Habe ich wirklich einen Windelfetisch oder ähnliches?

3 Antworten

Hallo Paul,

mit einer Assoziation an Baby- oder Kleinkindzeit und weiter an "Sauberkeit" ist das Tragen solcher Kleidungsstücke sehr häufig gesellschaftlich diskreditiert und auch fetischiert (d.h. in eine Ecke gestellt).

Gerade bei den Eltern mag diese Assoziation sehr präsent sein, haben sie dies doch in der einen oder anderen Weise erlebt und sind auch gerne froh, das hinter sich zu haben.

Damit darf das Thema von diesen Assoziationen wie auch einer Fetischierung losgelöst und anders in den eigenen Lifestyle eingeordnet werden. Wir sprechen dann von Kleidung, die wir dessous - unten drunter, wie man in der Mode sagt - tragen. Solche Kleidung tragen wir sehr nahe an uns selbst - und so mag sie uns auch sehr nahe in Bezug auf Empfindungen und Gefühle sein.

Oft ist es dann der Stil der Kleidung oder ein Tragekomfort, der diese Empfindung und Gefühle trägt. So mögen wir z.B. gerne Strings oder Boxers, auch die klassischen Slips - oder eben die Slips für die Wasser, wie ich gerne sage.

Letztere haben einen sehr angenehmen Tragekomfort über das Material - aber brauchen wegen der Matrix, die Wasser mitnehmen kann, etwas mehr Platz. Auch eine Empfindung und ein Gefühl über einen möglichen sponanten Moment der Wasser mag dem zutragen.

Hier führe Deine Mutter weg von dieser Assoziation und der Fetischierung. Da ist kein Leiden anhängig, das wird einem nur über die Fetischierung und Diskreditierung angehängt (Pathologisierung). Deine Mutter darf verstehen, dass es da lediglich um einen dessous Kleidungsstil geht, der Dir eben gefällt, in dem Du Dich wohl fühlst.

Ein Thema sei aber, dass dies wegen der Wasserthematik Wegwerfkleidung ist - auch wenn so ein Slip kein Wasser macht. Das geht letztlich auch ans Budget, wo man pro Slip vielleicht von einer Größenordnung von 80 Cent sprechen mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich sehe die folgenden Möglichkeiten:

1. Mit den Eltern offen reden. Dann braucht sich deine Mutter keine Sorgen mehr machen und du stehst nicht mehr unter diesem enormen Druck, es absolut zu verstecken.

2. Weiter machen wir bisher. Allerdings hat deine Mutter ja schon öfter was gesehen. Von daher wird sie vermutlich auch in Zukunft wieder welche selber Windeln entdecken. Womöglich macht sie sich ernste Sorgen um dich. Vielleicht kann sie sich ihren Teil aber auch schon denken. Ich denke, um ein klärendes Gespräch wirst du auf lange Sicht nicht herum kommen. Vielleicht suchen sie auch irgendwann das Gespräch.

3. Du lebst deine Vorliebe nicht mehr oder nur noch ganz selten aus, bis du ausgezogen bist und deine Familie dann auf keinen Fall etwas mitbekommt. Das ist aber vermutlich auch nicht das, was du willst.

Grundsätzlich geht es die Familie nichts an, was man so für sich macht, solange man weder sich noch anderen schadet. Allerdings ist es auch nicht schön, wenn man sich wirklich extrem verstecken muss oder sich die Familie ernsthaft Sorgen macht.

Ob du wirklich einen Windelfetisch hast bzw. es so nennen willst, kannst du mir selbst beantworten. Ein Fetisch ist eigentlich etwas, das einen sexuell erregt. Windeln sind aber oft sehr viel mehr als das. Es geht meist ja auch um ein tiefes Gefühl von Wohlbefinden und sich irgendwie beschützt und geborgen fühlen. Im Englischen gibt es deswegen auch den Begriff Diaper Lover, also Windel-Liebhaber. Das trifft auf dich auf jeden Fall zu. (Im Deutschen wird es allerdings oft trotzdem pauschal als Fetisch bezeichnet.)

Hallo Paul,

Ich selber stehe ebenfalls auf windeln (fetisch) am liebsten trage würde ich sie auch immer tragen. Ich kann dich echt gut verstehen. Ich habe es auch noch keinem erzählt. Ich denke die Gesellschaft ist da noch nicht so offen für. Aber ich denke wenn man sich vielleicht offen mit den Eltern u terhält oder mit einem besten Freund dann könnte es gehen.

lg