Hund hat Angst vor meinem Freund?

1 Antwort

Oje - der arme Hund ist ja schon ganz schön hin und hergeschubst worden und jetzt fährst Du auch noch weg - sie muss bei deinem Freund bleiben und dann noch gleich wieder über Nacht woanders hin ? Das ist nicht gut.

Aber ok. Was Deinen Freund betrifft - ihr könnt nur langsam und mit viel Geduld daran arbeiten dass der kleine Hund die Angst verliert. Stellt Euch einfach seine Perspektive vor. Ein Mann ist für so einen kleinen Hund ein riesiges "Monster", dann haben die meist auch noch kräftigere, tiefere Stimmen, und bewegen sich anders als Frauen.

Das wichtigste ist jetzt die Körpersprache und die Warnungen des Hundes zu beachten und zu respektieren. Also wenn er Deinem Freund ausweicht - dann soll er ihn nicht weiter bedrängen. Wenn er ihn schon anbellt ist er einen Schritt zu weit gegangen ! Geschirr anziehen oder etwas in der Art soll er jetzt erstmal völlig unterlassen! Wenn Du weggehst und Dein Freund mit dem Hund alleine ist, zieh Du ihm das Geschirr an und dann bleibt es halt dran. Wenn er den Hund anleinen muss, soll er das mit Ruhe machen. Auf den Boden setzen, vorsichtig die Leine einhaken. Am besten wäre eine kurze Hausleine (ohne Schlaufe) dranmachen und dranlassen. Dann kann man die Leine greifen und muss nicht den Hund anfassen. Bei so einem kleinen Hund kann man dann auch einfach an die Hausleine oben einen Ring einknoten und dann die Leine.

Ihr müsst viel und in Ruhe üben. Dein Freund soll sich irgendwo hinsetzen, ein Schüsselchen tolle Leckerlis auf den Tisch und dann den Hund ansprechen und ein Leckerchen vorsichtig in seine Nähe werfen (aber nicht so dass der Hund sich erschreckt). Wenn er das Leckerchen nimmt - prima - weitermachen. Dein Freund bewegt sich aber nicht von der Stelle. Er versucht nicht den Hund anzufassen und zu streicheln. Er kann sich auch auf den Boden setzen und sich ruhig verhalten, wenn der Hund bellt soll Dein Freund wegschauen. Irgendwann wird der Hund kommen und versuchen an Deinem Freund zu schnuppern etc. Das kann dauern - manchmal Tage und Wochen. Aber wenn es passiert - ruhig bleiben, nicht anfassen. Maximal - wenn der Hund es zulässt - mit einem Finger am Hals streicheln. Beruhigend mit dem Hund reden - ihm sagen dass alles in Ordnung ist usw.

Ganz wichtig bei so kleinen Hunden - immer soviel Raum lassen dass sich der Hund nicht bedrängt fühlt.

Ihr müsst beide darauf achten - so kleine Hunde werden oft unabsichtlich manipuliert und bedrängt - man nimmt sie mal eben auf den Arm und trägt sie irgendwohin - auch wenn sie das nicht wollen. Sie können sich durch ihre geringe Körpergrösse ja nicht wehren. Deshalb immer versuchen den Hund freundlich zu motivieren das zu tun was ihr wollt. Niemals zwingen. Sie sind zwar klein - aber richtige Hunde.... Nur wenn sie mal gelernt haben dass sie sich die Menschen mit bellen, schnappen und beissen vom Hals halten können - dann habt ihr verloren.

Achte immer auf die Körpersprache - man übersieht bei kleinen Hunden sehr schnell, wenn sie z.B. die Ohren anlegen und unsicher sind, wenn sie sich über das Maul lecken und beschwichtigen oder auch wenn sie z.B. die Lefzen hochziehen und drohen. Man sieht das von oben manchmal gar nicht.

Dein Freund soll dem Hund das Futter geben, oft mit Gassi gehen - und darauf achten den Hund nicht zu erschrecken und nicht zu bedrängen. Wenn ihr jetzt mal ein paar Wochen intensiv mit dem Hund übt und arbeitet - dann wird er auch zu Deinem Freund Vertrauen fassen.

mxdchen01 
Fragesteller
 22.07.2022, 21:38

Danke dir für die ausführliche Antwort. Ich weiß ist nicht das beste das ich sie alleine lassen muss aber da wo sie eine Nacht hinkommt kennt sie die Mutter schon und mit ihrem Hund versteht sie sich sehr gut weshalb ich es so am besten finde. Über das andere werde ich mal die nächsten Wochen mal schauen wie es sich entwickelt. Danke nochmal

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