Habe da was unter der Tapete entdeckt... - was ist das?

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das war früher gang und gäbe. so wurden entweder ganze wände oder auch sockelbereiche behandelt. dazu gabs einen handrollenapparat. das muss man sich vorstellen wie einen kleinen kasten mit griff dran und darin waren zwei gummierte rollen.

eine davon mit dem prägemuster für die wand. die andere diente zum transport der farbe die man in den kasten gefüllt hat. die rollen drückten aufeinander und die farb-transportrolle war in der farbe eingetaucht. wenn man dann die wand entlangrollte, dann arbeiteten die rollen gegeneinander und die prägerolle wurde von der transportrolle mit farbe versorgt.

an der wänden wurde das meistens mit einfacher leimfarbe gemacht, im sockelbereich auch mal mit ölfarben. man konnte dann auch mehrfarbig arbeiten, dabei musste nur die erste farbschicht abgetrocknet sein.

rumpelmann  27.03.2011, 17:23

diese antwort ist korrekt ich hätte sie nicht besser beantworten können

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Richtig das hat man früher so gemacht und diese Arbeit war sehr Zeit aufwändig kann heute keiner mehr bezahlen.Gemacht hat man diese Arbeit mit Schablohnen.Wenn Dir das gefällt versuche es selbst einmal man bekommt alles im Maler fachhandel.

Das Blumenmuster könnte auch mittel Schablone an die Wand gemalt worden sein.

Das war zu der Zeit und bis in die 60er Jahre Mode.

FeldKobold 
Fragesteller
 25.03.2011, 16:12

Nein, definitiv keine Schablone, ich konnte leider das Foto nicht hochladen, aber wenn dieses kleine Blumenmuster mittels schablone an die Wand gekommen ist...

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Hallo FeldKobold,

das gibts heute auch noch. Nur ist die wirtschaftliche Lage bei vielen besser als in den 50ern, so dass die meisten Häuslebauer in eine Tapete investieren – was raumklimatisch nicht immer besser ist! :-)

Muster kann man aber mit speziellen Rollen immer noch eeeeeendlos malern! :o)

Viel Spaß und Erfolg beim Heimwerken wünscht das Team von selbst.de

Dekorrollen übertragen die Farbe von der Schaumstoffrolle auf die Strukturwalze. - (Wand, renovieren, Tapete)
poweruser  25.03.2011, 11:27

Sieht sehr nach dem alten Verfahren "Tünchen" aus, nur eben auf moderne Art und Weise und nicht mehr mit Kalk (war ja auch gefährlich im Umgang).

Klasse, dass es das immer noch gibt.

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Ich habe in meinem Haus ebenfalls teilweise gut erhaltene Reste solcher "Kunstwerke" beim Abtapezieren freigelegt. Besonders an den ältesten und beim 2. WK nicht zerstörten Teil der Wände. Was da zum Vorschein kam ist eine Handwerksarbeit, die bei uns landläufig "tünchen" genannt wird.

Leider finden sich keine geeigneten Beispiele an Bildern oder Beschreibungen des Handwerks im WWW.

Im Prinzip ist der Gipser und Kalker früher eine Walze mit einem bestimmten Muster erst in eine Kalk-Farb-Mischung getaucht und hat dann die Wände damit verziert.

Kann mir nicht vorstellen, dass das heute ein Maler und Lackierer noch lernt. Möglicherweise gehört es bei der Ausbildung zum Stuckateur noch zum Programm.

Eigentlich schade, dass das direkte Bedrucken von Wänden heute nicht mehr angewandt wird. Vielleicht auf eine moderne Art modifiziert.
Aber heute muss es eben Marmorspachtel oder so sein.