Hey,
ich (w, 25) "date" seit 2 Monaten jemanden (m, 27). Den Begriff daten musste ich direkt aufgrund einer möglichen ersten Red flag Anführungszeichen setzen. Denn für ihn führten wir seit Tag 1 eine feste Beziehung. Zwar kannten wir uns zuvor etwa ein Viertel Jahr, allerdings rein oberflächlich, weshalb ich mir eine meiner Meinung nach notwendige Kennlernphase gewünscht hätte.
Auch mit den ganzen Liebesbekundungen verhielt er sich schnell. Ich hielt mich auch nicht damit zurück, er hingegen agierte auf einem viel höheren Level. Sprach nach wenigen Tagen gar von "Heirat".
Gerade letzteres verunsicherte mich trotz rosaroter Brille, weil ich das warnende Bauchgefühl aber nicht wahrhaben wollte, tat ich es als harmlose Gefühlsduselei ab.
Mittlerweile sind jedoch folgende weitere Aspekte aufgetaucht, die mich zweifeln lassen:
-Bereits nach einer Woche drohte er mit einer Trennung, weil ich im Club angeblich mit einem anderen Typen geflirtet hätte. Er hingegen mit einer anderen Frau in derselben Bar vor meinen Augen, insofern ich mir das nicht ebenfalls eingebildet habe. Eigentlich wäre er auch der letzte, dem ich das zutrauen würde, nur wirkte es ziemlich offensichtlich. Trotzdem schluckte ich (im Gegensatz zu ihm, der in seiner Eifersucht wortlos verschwunden war) den Kummer hinunter, weil:
-Ich traue mich nicht (mehr) meine Bedürfnisse innerhalb der Beziehung anzusprechen. Als ich wagte, mehr Zweisamkeit zu fordern, da wir uns nahezu immer mit Freunden trafen (wenn mal niemand davon Zeit hatte, schien er sehr enttäuscht, als wäre es ein Kompromiss, etwas mit mir allein zu unternehmen, obwohl man gerade zu Beginn viel Zeit allein miteinander verbringen will, tw kamen Sätze wie: "Joa, dann können wir ja auch eigentlich separat nach Hause gehen), reagierte er beleidigt und bestrafte mich mit dem typischen Silent Treatment. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob er es nicht verstehen WOLLTE oder tatsächlich nicht konnte, da Deutsch nicht seiner Mutterprache entspricht. Seitdem stecke ich lieber ein, um die künstliche Idylle aufrecht zu erhalten.
-Auch Freundschaften mit ihm gestalten sich wohl nicht immer einfach, wie mir jemand, zu dem ich mittlerweile guten Kontakt pflege berichtete. Früher hat er sich gut mit meinem Freund verstanden, doch tatsächlich wurde mein Freund aus Eifersucht etwas handgreiflich, bloß, weil dieser Kumpel während einer Runde am Kicker im Team mit dem BESTEN Kumpel meines Freundes spielen wollte. Auch wenn nicht beabsichtigt, endete die Sache mit einer blutigen Lippe des ehemals guten Freundes. Und als dieser sich mal nicht zum Kickern verabreden konnte, weil er für eine Prüfung lernen musste, rief mein Freund ihn insgesamt 16x an, bezeichnete ihn als hochnäsig, arrogant etc. Seitdem hat sich der Bekannte von ihm distanziert. Ich kannte diese Seite von meinem Freund bisher noch nicht, weil er jedes "Nein" meinerseits stets akzeptiert und nie Gewalt bei mir angewendet hat. Ich schätze, dass das auch zukünftig nie passieren wird, aber keine Garantie. Normalerweise hat er sich auch anderen Leuten gegenüber immer höflich verhalten.
-Dann wäre da noch seine Mutter, mit der er zusammen 2 h von mit entfernt lebt. Er muss sie viel unterstützen, weil sie weder ein Wort Deutsch noch Englisch beherrscht, sich leider dementsprechend abhängig von ihm macht. Hier will ich ihm nicht wirklich Vorwürfe machen, da sie ihn sehr unter Druck setzt und ihn ebenfalls mit Nichtachtung straft, wenn er, als erwachsener Mann, sein eigenes Leben führen will(daher resultiert möglicherweise sein manchmal so komisches Verhalten und er benimmt sich exakt so, wie sie sich ihm gegenüber, sobald etwas nicht passt). Aber ich muss zugeben, dass es mich jedesmal frustriert, wenn er bei mir übernachten will und sie ihm aus unserem Schalf klingelt, weil sie nicht allein zu Hause Ruhe finden kann. Selbst als er mir beim letzten Mal versprach, die Nacht bei mir zu bleiben, gelang es ihr mittels Telefonterror wieder, ihn Heim zu bekommen. Er befand sich im Zwiespalt zwischen meiner großen Enttäuschung und ihrer Erwartung, entschied sich dann aber für sie, weil ich ihm nicht böse war, ihn gar tröstete, seine Mutter ihm dafür wie gesagt die Hölle heiß gemacht hätte, wäre er nicht bei ihr erschienen. Sie hat ihm tatsächlich auch an den Kopf geworfen, ihn nicht mehr zu lieben, was man ja auch daran bemerkt, wie sie ihn manipuliert und sowohl vor allem sein als auch das Leben seiner Mitmenschen erschwert.
Abgesehen von all dem handelt es sich bei ihm um einen sehr liebevollen Menschen. Er sorgt sich um mich, hat mir so viel bezahlt, dass ich mich vor lauter schlechtem Gewissen (vor allem wegen seiner finanziellen Lage, er ist ausbildungslos und arbeitssuchend) dabei bremsen muss. Gerade weil er im Grunde ein lieber Kerl zu sein scheint, hoffe ich, irgendwie mit ihm daran arbeiten zu können, aber ist das überhaupt möglich, wenn er nicht einmal in der Lauge ist, Probleme in der Partnerschaft anzuerkennen?
ahahah dankeschön, mit deinem kommentar hast du etwas mein selbstbewusstsein gepusht.. danke dafür :)