Glaubt ihr an Schicksal?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo AnniBananni,

nein, ich glaube nicht an ein Schicksal und will das auch gern begründen.

Wenn es eine Vorherbestimmung oder ein Schicksal geben soll, dann muss es logischerweise auch einen Lenker des Schicksals geben. Viele bringen daher Gott mit den Schicksal in Verbindung.

Es stimmt, Gott hat schon oft viele künftige Entwicklungen vorausgesagt, das heißt aber nicht, dass er sie auch bestimmt hat. Denke dabei einmal an einen Meteorologen; auch wenn seine Wetterprognose zutrifft, bedeutet das natürlich nicht, dass er das Wetter so beeinflussen konnte, dass seine Vorhersage eintrifft.

In ähnlicher Weise hat Gott manchmal Dinge lange im Voraus bekanntgegeben, deren Eintreffen er jedoch nicht bestimmt hat. Andererseits hat Gott in bestimmten Situationen sehr wohl in das Weltgeschehen eingegriffen und sogar den Lauf der Geschichte beeinflusst.

Das hat er jedoch meistens nur dann getan, wenn es um sein eigenes Vorhaben ging, nicht um eine einzelne Person. In der Bibel gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass Gott das Leben jedes einzelnen Menschen vorherbestimmt.

Wäre es jedoch zutreffend, dass Gott der Lenker des Schicksals jedes Einzelnen wäre, dann müsste man sich fragen, welch ein grausamer und ungerechter Gott wohl dahinter steht.

Denn die einen wachsen in großem Wohlstand auf, während viele andere in eine Welt voller Armut hineingeboren werden. Die einen führen ein Leben in relativer Sorglosigkeit, während die anderen von der einen in die nächste Katastrophe geraten. Die einen werden steinalt, ohne jemals ernsthaft krank zu sein, während viele Kinder bereits sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Wie ungerecht und grausam müsste Gott sein, wenn er die unterschiedlichen Geschicke der Menschen bestimmen würde!

Du siehst also, der Glaube an ein Schicksal lässt sich wohl kaum mit einem liebevollen und gerechten Gott in Einklang bringen. Über Gott heißt es jedoch in der Bibel: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Warum aber passieren dann so viele schlimme Dinge?

Wenn jemand in einen schweren Unfall verwickelt wird oder eine lebensbedrohliche Krankheit bekommt, mag er denken: "Warum gerade ich?" Manche Dinge geschehen einfach, weil sich jemand zur falschen Zeit am falschen Ort befindet oder weil gewisse Umstände zu bestimmten Ereignissen führen.

Die Bibel sagt: "Denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle" (Prediger 9:11). Wenn jemand schwer krank wird, dann kann das teilweise auf seinen eigenen Lebensstil, bestimmte Umwelteinflüsse oder genetische Veranlagungen zurückzuführen sein. Und ein großer Teil des Leides der Menschheit geht auf die Böswilligkeit und Ungerechtigkeit derer zurück, die Macht und Einfluss haben.

Gott hat jedoch beschlossen, all das Böse und Schlechte nur für eine gewisse Zeit zuzulassen. In der Bibel finden wir Erklärungen dazu, welche Gründe Gott dafür hat. Doch schon bald wird Gott dafür sorgen, dass es weder Ungerechtigkeit noch irgendwelche Schlechtigkeit mehr geben wird.

Über die herrliche Zeit, die dann anbrechen wird, heißt es in der Bibel: "Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen" (Jesaja 14:7). Und in den Psalmen steht mit Blick auf die gleiche Zeit: "Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden" (Psalm 145:16).

Wenn auch Gott nicht das Leben jedes Einzelnen vorherbestimmt, so wird es doch letztendlich dafür sorgen, dass es eines Tages allen Menschen gut geht und niemand mehr leiden muss. Wer das erleben möchte, der sollte keine Zeit verlieren, Gott und seine Wege kennenzulernen.

LG Philipp


AnniBananni 
Beitragsersteller
 18.11.2024, 20:20

Wie du einf Gott mit einem Meteorologen vergleichst xD. Vielen Dank für Deine ausführliche Begründung. Ich persönlich glaube, dass es so etwas wie Schicksal gibt und dass das, was du beschreibst, genau das ist - Schicksal. Dass man für seine Entscheidungen verantwortlich ist, dass das Schicksal jedoch vorher schon weiß, wie du dich entscheidest z.B.. Finde das Thema sehr interessant und freue mich total über Nutzer wie Dich, die viel dazu zu sagen haben! :)

Philipp59  19.11.2024, 06:46
@AnniBananni

Hallo AnniBananni,

vielen Dank für Deinen netten Kommentar und auch für die Auszeichnung meiner Antwort!

Durch meinen Vergleich von Gott mit einem Meterologen wollte ich Gott keinesfalls herabwürdigen! Es ging mir nur um den einen Aspekt: dass ein Meterologe zwar das Wetter vorhersagt, aber nicht beeinflusst, dass seine Vorhersagen sich erfüllen (was er natürlich auch gar nicht kann). Das Gleiche kann eben auch von Gott gesagt werden.

