Heiratsantrag- annehmen oder nicht?
Hi, liebe community, ich weiß, ihr könnt mir diese Entscheidung nicht abnehmen, aber vielleicht hat jemand eine gute Meinung dazu, die mir als Denkanstoß dienen kann. Ich war 2x verheiratet, mein erster Mann war ein Blender und Schmarotzer, wir waren 6,5 Jahre zusammen, davon 4,5 Jahre verheiratet, er hat eigentlich nur ein gemachtes Nest gesucht, in das er sich setzen kann (ich habe ein eigenes Haus, Garten, sicheren Job), er hatte es vor mir schon auf solche Frauen abgesehen, und nach unserer Scheidung vor 10 Jahren lebt er genau so weiter. Er sah gut aus, konnte toll reden, hatte einen Job, den hat er dann kurz nach unserer Hochzeit verloren (hat grob gegen die Dienstvorschriften verstoßen), war dann bis zur Scheidung arbeitslos, hat sich von mir aushalten lassen und noch mein Geld versoffen. Die Scheidung habe ich eingereicht, bin heute noch froh darüber, hätte gar nicht so lange warten sollen damals. Dann war ich eine Zeitlang alleine (mit 2 Kindern), habe dann meinen 2. Mann kennen gelernt, der eine Seele von einem Menschen war. Nach 1,5 Jahren habe wir geheiratet, mein Mann hat recht gut verdient, sodass ich in meinem Job Stunden reduziert habe, war zuverlässig, hat sich super um meine Kinder, mein Haus (er hatte eine kleine Wohnung, ist zu mir gezogen) und mich gekümmert. Es war eine wunderschöne, aber leider sehr kurze Zeit, da mein Mann kurz nach der Hochzeit an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und nach 1/2 Jahr daran gestorben ist. Ich habe ihn gepflegt bis zuletzt, der Schock sitzt heute noch tief, obwohl er schon seit 6,5 Jahren tot ist. Seit 5 Jahren habe ich einen Freund, wir haben jeder 1 Haus, ca. 120 km voneinander entfernt, er ist ca. 3 - 5 Tage pro Woche bei mir (ich kann nicht weg von meinem Haus, da meine Tochter noch die Schule besucht und ich sie nicht aus ihrem Freundeskreis herausreißen möchte). Außerdem sind seine und meine Arbeitsstelle näher an meinem Wohnsitz. Jetzt hat er mir einen Heiratsantrag gemacht, ich war irgendwie erschrocken (hätte mich eigentlich freuen sollen) und habe mir eine Bedenkzeit erbeten. Er ist sehr zuverlässig, fleißig, ganz lieb, wir haben aber öfter Meinungsverschiedenheiten, da er meiner Meinung nach sehr wenig abenteuerlustig und sehr normal ist, ich aber "Hummeln im Hintern" habe, und das mit 50 Jahren noch immer. Ich habe einerseits Zweifel, ob ich in ein so bürgerlich- solides Leben passe, wie er es sich erträumt, und dann habe ich Angst, dass wieder irgendwas passieren könnte (ich glaube, ich habe Angst, wieder einen Menschen zu verlieren). Dann kommt noch dazu, dass ich seit meinem 18. Lebensjahr auf mich allein gestellt war, mir alles, was ich habe, selbst aufgebaut und erhalten habe und er wohl in ein paar Jahren möchte, dass ich zu ihm ziehe. Sein Wohnort bietet Vorteile, bessere Infrastruktur, kleinerer Garten (meiner ist zu groß, wenn man in die Jahre kommt, aber ich hänge daran). Wie gesagt, die Entscheidung muss ich alleine treffen, bitte um eure Meinungen.
7 Antworten
Da Ihr keine gemeinsamen Kinder aufziehen werdet, macht hier das Heiraten kaum Sinn. Es wäre mehr eine "symbolische Fessel".
Einerseits gut, denn verheiratet trennt man sich weniger als ohne Trauschein.
Andererseits sind die rechtlichen Folgen (Unterhaltsverpflichtung...) nicht von Pappe.
