Habt ihr schonmal ne ECHTE Leiche gesehen?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, mehrfach. Angehörige und Fremde.

Nein, es war kein schlimmes Gefühl, eine Leiche zu sehen.

Bei Angehörigen oder Freunden ist es schlimm, dass sie nun nicht mehr leben. Sie fehlen einem und hinterlassen eine Lücke. Andererseits wäre es schlimm, wenn man nicht traurig wäre: Denn was wäre das für eine Freundschaft oder Beziehung gewesen, wenn man zum Schluss einfach so drüber hinweg gehen könnte? Da sage ich immer: Jede Träne verbindet mich noch mit dem, um den ich trauere, und das ist gut so. Also insofern empfinde ich meine Trauer als ein zwar trauriges, aber doch positives menschliches Gefühl, zu dem ich fähig bin - und das ist eben traurig, aber nicht wirklich "schlimm".

Und eine Leiche - habe ich in Form von Wurststücken oder Fleisch täglich im Kühlschrank. Und da denke ich auch nicht jedesmal, wenn ich die Tür aufmache, dass es schlimm sei...

Eine Leiche ist die sterbliche Hülle von einem Menschen, der einmal gelebt und geatmet hat und der nun nicht mehr lebt und nicht mehr atmet.

Ich kann ihn berühren (sofern er nicht so krank war, dass ich es auch lebend nur mit Sicherheitssachen hätte tun dürfen). Der Bestatter wird ihn so herrichten, dass er nach Möglichkeit auch nicht optisch abstoßend aussieht.

Anders ist es, wenn Leichen durch Unfälle o.ä. übel aussehen. Aber dann ist es nicht die Tatsache, dass es sich um Leichen handelt. Der Anblick wäre auch dann übel, wenn sie noch leben würden.

Hilft Dir das weiter?

spielzeugkissen 
Fragesteller
 25.12.2018, 12:57

Ja, vielen dank. Sehr gut und treffend formuliert! :) Frohe Weihnachten

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Jacob312  27.11.2022, 20:31

Danke! Ich fange bald eine Ausbildung in der Pflege an und durch deinen Text komme ich mit den Leichen besser klar

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Für mich ist das alltäglich, ich bin Bestatter.
So lange ich den verstorbenen nicht kannte, macht es mir auch nichts aus.
Belastender - nein berührender - sind die Gespräche mit Angehörigen, speziell bei Leuten, die sehr jung und/oder überraschend verstorben sind.

spielzeugkissen 
Fragesteller
 25.12.2018, 12:49

Das kann ich mir vorstellen. Respekt, das wäre nichts für mich. Umso wichtiger dass es Leute wie dich gibt die diesen wichtigen beruf ausüben.

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Ja, meinen urgroßvater. War ein neutrales Gefühl. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und war immer mit dem Tod konfrontiert.

Ja, in der Pathologie und das nicht nur von aussen. Warum willst Du das wissen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
spielzeugkissen 
Fragesteller
 25.12.2018, 12:46

Reines Interesse. Aber naja pathologie stell ich mir aber echt grausam vor ey. Da könnte ich nicht Mal für 30k im Monat arbeiten.

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Ja, recht oft.

Kommt darauf an. Ein Suizidopfer das aus einem Fenster gesprungen ist schaut man anders als als eine Frau mit fast 100 die einfach einen Herzstillstand hatte, jemand relativ Fremdes anders als jemanden den man liebt.

Ansich finde ich es immer faszinierend wie anders der Körper wirkt wenn Menschen tot sind. Es ist verwirrend einen Menschen anzufassen und nur Kälte und Starre zu spüren wenn man eigentlich Atmung und Wärme erwartet.

Aber schlimm finde ich es, solange ich nicht emotional mit der Person verknüpft bin, nicht. Der Tod gehört schließlich zum Leben dazu und sollte auch dementsprechend als Abschluss betrachtet werden.

Was "schlimm" ist - die Geräusche die Tote von sich geben können. Erschrecke mich jedesmal.