Hey weiß jemand wie man die Klaus Stuttmann Karikatur interpretieren soll?
4 Antworten
Was sehen und lesen wir denn da?
Offenbar zwei Urlauber an einem stark vermüllten Strand. Überall am Strand und im Wasser liegen Flaschen, Verpackungen uvm was sich nicht eindeutig identifizieren lässt aber vermutlich Müll darstellen soll. Es ist viel größerer Müll, das scheint im Hinblick auf die Interpretation wichtig.
Die dargestellten Personen sind in Strandkleidung mit Sonnenschirm, Tasche und Decke unterwegs, was auf einen Urlaubscharakter schließen lässt.
Dabei wirkt die Umwelt aufgrund des vielen Mülls nicht einladend zum Erholungsaufenthalt. Die Urlauber scheinen das aber nicht wahrzunehmen oder zumindest trotzdem dort entlang gehen, möglicherweise mit der Absicht sich in der Nähe niederzulassen.
Der Zeichner baut hier einen ersten Kontrast auf zwischen den Strand Urlaubern und deren Umwelt welche total verschmutzt ist.
Die Urlauber unterhalten sich über die Vermüllung der Meere, eventuell inspiriert von ihrer Umgebung, jedoch sagt der Mann "am schlimmsten ist ja das Mikroplastik" und die Frau zählt auf "Strohhalme, Luftballonhalter, Rührstäbchen".
Dem politisch aufmerksamen Menschen erkennt in der Äußerung der Frau sofort einen Verweis auf eine Verordnung der EU zum Verbot von Einwegplastik, darunter viel diskutiert "Strohhalme, Luftballonhalter, Rührstäbchen".
Der Zeichner zeigt uns auf dem Bild viel Müll der vermutlich nicht in das Verbot von Einwegplastik fällt.
Die Aussage des Mannes steht auch im deutlichen Kontrast zu dem dargestellten Müll. Mikroplastik sind sehr kleine Kunststoff Reste die kaum bis nicht erkennbar sind und häufig als Abrieb von Kunststoffobjekten des Alltags entstehen und mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen. Die Gefahr durch dieses Mikroplastik für Mensch und Tier wurde in den letzten Jahren zunehmend diskutiert und untersucht. So fand eine Studie die sehr populär geworden ist Mikroplastik in den menschlichen Ausscheidungen, was nachweist, dass dies mit unserer Nahrung in den Körper gelangt.
Der Zeichner konstruiert hier zwei oder drei ,(je nach Zählung) deutliche Kontraste zwischen der Szenerie sowie den Urlaubern und deren Aussagen.
Meine Deutung ist, dass der Zeichner deutlich machen will, wie sehr die öffentliche Diskussion und politischen Maßnahmen zum Thema Müll in der Umwelt und besonders im Meer vom tatsächlich noch bestehenden Problem abweichen. Es scheint, dass sich die Diskussion um kleinen bis kleinsten Müll konzentriert, während noch viel zu viel großer, grober Müll die Landschaft verschandelt und so der zweite Schritt vor dem ersten gemacht wird.
Eine weitere Ebene bei der ich nicht sicher bin ob diese gewollt ist, ist der Aspekt wie sehr Urlaub und Urlauber zum Müll Problem beitragen. Das lässt sich aber nicht direkt aus der Karikatur ablesen mMn.
Karrikaturen nehmen immer einen bestimmten Umstand aufs Korn, der dem Zeicher besonders ins Auge fällt. Mit der Karrikatur soll oft ein Widerspruch aufgezeigt werden.
Hier ist es so, dass die beiden Stranbdgänger genau das aufgreifen, was in den Medien als besonderes Problem hochgepuscht wurde, nämlich Mikroplastik, Strohhalme, Luftballonhalter und Rührstäbchen.
Der Widerspruch liegt nun darin, dass viele Leute von den Medien so beeinflusst sind, dass sie selber gar nicht mehr erkennen, wo die eigentlichen Probleme liegen, selbst wenn sie offensichtlich da liegen. Hier ist das allgemeine Proböem der ganze Müll, den wir produzieren und eben nicht nur Strohhalme, Luftballonhalter und Rührstäbchen.
Ich sehe hier mehrere Arten.
Einerseits das eben alles so schlimm verschmutzt ist das die beiden Mikroplastik als strohalme usw interpretieren. Also die Verschmutzung gar nicht mehr so wirklich krass wahrnehmen.
Andererseits könnte es auch eine Kritik daran sein das man anstatt das was riesen plastikmüll verursacht. Verbietet. Man es mit Dingen macht die nun wirklich Nen tropfen auf dem heißen Stein sind.
Na eindeutig, die Verursacher des Malheurs durcheilen den Strand ihrer Träume ...