Heller Färben klappt nicht mehr so gut wie früher, woran liegt das?
Hallo zusammen, diese Frage richtet sich ausschließlich an Friseure. Wer nicht vom Fach ist, bitte keine unqualifizierten Antworten geben. Danke.
Ich habe dunkelblodes Haar (klassisches "Straßenköterblond") und färbe sie nun schon seit mehr als 15 Jahren mit Wella Koleston heller.
Noch in 2008 bekam ich mit der Tontiefe 10 (& 9%) ein schönes goldblond (z.B. 10/0, 10/03 ) oder strahlendes (noch warmes) blond (z.B. mit 10/16). Mit der Tontiefe 12 und 9% sogar richtig helles strahlendes Blond, als hätte ich blondiert. Auf dem Foto s.u. sind die Haare mit einem 10er Ton und einzelne Strähnen mit 12er heller gefärbt. Alle 4 bis 8 Wochen Ansatzfärbung.
Seit 2018 bekomme ich meine Haare mit Wella jedoch einfach nicht mehr so schön blond. Ergebnis ist einfach dunkler, die Haare behalten oft einen leichten Rotstich, das Blond ist insgesamt einfach "schattig". Selbst bei 12er Tönen und auch mit 12% werden die Haare nicht mehr so strahlend blond (mit 9% gar nicht, mit 12% besser aber nicht so wie früher).
Woran liegt das? Mein Friseur meinte mal, dass dies bei Hellerfärbungen allgemein so geworden sei. Stimmt das, hat sich die Rezeptur bei Friseurfarben allgemein verändert, sodass diese (evtl. weniger aggressiv sind und) nicht mehr so stark aufhellen?
Wie bekomme ich trotzdem wieder mein strahlendes Blond (OHNE Vorbehandlung z.B. mit Blondierwäsche oder mit L'Oréal Blond Studio Sunkissed Lightening Oil 2 Wochen vorher)?
Gibt es Friseurfarben mit denen eine Hellerfärbung besser funktioniert als mit Koleston?
Vielen herzlichen Dank vorab.
Bild aus 2010
1 Antwort
Hallo,
ja es kann gut sein das die Rezeptur geändert wurde. Vor ca. 15 Jahren gab es ja auch einen 18% Wasserstoffperoxid, der heute verboten wurde.
Hast du überlegt das du dir deine Strähnen auch Blondieren kannst? Mit einem niedrigen H2O2 werden sie sanft aufgehellt.
Von Ölen im Haar vor dem Blondieren halte ich nichts, da die Blondierung sowieso alles wegfrisst. Da wäre eine angebrachte Abschlusspflege eher zu verwenden.
Gegen den von dir genannten „Rotstich“ bzw. ich denke du meinst „Gelbstich“ gibt es daher, das in den Haaren von Natur aus warme Pigmente eingelagert sind die bei Hellerfärbungen oder Blondierungen hervortreten. Helfen kann dir hier ein guten Silvershampoo (Beispiel: Schwarzkopf Goodbye Yellow) um nicht zu sehr mit dem Blondton ins gelbliche zu geraten.
Ich würde mal probieren das du versuchst deine Haare schonend zu blondieren. Nach dem blondieren kannst du auch eine Kur mit Pigmenten oder eine Tönung auftragen, zur Abmattierung.
Und wie gesagt ich denke, dass die Produkte nichtmehr so aggressiv sind wie früher. Wenn für dich dennoch, wirklich keine Blondierung in frage kommt, kannst du es ja mal mit den günstigen, aber sehr guten und professionellen Aufhellungen/Hellerfärbungen von „Basler“ probieren. Sie haben einen Onlineshop wo du dir alles bestellen kannst was du brauchst.
Alles gute.
Gerne :)
Ja ich meine die Eigenmarke, ich färbe meine Haare selber auch damit. Ist zwar keine Hellerfärbung, aber hald eine Farbe im 6er bereich. (6/3) Ich glaube schon das es die in dem Bereich gibt.. müsstest du mal schauen. Ansonsten sind Igora Royal auch super Farben.
Wenn die aschigen Pigmente die Helligkeit reduzieren, dann benutze sie einfach noch weniger. Du kannst es dir eh super selber dosieren mit solchen Shampoos.
Beim Blondieren ist auf jeden Fall weniger Wasserstoffp. & länger einwirken lassen besser. als hoher Wasserstoffp. und kürzere Einwirkzeit. Professionelle Folien helfen noch dazu die Aufhellung zu schützen und zu maximieren. Also wenig % h2o2 und Folien benutzen! Und vergiss nicht das sich bei den Blondierpräperaten in den Jahren auch sehr viel getan hat.
Alles gute.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. (Oh ja, 18% war schon krass und zu Recht verboten. In Kombi mit Blondierpulver müssen den Leuten doch die Haare regelrecht weggeätzt worden sein...)
Ja mit Blondieren, auch mit Strähnchen hab ich mir früher die Haare ziemlich ruiniert. Ich vertrag das leider so gar nicht. Weder Blondieren noch das "Dreckszeug" das in der Drogerie verkauft wird, oder diese Blondsprays die angeblich soft aufhellen sollen. 🤣 Also Strähnchen hab ich 2000 noch relativ gut vertragen, inzwischen werden die Haare zu brüchig davon.
Aktuell nehme ich zuerst das Blond Studio Sunkissed Lightening Oil von Loreal mit 9% (das ist sanfter als Blondierung) und ca. 2 Wochen später dann Wella Koleston 12/xx mit 9% oder sogar 12%. Leider sind meine Haare dadurch ziemlich trocken und brüchig geworden und locken sich nicht mehr richtig, lassen sich insgesamt nicht mehr vernünftig frisieren...
Also aktuell bin ich entweder ich orange-gelb oder hab kaputtes Haar. Ehrlich gesagt hat mir die Industrie mit den "milderen" Rezepturen keinen Gefallen getan, denn damit konnte ich soft heller färben und meine Haare waren gesund. Jetzt muss ich zu härterem greifen, was keine Alternative ist.
Ja, Basler kenn ich, du meinst deren Eigenmarke? Gibt's da auch Tontiefe 12? Aktuell kaufe ich meistens im Para in München, da gibt's auch Dusy Haarfarben. Leider dasselbe Problem wie mit Wella.
Silbershampoo und auch Silber-Kuren nutze ich bereits. Insbesondere die Shampoos trocknen wahnsinnig aus. Gelbstich wird besser, auch Tonspühlungen und abmatieren mit Pastellfarben (z.B. Color Touch Instamatic, Color Touch Relights oder auch Sunlights mit leichtem Aufhelleffekt) grundsätzlich möglich, ABER 1. je mehr Chemie zusätzlich desto schlechter fürs Haar 2. die aschifgen Farbpigmente reduzieren die Helligkeit.
Grundsätzlich zum Thema Blondieren: Was ist besser: weniger % Wasserstoffperoxid und länger einwirken lassen oder lieber kürzer einwirken lassen und dafür mehr %?