Haben Bürger von manchen Bundesländern mehr politische Macht als andere?
Es mag eine unbedachte Frage sein, oder mir fehlt einfach die Erinnerung an den Politik und Gesellschafts Unterricht aus der Schule, aber ich habe letztens mal nach geschaut wie viele Abgeordnete einige Bundesländer haben.
Bei der Suche habe ich festgestellt dass z.B Hamburg und Berlin gleich viele Sitze im Bundestag haben, obwohl Berlin "knapp" die doppelte Wahlberechtigtenanzahl hat. Es sind also in Hamburg 16 Sitze (für die Bezirke/Stadtteile) auf ≈1,3 Milionen Menschen verteilt, aber in Berlin sind es eben 16 Sitze für ≈2,7 Milionen Wahlberechtigte.
In Hamburg wählen also quasi etwa 80 Tausend Menschen einen Sitz und in Berlin 170 Tausend einen Sitz.
Ich vermute das kommt durch die Überhangs- und Ausgleichsmandate (also dass diese dann eben Hamburg "geschenkt" wurden oder so)
Bedeutet dass das Bürger aus Hamburg mehr politische Macht besitzen als Bürger aus Berlin? 🤔🤨
3 Antworten
Tatsächlich gibt es ein Bundesland dass wesentlich mehr Macht hat als alle anderen: Bayern.
Durch die CSU waren sie in der Lage ausschließlich und ganz speziell eigene Landesinteressen in fast jeder Regierung unterzubringen. Wenn das jedes Bundesland so gemacht hätte, wäre die Union kaum klar gekommen, aber das hatte die Bayern wohl nie interessiert.
NRW = 18 Millionen
Ex DDR = weniger
Die Sitzverteilung im Bundestag kommt nicht auf Bundesländer an, sondern auf Wahlkreise. Davon hat jedes Bundesland mehrere. Im Grunde soll jeder Wahlkreis ungefähr gleich viele Wahlberechtigte haben.
Die Überhangmandate haben damit wenig bis überhaupt nichts zu tun.
Die Überhang Mandate sollen genau die Ungleichheit zw. Erst und Zweitstimme ausgleichen.
Das bläht den Bundestag auf.
Es gibt ein Land mit mehr Abgeordneten, weißt Du welches...
Sprichst du jetzt nicht nur von den 299 Direktmandaten? Ich dachte die Zweitstimme wählt eine Partei, welche dann aus einer vorher gefertigten Landesliste Abgeordnete stellen, welche aus den Bundesländern kommen, oder ist mit Land in Landesliste etwas anderes gemeint.
Letztlich besteht ja scheinbar aber trotzdem ein Ungleichgewicht, wie in meinem Beispiel gezeigt.