haben religios betrachtet engel ein geschlecht?

8 Antworten

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Es gibt keinen Zweifel, dass jede Referenz zu Engeln in der Heiligen Schrift maskulin ist. Das griechische Wort für „Engel“ im Neuen Testament angelos steht in männlicher Form. Es gibt tatsächlich keine weibliche Form von angelos. Es gibt drei Formen des Geschlechts in der Grammatik – maskulin (männlich=er), feminin (weiblich= sie) und neutral (es). Auf Engel wird nie in einem anderen Geschlecht als dem Maskulinen verwiesen. In den vielen Erscheinungen von Engeln in der Bibel gibt es an keiner Stelle einen Bezug auf einen Engel als „sie“ oder „es“. Des Weiteren waren Engel, als sie erschienen sind, immer wie menschliche Männer gekleidet (1. Moses 18,2; 16; Hesekiel 9,2). Kein Engel erscheint in der Schrift jemals angezogen wie eine Frau.

Die Engel, die in der Bibel mit Namen erwähnt sind – Michael, Gabriel, Luzifer – hatten männliche Namen. „Michael und seine Engel“ (Offenbarung 12,7); „Sie [Maria] aber erschrak über die Rede [Gabriels]“ (Lukas 1,29); „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, du Bezwinger der Völker“ (Jesaja 14,12). Weitere Referenzen zu Engeln sind ebenfalls immer in maskuliner Form. In Richter 6,21: „Da streckte der Engel des Herrn den Stab aus, den er in der Hand hatte.“ Sacharja fragt den Engel und berichtet über den Engel, dass „er“ mit ihm redete (Sacharja 1,13). Bei den Engeln in Offenbarung wird immer von „er“ und „seinen“ Dingen gesprochen (Offenbarung 10,1, 5; 14,19; 16,2, 4, 17; 19,17; 20,1).

Manche zeigen auf Sacharja 5,9 als ein Bespiel für weibliche Engel. Hier heißt es „Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei Frauen traten heran, und Wind war unter ihren Flügeln, und sie hatten Flügel wie Storchenflügel. Und sie trugen die Tonne zwischen Erde und Himmel dahin.“ Das Problem ist nur, dass die „Frauen“ in dieser Vision einer Prophezeiung nicht Engel genannt wurden. Sie heißen „nahiym“ („Frauen“), so auch die Frau in der Tonne, die die Gottlosigkeit repräsentiert in Vers 7 und 8. Im Gegenzug dazu wird der Engel, zu dem Sacharja spricht, „malak“ genannt, ein komplett anderes Wort, was „Engel“ oder „Nachrichtenüberbringer“ heißt. Die Tatsache, dass die Frauen in Sacharjas Vision Flügel haben, lässt uns vermuten, dass sie Engel sind, aber wir müssen vorsichtig sein, wenn wir über das, was der Text genau sagt, hinausgehen. Eine Vision stellt nicht unbedingt wahre Personen oder Objekte dar – beachte hier die fliegende Schriftrolle, die Sacharja im Kapital vorher gesehen hat (Sacharja 5,1-2).

Die Verwirrung über geschlechtslose Engel kommt vom fehlerhaften Lesen von Matthäus 22,30, in dem steht, dass es im Himmel keine Ehen geben wird, weil wir „wie Engel im Himmel“ sind. Die Tatsache, dass es im Himmel keine Heirat geben wird, lässt manche glauben lassen, dass Engel keine Sexualität und somit kein Geschlecht haben, weil man annimmt, dass der Zweck des Geschlechts letztendlich die Fortpflanzung ist; wenn es keine Heirat und keine Fortpflanzung gibt, gibt es keine Notwendigkeit für ein Geschlecht. Das wäre allerdings eine Schlussfolgerung, die so aus dem Text nicht nachzuweisen ist. Nur weil es keine Heirat mehr gibt, muss dies nicht zwingend bedeuten, dass es auch keine verschiedenen Geschlechter gibt. Außerdem widerlegen die vielen Referenzen über männliche Engel die Idee von geschlechtslosen Engeln. Engel heiraten nicht, aber wir können nicht von „keine Ehe“ zu „kein Geschlecht“ schlussfolgern.

Geschlecht im sprachlichen Umgang, ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Sexualität. Vielmehr sind die maskulinen Pronomen der Engelerscheinungen eher ein Zeichen der Autorität als der Sexualität. Gott spricht von sich selbst stets in der männlichen Form. Der Heilige Geist wird nie als „es“ beschrieben. Gott ist persönlich und autoritär – daher die Personalpronomen in maskuliner Form. Es wäre nicht angemessen über himmlische Wesen anders als in der männlichen Form zu sprechen, weil Gott ihnen die Autorität gegeben hat seine Kraft auszuüben (2. Könige 19,35), seine Nachrichten zu übermitteln (Lukas 2,10) und ihn auf Erden zu repräsentieren.

https://www.gotquestions.org/Deutsch/engel-mannlich-weiblich.html

JTKirk2000  05.12.2020, 12:30

Es mag der Engel heißen, aber es heißt auch der Mensch. Von daher ist es eine schlechte Begründung, denn Menschen gibt es sowohl männlich als auch weiblich. Ich sehe daher keinen Grund, weshalb es nicht auch weibliche Engel geben könnte bzw. dürfte.

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Die Engel haben ansich kein richtiges Geschlecht, da sie keinen physischen Körper haben und nur aus Energie etc bestehen. Die Charaktereigenschaften drücken quasi das Geschlecht aus und da Engel häufig sehr Dominanz sind werden die meisten, als männlich dargestellt...

Es gab laut dem Alten Testament auch gefallene Engel zur Zeit vor der Sintflut. Zumindest muss es da wohl männliche Engel gegeben haben, denn einige davon paarten sich mit menschlichen Frauen und zeugten die Nephilim.

Außerdem, und das betrifft ja auch Deine andere Frage, können Engel laut der Bibel offenbar in geflügelter Form auftreten, so wie offenbar laut Jesaja 6,2, als auch wie normale Menschen, wie in Lukas 1,26-29.

Zudem scheint es wohl so zu sein, dass es sowohl männliche Namen bei den Engeln gibt, als auch solche, die eher weiblich erscheinen, wie zum Beispiel Karasa, ein Engel der Heilung und Schutzengel von Menschen die in Heilberufen tätig sind. Beim Engel Calliel scheint es nicht sicher zu sein, ob dieser männlich oder weiblich ist.

Zusammen genommen scheint es aber wohl so zu sein, dass es zumindest nicht ausgeschlossen werden kann, sofern es Engel gibt, dass sie sowohl in männlicher, als auch in weiblicher Form existieren können.

fujis3200 
Fragesteller
 15.12.2020, 04:40

deine antwort gefällt mir.

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JTKirk2000  15.12.2020, 19:20
@fujis3200

Und doch habe ich sie so geschrieben, wie es meiner persönlichen Ansicht, begründet auf entsprechend schriftlichen Grundlagen, vor allem der Bibel, entspricht, und nicht nur um zu gefallen. ;)

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Engel sind beide Geschlechter, wie man an den Namen erkennt. Zum Beispiel Erzengel Gabriel, der Wächter des Portals zum Paradies.

Weder "religiös" (Offb.12,9; 17,1-4)

noch in "echt" (Mt.22,30).

Woher ich das weiß:Recherche