Hamster einschläfern lassen oder abwarten (Stromschlag)?
Guten Abend!
Vorgeschichte: Vor 2 Tagen ließ ich mein Hamster wie gewohnt aus seinem Käfig in meinem Zimmer frei. Als ich ihn dann wieder reinpacken wollte fand ich ihn nicht. Irgendwann habe ich dann eine Art Summen gehört, nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass es meine Tischlampe gewesen ist. Dachte zuerst da stimmt was mit der Glühbirne nicht, nachdem ich die Glühbirne einige Sekunden beobachtet habe kam hinter dem Nachttisch Rauch hervor!
Da wurde mir klar was gerade geschieht! Hastig entfernte ich mein Nachttisch und siehe da... Mein Hamster hängte noch am Kabel der Lampe! Als ich ihn davon befreien wollte, knallte die Sicherung raus. Er selbst atmete noch langsam und lag da so rum... Ich dachte er müsste tot sein, aber dem war nicht so. Mein 2. Gedanke war das wenn er überlebt hat sein Mund Bereich auf jeden Fall verbannt wäre... Und es war so. Zunge, Unterlippe und ganz leicht die Nase, verbannt.
Am nächsten Tag (es war 1 Uhr nachts Beil Vorfall) ging ich frühs instant zum TA. Nach 2 Stunden Wartezeit sprach ich mit der Ärztin, die auch erstaunt war das er noch so munter gewesen ist, darüber was man machen könnte. Sie gab mir ein Schmerzmittel und etwas zum füttern, da sein Mund ja verbrannt ist, auch war eins seiner unteren Zähne locker.
JETZT Er schläft seit 2 Tagen fast nur noch. Essen tut er nicht ( das was ich ihm geben muss, nimmt er sowieso nicht zu dich) trinken eher selten.
Putzen tut er sich auch nicht! Er stinkt auch nach seinem eigenen Urin... Ja er pinkelt ohne sich zu bewegen am Schlafplatz!
Was denkt ihr? Wie sollte ich weitermachen?
Danke für die Antworten 👍🏾
6 Antworten
In dem Fall würde ich das Tier erlösen.
Er hat vermutlich nur Schmerzen und wenn sein Mundbereich verbrannt ist, wird es lange dauern, bis er wieder fressen kann. Außerdem wird er von dem Erlebten einen Schock haben. Da er alleine ist, muss er das alles alleine verarbeiten (Tiere, die zu zweit leben, würden sich evtl. gegenseitig "trösten").
Urin auf dem Schlafplatz würde ein Tier mit einer guten Nase wohl auch ziemlich stören.
Morgen ist ja Feiertag, da hast Du Gelegenheit, ihn noch mal zu beobachten. Wenn sich nichts ändert, würde ich ihn dann am Freitag einschläfern lassen. Falls es etwas gibt, das ihm die letzten Stunden erleichtern kann, arrangiere das (ich kenne mich mit Hamstern nicht aus, einem Hund würde ich eine Decke oder einen Schal mit Lieblingsgeruch - vom Lieblingsmensch oder Partnerhund - hinlegen).
Falls Du einen neuen Hamster anschaffen möchtest, denke doch mal über einen eingezäunten Freilauf nach. Diese Tierchen können ja tatsächlich fast überall hin und es gibt vermutlich in keinem Wohnraum ein wirklich hamstersicheres Zimmer. Man kann sicherlich aus Volierendraht und Holzrahmen einen Freilauf bauen oder eine fertige Einzäunung kaufen.Ich schaue immer, ob die Tiere noch Lebensmut haben.
Manchmal geht es einem Tier körperlich sehr schlecht, es zeigt aber noch deutlichen Lebensmut, und dann lasse ich es nicht einschläfern, bis es wirklich nicht mehr geht. Im letzten Fall starb ein Wellensittich ein halbes Jahr nachdem mir nahegelegt wurde, ihn einschläfern zu lassen. Noch am Tag vor seinem Tod, schon deutlich angeschlagen, war er aktiv und zeigte Spaß am Leben.
