Handelt es sich um Onomatopoesie/ Lautmalerei bei diesen Beispielen?
Hallo, ich suche gerade in einem Text nach Lautmalerei-Beispielen. Ich hab bei diesem reth. Mittel immer Probleme, das zu erkennen. Vielleicht kann mir hier jmd. sagen, ob das richtig ist, dass in den Satzteilen Onomatopoesie zu finden ist.
- (...) aber die Pferde prusten und stampfen und bäumen sich (...)
- (...) in dem Höllensud, lacht und ruft sie mit krächzender Stimme durch den brausenden Sturm.
- (...) in die Höhe, als riefe sie betend die Schutzengel herbei, (...) -> vielleicht auch (noch) Vergleich?
- (...) indem du das lebhaft dachtest, schriest du laut auf. "(...)" oder "(...)" oder "(...)".
Zeilen stammen aus "der goldene Topf"
Danke für Antworten :)
2 Antworten
Hallo DruckerSindDoof,
im ersten und zweiten Beispiel hast du die Onomatopoesie korrekt gefunden: hier handelt es sich bei "prusten" und "stampfen" (Satz 1), sowie bei "krächzend" und "brausend" (Satz 2) jeweils um Lautmalereien. Hierbei klingen - wie für die Einstufung in das Stilmittel Onomatopoesie/Lautmalerei nötig - die benannten Wörter, wenn ausgesprochen, der Bedeutung des Wortes ähnlich: so ist das "mpf" in "stampfen" einem dumpfen, nun ja, Stampfen ähnlich, beim Wort "prusten" entweicht beim "pr" die Luft aus den aufgeblasenen Wangen wie beim tatsächlichen Prusten, usw. .
Bei Satz 3 handelt es sich um einen Vergleich, wie du es auch bereits richtig benannt hast; bei Beispiel 4 hätte man höchstens in den Aufzählungen der in Anführungszeichen stehenden Begriffe ("(...)") eine Enumeration. In beiden Sätzen findet sich jedoch kein Wort, das, wenn ausgesprochen, seiner Bedeutung ähnelt, sodass sich hier auch keine Lautmalerei findet.
Ein Tipp noch meinerseits: in Deutschprüfungen musst du oftmals nicht alle Stilmittel finden, sondern nur genug, um eine sinnvolle Analyse/Interpretation des Textes zu schreiben (wobei natürlich gilt: je mehr Stilmittel du findest, desto mehr Auswahl hast du bei der späteren Analyse/Interpretation). Falls du dich mit dem Stilmittel Lautmalerei/Onomatopoesie schwer tust, kannst du auch einfachere, eindeutige Stilmittel bevorzugt suchen und diese dann in die Interpretation einbeziehen, wie etwa Alliterationen (mehrere Wörter hintereinander fangen mit dem gleichen Buchstaben an: "schneller schmerzloser Stuhlgang"), Anaphern (mehrere Sätze/Haupt-/Nebensätze fangen mit dem gleichen Wort an: "Ich kam, ich sah, ich siegte") oder, wie von dir richtig im dritten Satz benannt, der Vergleich (hier einfach nach dem Wort "wie" oder "als (wenn)" suchen: "schnell wie der Wind", "seine Tasche sah aus, als hätte er sie durch 3 Schlammbäder gezogen").
Sicherlich hast Du von Deinem Lehrer/Deiner Lehrerin eine Liste mit allen/vielen wichtigen Stilmitteln erhalten; schau sie dir ruhig an, und wähle Dir diejenigen aus, dessen Erkennen Dir am einfachsten fällt. Und gerne nachfragen, wenn Dir nochmals was unklar sein sollte!
LG
'prusten' und 'krächzen' sind ganz eindeutig lautmalende Wörter, 'krächzen' ist sogar eine Intensivbildung zum bereits lautmalenden 'krachen'. Bei 3 und 4 kann ich nichts erkennen.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort :)