Heißen Muslime wirklich Schwule und Lesben sehr gerne willkommen, wenn sie zum Islam konvertieren und behandeln sie normal 🤔?

Dir scheint ein wichtiger Punkt entgangen zu sein. Der Islam ist kein Club, und Muslime entscheiden nicht darüber, wer Muslim sein darf und wer nicht. Der Verkehr in der Homosexualität wird im Islam als Sünde betrachtet, doch eine Sünde entbindet einen Muslim nicht von seinen Pflichten. Ebenso führt das Begehen von Sünden nicht dazu, dass jemand automatisch aus der Religion ausgeschlossen wird.

Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass man sich nicht offenbaren sollte. Im Islam gilt es als unzulässig, mit seinen Sünden zu prahlen oder sie öffentlich zu machen. Bedeutet: Man sollte sich nicht öffentlich outen.

Was wenn bei jemandem die guten Taten die schlechten übertreffen?

Nach meinem Verständnis hat ein Muslim, der zwar sündigt, sich aber gleichzeitig aufrichtig bemüht, seine Gebete verrichtet, fastet und Almosen gibt, bei Allah bessere Chancen als jemand, der sich zwar Muslim nennt, jedoch weder seine Pflichten erfüllt noch sich darum bemüht.

Ja, wir Muslime heißen grundsätzlich jeden Menschen willkommen, der zum Islam konvertiert, unabhängig von ihrer Vergangenheit oder ihren persönlichen Herausforderungen.

Der Islam lehrt, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, Reue zu zeigen, sich zu ändern und ein neues Kapitel in seinem Leben zu beginnen.

Im Islam ist Allah der Allvergebende und Barmherzige. Es gibt kein Vergehen, das Allah nicht vergeben kann, wenn jemand aufrichtig bereut und sich Ihm zuwendet. Der Koran sagt:

„Sprich: O Meine Diener, die ihr euch gegen euch selbst vergangen habt, verzweifelt nicht an der Barmherzigkeit Allahs. Wahrlich, Allah vergibt die Sünden allesamt. Wahrlich, Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.“ (Koran 39:53)

Wenn jemand den Islam annimmt, werden alle vorherigen Sünden gelöscht, und sie beginnen mit einer „sauberen Weste“. Der Prophet Muhammad sagte:

„Der Islam löscht aus, was davor war.“ (Muslim)

Muslime sind dazu angehalten, Konvertiten mit Liebe, Respekt und Unterstützung zu begegnen, unabhängig von ihrer Vergangenheit. Es ist eine große Ehre, dass jemand den Islam annimmt, und es wird als Verantwortung angesehen, diesen Menschen zu begleiten und zu unterstützen.

Im Islam wird praktizierte Homosexualität als schwere Sünde betrachtet, ähnlich wie andere verbotene Handlungen wie außerehelicher Geschlechtsverkehr, aber diese Sünde wirft einen nicht aus dem Islam.

Die Neigung selbst wird jedoch nicht als Sünde angesehen, solange sie nicht ausgelebt wird.

Ein Mensch mit gleichgeschlechtlichen Neigungen, der zum Islam konvertiert, wird genauso wie jeder andere Konvertit behandelt – mit Respekt und Würde. Sie sind ein Mensch, der nach Allahs Nähe sucht, und das wird geschätzt.

Muslime sind dazu angehalten, niemanden zu verurteilen oder herabzuwürdigen, da nur Allah die Herzen der Menschen kennt. Der Prophet Muhammad hat betont:

„Keiner von euch ist gläubig, solange er für seinen Bruder nicht liebt, was er für sich selbst liebt.“ (Bukhari, Muslim)

Ein Konvertit, der früher in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung gelebt hat, wird nicht ausgegrenzt, sondern ermutigt, sich auf die Beziehung zu Allah zu konzentrieren und an seiner spirituellen Reise zu arbeiten.

Also, Muslime heißen Schwule und Lesben, die zum Islam konvertieren, willkommen und behandeln sie wie jeden anderen Bruder oder jede andere Schwester im Glauben.

Sie erhalten Unterstützung, Anleitung und Respekt, da der Fokus auf der gemeinsamen Hingabe zu Allah liegt. Gleichzeitig ermutigt der Islam dazu, sich von verbotenen Handlungen fernzuhalten, unabhängig von der Art der Herausforderung, mit der jemand konfrontiert ist.