Hermann Grundteig in den Kühlschrank oder nicht...

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Ich habe hunderte von Hermännern seit den 70iger Jahren wunderbar im Kühlschrank gepflegt,abgedeckt mit einem locker gewebten Baumwolltuch und er hat mir nur Freude bereitet und nicht nach einem warmen Mantel verlangt. Dann habe ich Hermann vom Backprogramm gestrichen. Im letzten Jahr begegenete mir eine Gebrauchsanweisung, die Zimmertemperatur vorsah und weil ich neugierig war welche Unterschiede sich da auftaten habe ich nach vielen Jahren Hermann wieder aktiviert. 2 x habe ich Essig produziert und ihn dann wieder in den Kühlschrank umziehen lassen und siehe da - das hat ihm gefallen. Ich würde also immer zum Anfüttern im Kühlschrank raten. Zutate und Pflege haben sich übrigens seit den 70ern in keiner Weise geändert. - Verschenkt wird er nach der 10tägigen Pflegezeit, wenn du ihn in 3 Teile teilst: 1 Teil für dich zum Backen, 1 Teil für den neuen Ansatz bei dir und 1 Teil für einen Freund. Aber so viele Freunde kann man gar nicht haben. Ich habe dann immer die doppelte Menge gebacken und so war der Freundesteil gut vewertet. - Ich habe übrigens einen Schwur getan, ich werde nie wieder Hermann ansetzen. Jeder ambitionierte Bäcker sollte es einmal ausprobiert haben, aber die Rezeptur stammt wohl bereits aus der Zeit der Besiedlung der USA und Kanadas. Dort haben die Lokomotivführer angeblich den Teig auf den Lokomotiven als Nebenverdienst mitgeführt und an den Stationen an die wartenden Hausfrauen abgegeben. Einen entsprechenden Artikel gab es damals in einer Illustrierten. Mit unseren heutigen gelingsicheren Backzutaten haben wir einfachere und m.E. auch schmackhaftere Möglichkeiten. Ich kann ein Hermann-Gebäck, egal ob süß oder herzhaft denke ich immer rausschmecken. Es "bizzelt" etwas auf der Zunge und hat ein besonderes "Mundgefühl". Schau mal hier: http://www.rezeptwiese.de/search?q=Hermann Da findest du ganz viele Rezepte und Anregungen. Übrigens musst du Hermann nicht sterben lassen. Man kann einen Teil prima einfrieren und dann wieder aktivieren. Und wenn er erst einwenig lahm ist, einfach ein paar Krümel Trockenhefe beigeben. Das verschafft ihm wieder Triebkraft. Hermann, Hermine (so sagen Feministinnen) oder Siegfried (für herzhafte Gebäcke mit weniger Zucker angesetzt) sind ein ganz normaler Sauerteig.

Hallo!

Kannst du mir die genaue Anleitung und Pflege für deinen Hermann schicken? Ich werde bei Google von Reztepten erschlagen! Viele Dank im vorraus!

Liebe Grüße

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Habe vor 2 Wochen einen ersten Versuch gestartet und Herman in der Küche "gepflegt", leider ist er noch vor Ende seiner Pflege verstorben, also zu Essig geworden... stank fürchterlich. Vielleicht sind die Grundteige unterschiedlich?

Also meiner Meinung nach gehört ein "Hermann" NICHT in den Kühlschrank! Ich stelle ihn einfach bei normaler Raumtemperatur in die Küche!

Am 10. Tag wird er dann nochmals gefüttert und anschließend geteilt. Diese Teile kannst du dann an Freunde und Bekannte weiter geben!

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Ich weiß, dass viele ihn nicht im Kühlschrank aufbewahren und damit Erfolg haben. Ich kann da nur von meinen langjährigen Erfahrungen mit der erfolgreichen Kühlschrankaufbewahrung berichten. Vor 2 Jahren habeich dann - durch die Diskussion Kühlschrank oder nicht - extra einen Versuch außerhalb des Kühlschranks gestartet. In meiner Küche war es der absolute Flop, es wurde Essig. Dann habe ich einen nächsten Versuc him Keller gestartet, der allerdings auch nicht wirklich kalt ist und auch da war ich nicht erfolgreich. Aus "Trotz" habe ich ihn dann noch einmal nach bewährtem Muster im Kühlschrank gepflegt, weil ich einfach wissen wollte, ob ich es denn noch "konnte", und siehe da, Hermann entwickelte sich wie ehemals wunderbar. Ich kann nicht sagen woran es liegt. Aber bei mir ist es einfach so.

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Ich hatte ihn auch nie im Kühlschrank und er hat immer wunderbar geschmeckt. Und verschenkt wird er erts nach zehn Tagen glaube ich.

Sorry, ich hatte deine Frage nicht weiter verfolgt und habe erst eben entdeckt, dass du noch etwas wissen wolltest. Mein Ansatz ist genau so, wie von Dr. Oetker hier: http://www.rezeptwiese.de/rezepte/10-grundrezept_hermann-teig angegeben. Während der Ruhezeiten hatte ich ihn wie gesagt - und auch dort vorgeschlagen - im Kühlschrank. Es hat sich herausgestellt, dass er sich am besten in einem hohen schlanken Gefäß entwickelt. Ich hatte immer den hohen Rührbecher vom Krups 3-Mix Handmixer. In meiner Anweisung stand damals allerdings, dass man ihn locker abdecken sollte. Das habe ich immer mit einem Chifonet (synthetisches Putztuch, waren damals gerade ganz modern *lach) getan, weil, wenn Hermann "hoch hinaus" wolte und die Abdeckung berührte, man sie besonders gut auswaschen konnte und sie sofort wieder trocken waren. Aber es geht natürlich auch mit einem anderen lockeren Gewebe, z.B. einem Stück Baumwoll-Kinderwindel oder einem lockeren Geschirrtuch. Umrühren nicht mit einem Metallgegenstand sondern imt Holz oder Kunststoff. Ich habe allerdings nie ausprobiert, was passiert wenn man ihn trothz Warnung mit einem Edelstahllöffel umrührt. Ich denke, die Säure ist der Grund, dass andere Metalle davon ggf. angegriffen werden können und einen chemischen Prozess auslösen.