Guter Freund ignoriert mich wegen dem Tod seines Vaters was tun?
Also vor einiger Zeit ca. 1 bis 2 Monate ist der Vater von einem sehr guten Freund von mir gestorben und seitdem geht es ihm nicht gut. Ich hab ihn in der Zeit eher in Ruhe gelassen weil ich nicht wusste wie ich ihm helfen soll oder ob ich auch Abstand halten sollte.
Nach ein paar Wochen hat der mir geschrieben und war nicht begeistert davon dass ich ihm nicht aus der Krise rausgeholt habe. Sondern seine Freundin mit der ja er eh immer Schluss macht und die dann plötzlich zsm sind. Seitdem verhält er sich komisch zu mir. Er meldet sich nicht mehr und ignoriert mich. Dabei wusste ich einfach nicht wie man mit jemanden umgeht der sein Vater verloren hat. Ich hatte sowas bisjetzt nicht. Was ich ihm erklärt habe. Ich hab ihn versucht zu trösten und ihm gesagt wenn er Hilfe braucht kann er sich bei mir melden. Dann hat er gemeint, dass es keine Stärke ist nicht zu wissen wie man mit jemanden umgeht der seinen Vater verloren hat.
Das hat mich runter geworfen.... Und dann bat ich ihm Hilfe an. Er muss mir nur sagen was oder wie. Dann hat er gemeint ich könne ihm nicht helfen aber mitnehmen möchte ich dich mal zum Grab mitnehmen. Wovor ich selber Angst habe ihn damn heulen zu sehen.
Warum ignoriert der mich seitdem? Oder braucht er einfach Zeit für sich selbst? Was soll man tun? Habe ich die Freundschaft zerstört? Ich war sonst immer für ihn da.
4 Antworten
Besuche ihn öfter, und versuche ihn zu verstehen, mitfühlen, mitleiden, nicht nur so tun.
Es ist schwierig wenn man einen nahen Angehörigen/ eine enge Bezugsperson verliert.
Je nachdem wie sehr man den Verstorbenen mochte, haut einen das extrem aus dem Gleichgewicht.
Welches Verthalten von Freunden da dann richtig ist, das ist meiner Meinung nach in dem Zeitraum ein Glücksspiel. Mancher Trauernde möchte alleine sein, "das mit sich ausmachen", mancher sucht einfach nur Ablenkung, mancher hat ganz viel Redebedarf, etc.
Mancher stürzt sich in Aktivitäten, mancher zieht sich nahezu komplett zurück.
Diese (individuell lange dauernde) Zeitspanne der ersten Trauerbewältigung ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Und wie das nun im Falle deines Kumpels und dir ist... Nun, er sagt "er hätte dich gebraucht". Okay. Ist ja sein gutes Recht dies so zu empfinden und dir dies auch so mitzuteilen. Doch wäre es einfacher gewesen für euch beide wenn er sich entsprechend an dich gewendet hätte "He du, das und das ist vorgefallen, ich brauch dich jetzt einfach als Stütze, ist das okay?"
Leichter gesagt als getan. Manchmal erwartet man ja einfach das die Mitmenschen einem jeden Gedanken an der Nasenspitze ablesen können.
Einen Vorwurf würd ich diesem Kumpel aber nicht machen. Befindet man sich im Trauerbewältigungsprozess nach dem Tod einer nahestehenden Person, ist man meist "anders", da gibts tausend Gedanken im Kopf. Ich bin damals über Monate hinweg "nicht ganz rund gelaufen". Ich hab zwar funktioniert, meinen Tagesablauf bewältigt - aber ansonsten war ich durch.
Wenn er es zulässt (direkt oder mit der Zeit) könnt ihr vielleicht gemeinsam am aktuellen Ist-Stand anknüpfen.
Zum Thema "heulen": Das ist normal! Egal ob Mann oder Frau, egal welches Alter. Wenn man am Grab heulen will dann heult man - egal ob irgendwelche Leute oder gar Kumpels anwesend sind.
Hallo
Dein Freund ist wohl selbst hilflos und weiss selber nicht, wie er mit seinem schweren Verlust umgehen soll. Die Vorwürfe, die er dir macht, sind auf ihn selbst bezogen; die solltest du nicht persönlich nehmen. Was könntest du auch tun, um ihm zu helfen? Den Vater kannst du ja nicht wieder lebendig machen und die Trauer, die er wohl empfindet, gehört dazu. Auch die kann man nicht einfach zum Verschwinden bringen. Dein Freund weiss das auch, auch wenn er es nicht zugibt. Von daher finde ich, dass du dich richtig verhalten hast. Du hast ihm deine Hilfe angeboten und wenn er das nicht zu schätzen weiss oder sie nicht in Anspruch nehmen will, solltest du nicht beleidigt sein. Vielleicht will er eure Freundschaft auch abbrechen. Das kommt vor, bei solchen einschneidenden Verlusten; manche Menschen schweisst er umso stärker zusammen und andere Beziehungen zerbrechen daran, weil die Beteiligten sich dann in unterschiedliche Richtungen entwickeln.
LG
Der ignoriert Dich nicht, ich denke der will mit Dir im Moment nichts mehr zu tun haben. Du bist einfach wirr, deswegen könnte ich das verstehen.
Lese nochmal was Du schreibst. Ich verstehe nicht alles.
Vor 1-2 Monaten??? Ich würde sehr wahrscheinlich auf einen Bekannten, Freund kann das nicht sein, wie Dich verzichten.
Frag Dich am besten wie Du Dich wahrscheinlich fühlen würdest. Den Blickwinkel ändern kann einem immer helfen.