Wenn ich dagegen sehen würde, dass sich ein Tier nur noch quält, dass es keinen Kampfgeist hat und am liebsten nur noch schlafen will - und meine vorherige Erfahrung mit dem Tier nicht nahelegt, dass es ein Kämpfer ist - würde ich es einschläfern lassen, um ihm Qualen zu ersparen. Wenn möglich, würde ich ihm die letzten Stunden und besonders Minuten angenehmer gestalten; das klappt aber nicht immer.
Als Überlegung möchte ich noch hinzufügen, dass das Tier ja nicht weiß, was ihm passiert ist und dass es ihm eventuell wieder besser geht. Das Tier erlebte den Schock, den Schmerz, die Angst - vermutlich durchgehend bis jetzt - und die Behandlung ja leider auch nicht als Hoffnung, sondern weitere "Schikane". Gegriffen werden für Fütterungsversuche ist ja auch nicht angenehm.
Das Problem ist mMn, dass man dem Tier nicht erklären kann, wofür die Behandlung nötig ist, so dass die Tiere die Behandlungen oft als weitere "Strafe", Qual etc. erleben und ja nicht wissen, ob und wann das wieder aufhört. Aus Sicht des Hamsters hat er in eine Schnur gebissen und seitdem geht es nur noch bergab und ist schlimm. Aus dieser Überlegungen heraus würde ich - besonders mit der Aussicht, dass die Verletzung im Mund vermutlich nur langsam heilt - ernsthaft ans Einschläfern denken.
Einer meiner Wellensittiche hat sich mal die Zunge aufgeschnitten an einer scharfen Kette eines Spielzeugs. Überall an der Wand hinter dem Käfig war Blut, trotz des kleinen Risses in der kleinen Zunge. Der Vogel war völlig fertig, konnte aber geraspeltes Gemüse fressen und erholte sich wieder. Und das war nur ein kleiner Riss in der Zunge.
Ich würde immer so an die Sache gehen: Wenn das einem Kind passieren würde, könnte man es trösten, erklären, was passiert, dass es wieder besser wird usw. Und trotzdem sind für einige Kinder schon Spritzen fast traumatisch. Einem Tier kann man nichts erklären. Wenn die Zeit bis zur Heilung im Vergleich zum Alter und der Lebenserwartung des Tieres zu lange dauert und/ oder zu schmerzhaft/ traumatisch ist, finde ich Einschläfern immer "tierfreundlicher" als Abwarten. Auch wenn Abwarten für den Halter oft attraktiver erscheint, weil man ja das Tierchen nicht verlieren will.
ist vielleicht nicht wirklich vergleichbar, aber mein kater hatte vor ein paar wochen einen krampfanfall, nachdem wir beim arzt waren war er danach 2-3 tage ähnlich drauf wie dein hamster, hat sich kaum bewegt und wenn er sich bewegt hat ist er eher gekrochen als gelaufen, hat viel geschlafen und kaum gegessen. es war verstörend ihn so zu sehen und mein vater hatte angst, er würde sterben. aber nach ein paar tagen hat er wieder angefangen zu fressen und er ist wieder geworden wie vorher. ich würde an deiner stelle noch etwas abwarten
Ich denke, Du solltest abwarten. Es kann durchaus sein, dass er sich wieder erholt.
Ich würde mit ihm noch einmal zum Tierartzt gehen und dort deine Frage stellen die müssten es dann ja Wissen wie es um deinen Hamster steht. Aber emoment scheint es ihm echt nicht gut zu gehen also würde ich mich aufs einschläfern Einstellen.
Ich rate dringendst zum Einschläfern.
Solltest Du danach irgendwann nochmal einen Hamster haben wollen, informiere Dich bitte sorgfältig über artgerechte Hamsterhaltung.
Hamster haben ungesichert überhaupt keinen Auslauf zu bekommen.
Für manche Hamster bedeutet sogar Auslauf in einem gesicherten und hamstergerecht ausgestatteten Auslauf kein Vergnügen da Hamster extrem revierbezogene Tiere sind, leider wird Stress- und/oder Angstverhalten oft als Spaß fehlinterpretiert.
Deswegen hält man Hamster in verhaltensgerechten Gehegen deutlich über dem Mindestmaß, damit ist Auslauf überhaupt nicht nötig.