Hab ich (21) mich falsch verhalten?

6 Antworten

Was denkt ihr? Ich fühle mich nur schuldig, dass ich mich so benommen habe.

Ich denke, dass es die Kinder deiner Schwester sind und es irgendwo auch ihre Erziehung ist. Wenn du eigene Ansätze hast, okay. Aber wenn deine Schwester dich MEHRFACH darauf hinweist und bittet es zu unterlassen und das Kind z.B. in Ruhe aufräumen zu lassen, dann hättest du das akzeptieren sollen.

Dass er das ganze Lego einfach nur zusammensammelt und in eine Kiste wirft ist in meinen Augen vollkommen legitim. Wenn er dabei Pausen macht und das für die Mutter okay ist, dann ist das legitim. Wenn sie damit einverstanden ist, dass er deswegen 10 Minuten später ins Bett kommt, dann ist das AUCH legitim.

Was du hättest tun können ist den Fernseher auszuschalten, wenn du merkst, dass das Kind dadurch abgelenkt wird. Das wäre aber das einzige, was ich persönlich in so einer Situation wollen würde. Du hättest nichtmal zuschauen müssen, ob er fertig wird... wenn ich als Mutter bereits weiß, dass er abends vielleicht etwas länger beim Aufräumen braucht, aber zuverlässig fertig wird, dann ist das okay.
Das ist auch ein Stück weit Erfahrung und Vertrauensverhältnis zum Kind, was da zugrunde liegt. Und ich persönlich würde mich auch unwohl fühlen, wenn mir jemand dauerhaft auf die Finger schaut.

Und offen gestanden... ich versuche jetzt mal aus Sicht des Kindes zu denken: Es ist spät abends. Ich bin müde und irgendwo merke ich das auch körperlich. Meine Konzentration lässt nach, alles wird schwerer, es ist eigentlich Zeit fürs Bett... dann kann ich ggf. einen einfachen Auftrag wie 'wirf die Legosteine in eine Kiste' vor allem wenn ich das bereits gut kenne, noch adäquat ausführen.

Was ich vermutlich weniger wollen würde ist, dass jemand ankommt, mir irgendeine NEUE Routine vorlebt und von mir sofort verlangt, dass die die einhalte und es exakt so mache und INSBESONDERE wenn dann noch irgendein interaktiver Quatsch dazukommt, der das alles deutlich verkompliziert.

Mir scheint, du bist da die einzige Person gewesen, die pädagogisch an das Aufräumproblem ran gegangen ist!

Deine Schwester scheint mit dem kleinen Buben nicht so ganz zurecht zu kommen oder sie war einfach genervt.

Du mußt dich überhaupt nicht schuldig fühlen... Weshalb denn?

Und - über die Zurechtweisung deiner Schwester, du sollest was anderes tun, hätte ich mich auch geärgert. Sie ist schließlich nicht deine Mutter.

Mach dir nix draus!

Es wäre besser gewesen , erst mal die Ablenkung auszuschalten, also den Fernseher, dann wäre es einfacher gewesen.

Wenn es nicht dein Kind ist, kannst du nicht so viel tun. Dass Kinder seovst aufräumen sollten sehe ich auch so, aber manchmal ist am Abend einfach die Luft raus und etwas Hilfe schadet nicht. Trotzdem sollte das Kind den Großteil des Aufräumen übermehmen.

Was mich in deiner Beschreibung viel mehr gestört hat, ist der laufende Fernseher. Das Kind sollte lernen, sich auf eine Sache zu konzentrieren und wenn das nicht funktioniert, wird der Fernseher ausgemacht, bis das aufräumen erledigt ist.

Du hast nicht aufgegeben, immer neue Methoden angeboten und den Kleinen heillos überfordert. Er war müde, er braucht seine Zeit, es hätte vollauf genügt, wenn er die Legos in die Kiste geworfen hätte und das ohne Fernsehen.

Deine Schwester hat dir mehrfach gesagt, du sollst den Kleinen machen lassen, du hast aber einen unglaublichen Erhgeiz entwickelt, dass er es so tut, wie du es wolltest. Das ist typisch für Frauen ohne Kind, die noch nicht erlebt haben, dass man nachgibt, dass man mithilft ohne große Worte oder den Kleinen eben allein wursteln lässt.