Handelt es sich bei Juden, Hebräer und Israeliten um das selbe Volk?

6 Antworten

Im Prinzip ja... Wenn man es auf die heutige Welt bezieht.

Vor 2500 Jahren waren "Israel" und "Juda" im Prinzip benachbarte Völker, bzw. Israel war ein Oberbegriff und "Juda" eine Untergruppe dieses Volkes (ich denke, in diesem Punkt sind sich Archäologen und Theologen nicht ganz einig).

Im Großen und Ganzen ja.

Es gibt aber Schwerpunkte, die bei den einzelnen Begriffen gesetzt werden. Mit "Jude" bezeichnet man die Religion. Auch jemand, der z.B. in New York wohnt und nur die US-amerikanische Staatsangehörigkeit hat, kann Jude sein (dann ist er aber kein "Israelit").

Mit "Hebräer" betont man eher die Sprache. Hebräisch ist die hauptsächliche Sprache in Israel, und das Alte Testament (und einige andere Schriften, die im Judentum wichtig sind) wurden in Althebräisch geschrieben. Der New Yorker Jude, der vielleicht kein Hebräisch kann, ist dennoch Jude.

Mit "Israelit" betont man eher die Staatszugehörigkeit zum Staat Israel. Auch wenn die überwiegende Zahl der Leute dort Juden/Hebräer sind, gibt es doch bedeutende Minderheiten in Israel. Über 20% sind Araber.

Die "Juden" sind ein Volksstamm der Israeliten (1.Chr.2,1).

Als "Hebräer" nannte man die "Wanderer" Israels (2.Mose 3,18).

Hebräer ist sozusagen der Oberbegriff.

Vor der babylonischen Gefangenschaft, als es noch die 12 Stämme gab, spricht man von den Israeliten.

Nach der babylonischen Gefangenschaft, als es keine Stämme mehr gab, spricht man von den Juden.