Ihr solltet zumindest warten, bis die Frage des endgültigen Wohnsitzes zur beiderseitigen Zufriedenheit entschieden ist.
Meine Idee zu einem gemeinsamen Wohnsitz wäre: wir vermieten beide unsere Häuser (ganz aufgeben wollen wir sie beide nicht, sondern für meine bzw. seine Kinder mal in der Familie quasi aufbewahren), und wir mieten uns selber ein Haus, das wäre dann für uns beide ein Neuanfang, und finanziell würde es sich auch locker ausgehen. Darüber denkt er jetzt nach, seit ich ihm diese Variante vorgeschlagen habe. Ich liebe Veränderungen (aber möchte nicht Hals über Kopf alles aufgeben), er ist sehr bodenständig.
Hört sich durchaus vernünftig und funktionsfähig an. Wobei Ihr die Mieter mit großer Sorgfalt aussuchen solltet - nicht ohne daß die den Vor-Vermieter nennen, Einkommensnachweise und dicke Kaution.
Denn wenn das Vermieten schief läuft, kriselt auch die Beziehung.
Ein 50jähriger Mann, der ruhig, bodenständig und vernünftig ist, hat viele Vorteile. Besser als ein Spinner, der z.B. noch mit Motorrad durch die Gegend heizt. Du solltest Dir noch über seinen Gesundheitszustand voll im Klaren sein (Stichwort Berufsunfähigkeit).
Die Sache mit deinen Hummeln im Hintern solltest du mit ihm ausführlichste besprechen. Mach dir eine "Löffelliste" auf der alles steht, was du noch erleben willst, Reisen ....... Wie steht er dazu? Macht er mit oder lässt er dich wenigstens oder möchte er mit dir am Kamin sitzen???
Erfahrungsgemäß mach er mit, wenn ich ihn für was begeistere. Und manchmal mag ich halt auch hinterm Ofen spießig sitzen... bin wohl etwas zwiespältig;-)
Dann kannst du ruhig heiraten! Eine traumhafte Feier wünsche ich!
Hallo ich bin zwar jung hoffe aber das ich helfen kann. Also muss es den unbedingt heiraten sein ? Ich mein man kann doch glücklich ein Leben lang Leben ohne geheiratet zu haben. Und da du schon 50 bist ist es den dir sooooo wichtig? Weil falls wieder nichts wird und dann nochmal eine Scheidung ist doch auch blöd. Und du klangst ja nicht so begeistert. Sonst hättest du sofort ja gesagt , allein das du überlegst ist schon ein Zeichen finde ich.
Irgendwie finde ich es schon schön, ganz offiziell zu jemandem zu gehören, wenn nur die vielen "Abers" nicht wären. Du hast schon recht, bin nicht mehr ganz jung und naiv, aber deswegen genau so ratlos...
Achja Man kann ja zusammen ziehen ohne zu heiraten und da du Kinder hast würde ich sagen der Mann kommt zu dir fertig aus.
Ich würde nach 2 Versuch sagen, probieren wir es mal ohne Trauschein.
Und? Gibt es einen Grund das zu ändern oder geht das um Steuergeschichten?
Geld ist mir da nicht wichtig, sondern schon irgendwie eine Sehnsucht, offiziell zu einem Menschen zu gehören, so wie er es sich auch wünscht. Inoffiziell sind wir ja eh schon lange zusammen, aber eine Ehe ist etwas anderes, irgendwie..
Naja, klingt so als hättest Du schon eine Entscheidung getroffen ;) Ich finde "offiziell" und "nicht offiziell" sind Dinge, die sich hauptsächlich im Kopf abspielen.
Wenn du dir nicht sicher bist, nimm dir eine Münze und wirf diese. Hat mir bereits viele male bei einer Entscheidung geholfen - du wirst schon sehen
Symbolische Fessel ist schon richtig, habe ich mir auch schon gedacht. Und das mit dem Wohnsitz ist sehr entscheidend....