Hoffnung und Glaube? Was ist der Unterschied?

6 Antworten

Der Glaube verleiht Hoffnung. Und die Hoffnung stärkt den Glauben:

„Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge.“ (Hebr. 11:1).

In der Bibel wird gesagt, dass die, die keine Hoffnung haben, sagen: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben.“ (1. Kor. 15:32).

Zur Hoffnung gehört nicht nur der Wunsch, etwas zu besitzen, sondern auch die Erwartung, das Gewünschte zu empfangen.

Der Glaube ist aber nicht nur Erwartung, sonst wäre er ja dasselbe wie Hoffnung.

Glaube ist eine Erwartung, die uns zur Tat anspornt, weil sie wohlbegründet, unerschütterlich und zuverlässig ist, und uns nicht zweifeln lässt.

Abraham wurde durch Glauben zur Tat angespornt — und er hoffte auf Gottes Unterstützung:

“Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Durch Glauben hielt er sich auf in dem Lande der Verheißung, wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ (Hebr. 11:8-10)

Ich hoffe, ich konnte mich einigermassen verständlich machen. Liebe Grüsse ...

Hoffen ist der Wunsch, dass etwas so ist /sein wird,

Glaube ist die (entschiedene) Annahme, dass etwas so ist / sein wird.

Man kann durchaus etwas glauben, aber gleichzeitig nicht hoffen:

"Ich glaube, jetzt hat er es endgültig übertrieben, aber ich hoffe es nicht; ich hoffe, dass er noch einmal davonkommt."

Vielleicht kann die folgende Überlegung hilfreich sein:

In Hebräer 11,1 steht: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht."

Im Walvoord-Bibelkommentar findet sich dazu:

"In einem kurzen Prolog geht der Verfasser auf drei Grundgedanken zum Glauben ein: seine Beschaffenheit, seine Verwurzelung in der Geschichte und seine Weltsicht. Seinem Wesen nach ist der Glaube eine feste Zuversicht (hypostasis, in Hebr 1,3 in bezug auf Gott mit "Wesen" übersetzt) und ein Nichtzweifeln (elenchos, von dem Verb "beweisen oder überzeugen") an Hoffnungen und Dingen, die für den Menschen unsichtbar sind.

Dass dieser Glaube richtig ist, zeigt sich daran, dass die Vorfahren, die ehrwürdigen Gestalten des Alten Testamentes, durch ihn Gottes Zeugnis empfangen haben. Aber der Glaube ermöglicht es den Menschen auch, ihre Erfahrungen einzuordnen, denn durch ihn sehen die Gläubigen die Welt (wörtlich: "die Zeitalter", auch in Hebr 1,2 mit "Welt" übersetzt) als das, was sie ist - eine Schöpfung Gottes."

Hallo Giesela,

ich sehe im Glauben ein für wahr Halten einer Sache, die ich selbst nicht nachprüfen kann - und damit ein Vertrauen auf die Herkunft dieser Sache. In Bezug auf Religion und Gott können wir Gott nicht beweisen. Wir können entweder dem Hörensagen und den Schriften glauben - so an Gott glauben - oder Gott erschließt sich uns philosophisch plausibel, dass wir Gottes Existenz und Präsenz annehmen.

Hoffnung richtet sich für mich auf ein Ereignis oder einen Zustand in der Zukunft, den ich mir wünsche; den ich aber aus einer momentanen Sicht nicht vorhersagen kann. Wenn mir jemand sagt, dass dieses Ereignis eintreten oder nicht eintreten wird, kann ich das wieder glauben.

Ein religiöses Beispiel ist in meinen Augen das ewige Leben (im geistlichen Sinne), auf das wir hoffen können (weil wir es uns wünschen mögen). Ein Glaube an Gott vermittelt Sündenvergebung - und mit einer möglichen Veränderung der eigenen Grundeinstellung können wir das ewige Leben erreichen. Damit weicht die Hoffnung dem Glauben.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Glaube ist manifestiert, Hoffnung vage.