Gleichnis Sämann: Charakteristika des Reiches Gottes?

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Zu einer Frage hatte ich mich schon geäußert (Gespräch). Hier dann noch mal ausführlicher:

Das Gleichnis vom Sämann

Du liest das Gleichnis am besten im Neuen Testament unter Markus 1 - 9. Der Same wird dann in Markus 10 - 20 gedeutet als das Wort Gottes, das unterschiedlich ankommt. Das gleiche Gleichnis findest du unter Lukas 8, 4 - 8 mit der gleichen Deutung dazu in 11 - 15.

Es handelt sich um ein Gleichnis im engeren Sinn, in dem ein typischer Zustand, ein anerkannt regelmäßiger Vorgang geschildert wird: Ein Bild dazu kannst du malen, wenn du dir vorstellst, dass an einem Weg ein Feld liegt, das ansteigt und oben in steinigem Gelände endet .Rechts und links sind die Feldgrenzen durch Steine gekennzeichnet, die man vom Feld weggelesen hat. Dazwischen wachsen dann Dornen.

Dies war die übliche Anlage von Feldern am See Genezareth, die Jesus dabei im Auge gehabt haben kann.

Normalerweise gibt es in einem Gleichnis nur einen einzigen Vergleichspunkt. Auf die Einzelheiten kommt es nicht an. In der Deutung werden aber mehrere Punkte Zug um Zug in der Weise einer Allegorie verglichen.

Daraus haben Bibelwissenschaftler geschlossen, dass die Erklärung des Gleichnisses, so wie sie im Neuen Testament steht, in der Zeit der Urkirche nachgeschoben worden ist, als es um die Verkündigung der Botschaft ging.

Zur Zeit Jesu war aber das Problem, dass gefragt wurde: Wann geht es denn eigentlich los mit dem Reich Gottes? Die Antwort Jesu war dann das Gleichnis vom Sämann, in dem dargestellt werden sollte, wie es mit der Entwicklung des Reiches Gottes ist. Das Gleichnis ist als Trostgleichnis zu betrachten, das aussagen soll: Es geht unheimlich viel schief, groß Einfluss nehmen kann kein Mensch, aber schließlich wird alles gut.

Einziger Vergleichspunkt ist somit die Aussage: Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Nadelwald75  06.05.2020, 17:17

...vielen Dank für den Stern!

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- Sie sind gleich dem ausgesäten Samenkorn, das seinen Schößling treibt, dann ihn stark werden lässt; dann wird er dick und steht fest auf seinem Halm, den Sämännern zur Freude - dass Er die Ungläubigen in Wut entbrennen lasse bei ihrem Anblick. 

So schreibt der Heilige Koran. UND so ...

- Jesus:

"Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn.

Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.

Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können." 

(Heilige Bibel)

„Erläutern sie, insofern das Gleichnis des Sämanns Charakteristika des Reiches Gottes verdeutlicht. Nennen sie diese.“

Eigentlich bezieht sich das Gleichnis selbst nur im allerletzten Halb-Vers auf das Reich Gottes: „die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, sechzigfach und hundertfach." (Mk 4,8b).

Mit der Ernte wird, wie so oft, der Beginn des Gottesreichs verglichen. Dabei wird in typisch orientalischer Dreiung der übertrieben Ertragszahlen (30,60,100fach) die Fülle des kommenden Gottesreichs angedeutet.

Aber mehr im Bezug auf das Gottesreichs enthält das Gleichnis nicht. Der Großteil beschreibt ja den Sähvorgang, also das davor.

Jesus predigte oft: "Das Königreich hat sich genaht!" Er wurde ja hier auf der Erde geboren, um mit seinem Blut ein Lösegeld für uns Menschen zu bezahlen. Sein Lohn war, dass er von Gott als König eingesetzt werden sollte, um in seinem Reich die Menschen wieder zum Leben zu führen.

Lukas 8:9 Seine Jünger wollten nun wissen, was dieser Vergleich bedeutet.  10  Da sagte er: „Ihr dürft die heiligen Geheimnisse des Königreiches Gottes verstehen, für die Übrigen aber bleiben es Vergleiche, sodass sie, obwohl sie sehen, vergeblich sehen, und obwohl sie hören, nicht die Bedeutung verstehen.  11  Mit dem Vergleich ist Folgendes gemeint: Der Samen ist das Wort Gottes. 12  Mit denen auf dem Weg ist es so: Sie haben das Wort Gottes gehört, aber dann kommt der Teufel und nimmt es aus ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden.  13  Mit denen auf dem Felsen ist es so: Sie hören das Wort Gottes und nehmen es mit Freude an, bilden aber keine Wurzeln. Sie glauben eine Zeit lang, aber in einer Zeit der Erprobung fallen sie ab. 14  Mit denen unter den Dornen ist es so: Sie haben das Wort Gottes gehört, lassen sich aber von den Sorgen, dem Reichtum und den Vergnügungen dieses Lebens forttragen, werden völlig erstickt und bringen nichts zur Reife.  15  Mit denen auf dem guten Boden ist es so: Sie hören das Wort Gottes mit einem aufrichtigen und guten Herzen, lassen es nicht mehr los, harren aus und bringen dabei Ertrag.

Um besser zu verstehen, was das Reich Gottes ist, lies Daniel 2:44. Und dieses Reich Gottes soll auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, bevor das in Daniel 2:44 vorhergesagte Ende kommt. (Mathäus 24:14)

Stine1224  05.05.2020, 17:13

Nachtrag: Durch das weltweite Bekanntmachen von Gottes Königreich geschieht aber das, was Jesus im Gleichnis beschrieben hatte.

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