Hat unsere Gesellschaft eine falsche Vorstellung vom Glück?

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Ja. Vor allem weil Glück oft mit Erfolg verwechselt oder sogar gleichgesetzt wird.

Selbst der Spruch "Erfolg ist kein Glück" wird meist falsch herum verwendet, um den Erfolg hervorzuheben. Dabei wird Glück im Sinne von "Glück haben" gebraucht. Im Sinne von "glücklich sein" heißt "Erfolg ist kein Glück", dass Erfolg höchstens kurzfristig glücklich macht.

Erfolg wird rein auf der Bewusstseinsebene registriert. Aber das Unterbewusstsein ist es, das empfindet, ob man glücklich ist. Wenn man sein Unterbewusstes unterdrückt, um erfolgreich zu sein, entfernt man sich damit umso mehr vom Glücklichsein.

Ja. Weil jeder Mensch eine eigene Vorstellung von "Glück" hat. Es gibt keinen allgemeingültigen Maßstab.

Der eine ist glücklich über eine eigene kleine Wohnung, der andere erst in einem eigenen Haus oder Villa.

Die einen sind glücklich über eine funktionierende Familie oder Beziehung, die anderen sehen diesen Schatz, den sie damit haben, nicht.

Es scheitert schon, wenn man Glück mit Zufriedenheit gleichsetzt.

Neid, Missgunst oder die ach so schöne (Schein-)welt der sozialen Medien.

Meist sind es gar nicht sie riesigen Probleme, die einem das Glück scheinbar verwehren sondern das Bewusstsein, dass das Glück in so vielen kleinen Dingen steckt.

Der Partner, der einem ohne Worte eine Wärmflasche oder Tee macht, wenn man Bauchweh hat oder er merkt, dass man das eben gerade braucht.

Dass man sich auch einfach mal so was gönnen kann und darf.

Die stets offenen Türen von Freunden oder Nachbarn.

Dass man überhaupt einen Freund oder Partner hat, auf den man sich stets verlassen kann.

Das man arbeiten darf und nicht immer nur muss.

Das Gras auf der anderen Seite ist vermeintlich immer grüner als das eigene. Und das stimmt eben nicht.

Es gibt so viele, die ihr Leben lang dem vermeintlichen (Glück) Hinterrennen und gar nicht merken, dass sie es schon haben

Viele Menschen denken, dass das wahre Glück erst in der Rente kommt. Aber das ist genau die falsche Vorstellung. Man sollte jeden Tag so leben oder das machen als wäre es der letzte.

Ja. Menschen wissen gar nicht mehr wirklich, was Glück ist. Dafür ist unsere selbstgestaltete Welt viel zu schnelllebig. Werte und Traditionen gehen verloren, keiner lässt sich von den Großeltern noch Märchen erzählen, die Familie lebt weit außeinander, ist zerstückelt oft durch vorzeitige Trennung der Paare, wo oft noch "Heilung der Beziehung möglich wäre. Viele haben den Glauben an Jesus verloren, und deshalb auch das wahre Glück. Wir versprechen uns Glück von Geld, leben deshalb kapitalistisch, und richten unser ganzes Leben darauf aus, so viel Geld wie möglich zusammenzuraffen, ohne zu merken, dass es uns auch nicht glücklich macht. So werfen wir unser Leben weg. Auch müssen wir ständig online sein, am Smartphone, um ja nichts zu verpassen. Dabei verpassen wir, was um uns herum geschieht. Wir haben vergessen was es wirklich bedeutet, glücklich zu sein. Denn wir sind faul geworden. Wir wissen kaum mehr, was es bedeutet, stolz zu sein auf dass was man selbst gemacht hat, denn alles machen nur noch Maschinen. Im Einklang mit der Natur zu leben, kennen wir gar nicht, denn in unserem Größenwahn und unserem Kapitalismus zerstören wir sie. Als wir noch in der Steinzeit gelebt haben, waren wir glücklicher als jetzt, obwohl oder weil das Leben härter war. Und so haben wir uns unsere eigenen Vorstellung von Glück gemacht, sind immer auf der Suche nach diesem Erdachten Glück und werden es deshalb nie finden. Für das Glück sind wir zu uneinsichtig, opferbereit, egoistisch, kapitalistisch, grausam, zerstörerisch.

Glück ist etwas was man nicht fest halten man muss etwas da für tun.Um glücklich zu sein ist der Weg dort hin mit Erfolgen ,Misserfolgen und manchen Hindernissen gepflastert.

Dichterseele  03.01.2021, 21:52

Das ist richtig, erklärt aber nicht die Kriterien fürs Lebensglück.

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