Hirnholz leimen?
Eine Frage an alle Holz Experten:
Ich habe hier noch zwei Stücke dickerer Gehobelter Leisten liegen, die einen Querschnitt von 6 x 12 cm haben. Jetzt wollte ich die Beiden aneinander Leimen , um ein etwas Längeres zu erhalten.
Es müsste auch nicht viel aushalten, da es eher als Halter für Deko gedacht war.
Jetzt hatte ich die Idee einfach zunächst die Stirnseiten mit leim voll zu machen und trocknen zu lassen, damit es sich vollziehen kann und glatt wird. Ist eh nicht sonderlich rau. Dann wenns fest ist, nochmal Leim und aneinander mit Zwinge.
Geht das so?
Bzw gibt es noch eine andere recht einfache Methode?
7 Antworten
Hallo lsfarmer!
Natürlich kann man Hirnholz verleimen und Deine Leiste hat ja einen respektablen Querschnitt. Womit Du natürlich rechnen musst, ist, dass das keine großen Belastungen aushält.
Das Vorleimen funktioniert allerdings nicht gut. Auf beide Flächen Leim aufgeben, ein bisschen einziehen lassen und nochmals Leim aufgeben, dann zusammenfügen und pressen.
Gruß Friedemann
Mit Wasser verdünnten Leim vorab an den Hirnholzseiten tief einziehen und trocknen lassen.
https://youtube.com/watch?v=Esvb64fUQ10
Womöglich auch an zwei gegenüberliegenden Seiten Taschenlöcher und lange Schrauben setzen. So ein Kreg-Jig halte ich für eine sinnvolle und überschaubare Investition, benutzt man jedenfalls in der Praxis öfter als die beliebte Lamello-Fräse ;-)
Hirnholzstöße kann ein normalsterblicher nicht verleimen.
Bei Hirnholzverbindungen werden die Enden gezahnt, also mit einer Fräse ein so ein Zackenprofil angefräst, dann der Leim aufgetragen und zusammengestoßen. Aushärten tut der Leim im Hochfrequenzverfahren. Also nichts für den Hobbykeller.
Du kannst aber beide Hölze im spitzen Winkel anschneiden. Um so länger der Schnitt um so mehr Leimfläche bekommst Du. Am besten glatt hobeln und dann drehen und zu einer Stange zusammenlegen und verleimen. Aber wie gesagt kommt es auf den Druck an. Schraubzwingen ansetzen.
Ich nehme an, dass Du von schäften redest. Das ist aber auch nicht gerade etwas für den Durchnittshobbykeller.
Für Fans gibt es eine Anleitung dazu unter
https://www.youtube.com/watch?v=iRxBCuJIhmI
Das bereits geschilderte Überplatten oder auch Verdübeln dürfte wohl einfacher sein, erfordert aber auch ein recht präzises Arbeiten und - beim Verdübeln - über entsprechende Geräte (Dübellehre o.ä.).
Die beschriebene Methode wendet der gute Steve Ramsey jedenfalls mit einigem Erfolg an, wenn es um Leimen auf Stoß an Eckverbindungen geht. Da ist dann allerdings nur eine Seite Hirnholz. Und soweit ich mich erinnere, setzt der da meistens noch eine Taschenbohrung von der Seite oder ein paar Nägel oder so was.
Wenn du die Komplikation einer Schlitz-Zapfen-Verbindung oder einfachen Überblattung vermeiden willst, und einen exakten Winkel sägen kannst (was schwierig ist) könntest du versuchen, beide Seiten auf 45° Gehrung zu sägen, das würde mit Sicherheit besser halten.
Oder Holzdübel setzen, vielleicht mit so was hier:
da kann man die Führungsstangen unten über den Boden raus schieben und diagonal oben und unten gegen das Werkstück drücken und kriegt so theoretisch auf jeden Fall die Bohrung bei beiden Werkstücken auf die gleiche Höhe.
Für eine Überblattung musst du halt die Schnitttiefe der Handkreissäge oder je nachdem Oberfräse präzise auf die halbe Stärke dieser Bohlen einstellen, was Testschnitte in Reststücken oder so was erfordert.
Erstens läßt sich Hirnholz nicht einfach nur verleimen und Zweitens bringt das Vorleimen noch schlechtere Ergebnisse, da Leim nur unter Druck wirklich aushärtet.
Es muß erst einmal eine ordentliche Holzverbindung hergestellt, das benötigt aber ordentliches Werkzeug und Erfahrung