Hat jemand Erfahrungen bei Psychiatrien?

DasToaster27  06.01.2022, 02:27

Just asking:Was ist dein Vorname?

gayhuhni 
Fragesteller
 06.01.2022, 02:28

Neylah hahah

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo :)

Es kommt natürlich immer auf die Psychiatrie an, aber meist ist alles sehr ähnlich organisiert.

Du gehst erstmal hin, um dich da vorzustellen und dich auf die Warteliste stellen zu lassen - da kannst du dich am besten an mehrere Kliniken wenden und gucken, welche dich am ehesten ansprichst. Erhältst du eine Notfalleinweisung, muss die Klinik, welche für deinen Wohnort zuständig ist, dich umgehend aufnehmen.

Auf der Station beginnt meistens alles mit zwei Aufnahmegesprächen (ggf. sogar drei): Eins mit der Pflege, eins mit Psychologen (und/oder Ärzten). Meist fallen dann auch noch ärztliche Untersuchungen an, z.B. Blutbild, EKG etc.
Dann bekommst du meist die Station gezeigt und der Therapieplan wird mit dir gesprochen - bei einigen Kliniken kannst du auswählen, woran du teilnehmen möchtest und an wie vielen Therapien pro Tag; bei anderen Kliniken ist der Plan strikt vorgegeben und alles ist “verpflichtend”.
Meist soll man ab dem zweiten Tag an den Behandlungen teilnehmen und den ersten Tag erstmal “ankommen”.

Tagesabläufe sind auch relativ ähnlich:

Morgens (meistens zwischen 7:00 und 7:30) wird man von den Pflegekräften geweckt, welche u.U. Blutdruck, Temperatur und Puls messen. Dann macht man sich fertig, nimmt ggf. an einer Morgenrunde oder Ähnlichen vor dem Frühstück (meist gegen 8Uhr) teil. Danach finden dann die Therapien und pflegerischen Gruppen bis zum Mittagessen statt - oft mit kürzeren Pausen zwischen den einzelnen Angeboten.

Nach dem Mittagessen haben viele Kliniken eine Mittagspause (die MitarbeiterInnen haben zu der Zeit häufig Übergabe an den nächsten Dienst). Und danach gehts dann mit Therapien und Gruppen bis zum späten Nachmittag weiter.

Die Angebote variieren je nach Klinik, aber meistens gibt es Sport-, Musik- und Kunsttherapie, Ergotherapie, Entspannungsgruppen, Psychoedukative Angebote o.ä.
Guck am besten mal überall rein und Probier es aus, auch Sachen, die sich evtl. erst nach Mist anhören, können echt gut sein und Spaß machen.

Einzeltherapien werden oft ein bis zweimal pro Woche angeboten oder halt nach Bedarf. Viele Kliniken arbeiten auch nach der Bezugspflege, dann ist eine Pflegekraft speziell für ein zuständig und man kann sich dann immer direkt an diese wenden und auch Bezugspflegegespräche einfordern.

Je nachdem, an welchem Tag du aufgenommen wirst, kannst du dein Essen für die Woche noch bestellen oder erhältst sonst ein “Reserve Essen”.

————

Ich hoffe, dass die Antwort hilft und man halbwegs durchblickt. Etwas übermüdetet 😅

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

gayhuhni 
Fragesteller
 06.01.2022, 02:32

Danke das war wirklich sehr hilfreich<3

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Also in eine Akutklinik wie Psychiatrie würde ich gehen bei Selbstmordgedanken. Bist du "nur" depressiv würde ich dir eine Kur empfehlen. Mir hat das damals sehr geholfen. Die Kombination von Gesprächen, geregeltem Tagesablauf und Gleichgesinnten finde ich gut. Hatte mir damals die Klinik selbst ausgesucht. Es gab dort topp Ärzte und die Gegend war wunderschön. Direkt an einem See und das Meer war auch nicht weit entfernt. Dort konnte ich gut abschalten.

Wünsche dir alles Gute und eine schnelle Genesung :-)


gayhuhni 
Fragesteller
 06.01.2022, 02:31

ich hab leider Suizid Gedanken und auch schon einige Versuche hinter mir ich hatte mit meiner Therapeutin auch über eine Kur geredet aber sie meinte es wäre vielleicht besser in eine Klinik zu gehen trotzdem danke für die Hilfe

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Meine Erfahrung war nicht besonders gut. War wegen dem selben Grund dort (Depressionen und versuchter Suizid). Die erste Woche war ganz schlimm für mich im Akutbereich durfte ich gar nichts haben (Kleidung, Haargummis etc.), außerdem waren dort überall Kameras war einfach nur grausam war. Als ich dann in den offenen Bereich war, wurde es auch nicht besser. Da ich ja nun mit den anderen Leuten auf der Station beinander war, habe ich die Probleme der anderen mitbekommen (Alkoholsucht, Drogensucht etc.), was mich dann auch ziemlich runtergezogen hat. Ich durfte nur mit Begleitung raus, und die ersten zwei Wochen durfte ich gar nicht nach Hause. Außerdem waren die Ärzte auch komisch, nie wurde einem erklärt, welche Medikamente man jetzt bekommt, wie lange man noch da ist. Pfleger haben oft vergessen mir die Medikamente zu geben, haben nie auf uns aufgepasst, sondern waren im Garten und haben geraucht. Meiner Meinung nach ist es ambulant besser, auch wegen der Umgebung, die du ja schon gewohnt bist. Jede Psychiatrie ist natürlich anders.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

DocPsychopath  14.02.2022, 19:38

"waren im Garten und haben geraucht"

Das umfassende Therapieprogramm einer üblichen Klapse. Habt ihr das auch gemachtß

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Ein Freund von mir meinte es war sehr befreiend und hilfreich, nicht so gruselig wie man es vielleicht aus Filmen kennt ^^, kommt natürlich auf dich als person an ob du es animmst oder nicht

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master ; PIA

healey  06.01.2022, 02:14

War auch schon mal in der Psychiatrie und kann dem nur zustimmen.

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Der Begriff "Depressionen" bzw. die Depression hat höchstwahrscheinlich eine Ursache.

Allerdings ist eine Analyse und somit ein Konkreter Ratschlag nicht erfragt und ohne Hintergrund auch nicht möglich.

Zumindest aus meiner Sicht.

LG