Hat Jesus religiöse Gesetze gebrochen, um am Kreuz als Märtyrer zu sterben?

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Dazu muss man erst einmal feststellen, welche Gesetze es damals gab. Zum einen gab es das geschriebene Gesetz, das außer den 10 Geboten noch etwa 600 weitere Gebote enthielt und in den 5 Büchern Mose (Tora) aufgezeichnet war. Diese Gesetze wurden alle von Jesus Christus eingehalten. Als Beleg siehe Galater 4:4, wo es von Jesus heißt, dass er unter dem Gesetz zu stehen kam. Zusätzlich wurde dieses geschriebene Gesetz durch eine Unmenge mündlicher Zusätze erweitert. Da diese zum größten Teil auf menschlicher Auslegung beruhten, hielt Jesus diese mündlichen Gesetze (die dann schriftlich festgelegt wurden) nicht. Siehe dazu Jesu Ausführungen in Johannes 15:1-9. Er selbst unterschied oft dadurch, dass er einmal sagte: "es steht GESCHRIEBEN" und ein andermal "Ihr habt gehört, dass GESAGT wurde". Man muss also zwischen schriftlichem und mündlichem Gesetz bei dieser Frage unterscheiden. Die religiösen Gegner Jesu brachen auf alle Fälle eine ganze Reihe von Gesetzen, als sie Jesus in einer unrechtmäßigen Verhandlung verurteilten und hinrichten ließen.

genau das Gegenteil war der Fall: Er machte sich in keinem einzigen Punkt des Gesetzes schuldig, sonst hätte sein Tod keinen Sinn gehabt. NUR ein Schuldloser konnte dieses Opfer bringen, und somit alle Sünden der Menschen auf sich nehmen.

Jesus wurde in einem "Prozess" vor dem Hohen Rat keiner ´"Schuld" überführt. Die Todesstrafe bei Gotteslästerung war eigentlich die Steinigung im Judentum. So wurde Stephanus gesteinigt zum Beispiel.

Er hat daher wohl eher keine religiösen Regeln gebrochen, aber vielen jüdischen Führungskräften widersprochen und sie ins Unrecht gestellt. Aber das war damals durchaus üblich: diskutieren, auslegen, suchen.

Sicher hat Jesus sich dabei viele Feinde im Judentum der Zeit gemacht. Auf jeden Fall waren die Sadduzäer erbost über seine Aussagen zum Tempel und er Händlervertreibung. Sie hatten aber viele Stimmen im Hohen Rat und den Vorsitz.

Als Laie war Jesus den Pharisäern gar nicht so weit entfernt; er hatte auch kein Problem mit den Synagogen (die ja Orte der Laien waren - die Priester waren im Tempel). Er hatte da wohl nur ein Problem, dass diese sich sehr fromm und rechtgläubig fanden.

In Gleichnissen hat er sogar gegen Priester, Leviten etc. angestachelt und dabei auch  Samariter, die als abgefallene Juden galten, als Vorbild hingestellt.

Gewalt wie sie die Zeloten etwa  verfolgten, lehnte er ab; aber einige seiner Freunde waren wohl ehemalige Zeloten.

Die Essener standen ihm wohl in vielen Fragen recht nahe, sodass einige Forscher, Jesus als Mitglied oder Anhänger sehen.

So streng wie Johannes und seine Askese war er auch nicht - hat sich aber von ihm taufen lassen.

Auch zu den Römern hatte er kein gestörtes Verhältnis, Beispiel der Hauptmann oder Zöllner, die für Rom arbeiteten.

Am Ende wurde er als römischer Hochverräter verurteilt (Pilatus) und die römische Höchststrafe war für Nochtrömer die Kreuzigung (Paulus wurde daher enthauptet).

Viktor1  03.03.2021, 18:15
als römischer Hochverräter verurteilt (Pilatus)

Wo hat Pilatus das gesagt ? Die Kreuzigung Jesu war eine "Gefälligkeitshinrichtung" der jüdischen Führung gegenüber wie es eindeutig aus den Schriftttexten hervor geht. Alles Andere ist "Zweck-spekulation" !!

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Aus jüdischer Sicht hat Jesus ein grundlegendes religiöses Gesetz gebrochen, als er sich als Sohn Gottes bezeichnete (Mt. 26,63-66).

Aus christlicher Sicht hat er aber schlicht nur die Wahrheit gesagt.

Der Nichtjude Pontius Pilatus, den nur das weltliche römische Gesetz interessierte, fand keinen Gesetzesverstoß bei Jesus (Joh. 18,33-38).

Kurz und knapp: JA. Jesus hat jüdische religiöse Gesetze gebrochen. Sein Tod am Kreuz war die zwangsläufige Folge davon.

Das war aber in seiner "Mission" einkalkuliert, wie Paulus im Römerbrief erklärt (Röm. 3,22-26).

http://www.bibleserver.com/text/GNB/Matthaeus26

Jesus Christus hat nie ein Gesetz Gottes übertreten bzw. gebrochen, er war "Immaunuel" "Gott mit uns" und führte ein sündenloses Leben und heiligte selbstverständlich auch den Sabbat. Die Pharisäer hat er hingegen scharf zurechtgewiesen und mit ihren Lehren und Traditionen gebrochen, da sie diese über Gottes Gebote stellten.