hier auf der Schule, bist hier unter Deutschen aufgewachsen... etc. - auch wenn es dir nicht gefällt, aber, du bist sowas von kein Türke, mehr geht fast nicht - sieh es ein ;-). Allenfalls türkischer Abstammung.

Deshalb ist deine Frage schon an sich falsch. Vielleicht verstehst du es ja in ein paar Jahren, wenn du älter bist.

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Ludwig20  13.09.2011, 13:26

Sie ist nicht überflüssig, da ja die ethnische, also völkische Abstammung dennoch türkisch ist.

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TDrachen  14.09.2011, 17:28

Sehr interessante Einstellung...

komischerweise denken die Türken das aber nicht, wenn Özel Fußball spielt, der kein türkisch spricht, in Deutschland geboren und dessen Großvater in der Türkei gelebt hat. Deiner Meinung nach definitiv also Deutscher - und trotzdem wird von ihm erwartet, dass er in der türkischen Nationalmannschaft spielt und gilt als Landesverräter. Wie's halt gerade so passt, gelle?

Zum Militär dürfen die in Deutschland geboren türkisch stämmigen Jungens auch in der Türkei.

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SupraX  14.09.2011, 21:32
@TDrachen

und trotzdem wird von ihm erwartet, dass er in der türkischen Nationalmannschaft spielt und gilt als Landesverräter. Wie's halt gerade so passt, gelle?

Das ist halt eine Eigenart der Türken und ändert nicht wirklich etwas dran. Dass bei denen viele etwas anders ticken merkt man doch schon an der Frage an sich, in Deutschland geboren, immer in Deutschland gelebt, spricht viel besser Deutsch als Türkisch, fühlt sich in D heimisch, fragt aber trotzdem ob es schlimm ist, dass er sich nicht als Türke fühlt sondern als Deutscher.

Mit anderen Nationen gibt es derartige Probleme in dieser ausgeprägten Form meistens nicht, weder mit den Fussballern noch mit den Bürgern.

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Hallo Dean.

Warum soll es falsch sein, so zu denken?

Man ist dort zu Hause, wo man sich zuhause fühlt. Das hat nichts damit zu tun, welche Religion man hat, oder welche Nationalität.

Und wie ich Deinem Beitrag entnehme, hast Du mit Vorurteilen zu kämpfen, sonst hättest Du nicht geschrieben, dass Du keine Vorstrafen hast. und Dich gut integriert hast.

Du bist in erster Linie ein Mensch, und zwar eiun anständiger, Deiner Beschreibung nach, Nationalität sollte da keine Rolle spielen. Leider sieht das in der Realität oft anders aus.

Du wirst durch Dein Verhalten definiert, nicht durch Religion, Nationalität oder ähnliches. Versuche mal, das so zu sehen.

Du bist einfach Dean, ein anständiger Kerl, der höflich und freundlich ist, und gern in D lebt. Aus und gut :-)

LG