Kann es sein, dass Du das Schicksal an die Stelle Gottes treten lässt? Und darf ich fragen, ob Du überhaupt an Gott glaubst? Falls ja, dann müsste er es ja sein, der das Schicksal lenkt. Das würde allerdings zu weiteren Fragen führen. Wir können gern weiter darüber diskutieren.

LG Philipp

AnniBananni 
Beitragsersteller
 19.11.2024, 20:21
@Philipp59

Ich diskutiere sehr gern! Ich glaube nicht an Gott, weil es so viel Schlimmes auf der Welt gibt und Schicksal ist für mich kein "Wesen" sondern eher ein Grund und eine Erklärung.

Philipp59  20.11.2024, 06:02
@AnniBananni

Darf ich auf diesen Punkt etwas näher eingehen?

Beweist die Existenz von Leid und Elend wirklich, dass es keinen Schöpfer gibt? Hierzu eine kleine Veranschaulichung:

Beweist ein Haus, das einmal voller Pracht und Schönheit war, inzwischen aber verlassen und völlig heruntergekommen ist, dass es keinen Erbauer hat? Müsste man nicht vielmehr die Frage stellen, was in der Zwischenzeit geschehen ist und warum sich der Erbauer des Hauses nicht mehr angemessen um sein Eigentum kümmert und es in Ordnung hält? Was ist also mit unserer Welt geschehen, dass sie in einen solchen schlimmen Zustand geraten ist? Und welche Rolle spielt dabei Gott?

Nun, wenn man an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückkehrt, stellt man fest, dass Gott den Menschen einen denkbar guten Start ins Leben gegeben hat. Sie hatten alles, was sie brauchten in überreichem Maß. Leider nahmen sie Gott gegenüber keine dankbare Haltung ein und wandten sich von ihm ab. Stattdessen folgten sie lieber den leeren Versprechungen des Hauptgegners Gottes, Satans des Teufels.

Gott beschloss in seinem Weitblick, nicht sofort dagegen vorzugehen, sondern die Menschen in ihren eigenwilligen Bestrebungen erst einmal gewähren zu lassen. Das zog allerdings schlimme Folgen für die gesamte Menschheit nach sich.

Die Menschen verloren ihre Makellosigkeit an Körper und Geist nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre sämtlichen Nachkommen, also auch für uns. Es dauerte auch nicht lange, bis der erste Mord geschah. Nach und nach öffneten sich immer mehr Tür und Tor für jede Art von Schlechtigkeit.

Da die Menschen nicht bereit waren, sich an die liebevollen Anweisungen und Grundsätze Gottes, die ja eigentlich nur ihrem Schutz dienten, zu halten, drifteten sie immer mehr in ein Leben der Gottlosigkeit und Bosheit ab. Diese Entwicklung zog sich über die vielen Jahrhunderte bis heute hin. Dennoch besteht kein Grund zum Pessimismus! Warum kann man das sagen?

Nun, Gott hatte von Anfang an entschieden, Böses und Leid nur für eine gewisse Zeit zuzulassen. In dieser Zeit hatten die Menschen die Chance zu erkennen, dass ihre Unabhängigkeit von Gott nicht zu einem besseren Leben führt, sondern eher im Gegenteil. Inzwischen ist, wie die Bibel deutlich zeigt, die Zeit, in der Gott die Menschen schalten und walten lässt, fast abgelaufen. Bald wird Gott in das Weltgeschehen eingreifen und dafür sorgen, dass wieder Recht und Ordnung hergestellt werden.

Zu diesem Zweck hat er seinen eigenen Sohn, Jesus Christus, als Regenten über die Erde eingesetzt, der seine Herrschaft bald antreten wird. Dann werden sich viele sehr schöne Vorhersagen , die die Bibel macht, erfüllen. Dazu zählt auch folgendes Versprechen Gottes an die Benachteiligten dieser Erde:

"Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen" (Psalm 72:12-14).

In dieser Zeit wird niemand mehr Grund zu Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit haben, denn dann wird auch das wahr werden, was in folgenden ergreifenden Worten zum Ausdruck kommt: "Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden" (Psalm 145:16). Die Menschen werden dann weder krank noch hungrig sein. Es wird einfach an nichts mangeln!

Nun mal ehrlich: Hältst Du das für zu schön, um wahr zu sein? Berücksichtige dabei jedoch bitte, dass sich die Voraussagen der Bibel immer als zuverlässig und wahr erwiesen haben! Außerdem hat Gott schon millionenfach bewiesen, dass er diejenigen, die treu zu ihm stehen, nicht im Stich lässt.

Sein innigster Wunsch ist es, dass ihn so viele Menschen wie möglich kennenlernen und eine Freundschaft zu ihm aufbauen. "Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen", heißt es in der Bibel (Jakobus 4:8). Diese Einladung kann jedermann annehmen und sie führt ihn heute schon zu einem glücklicherem Dasein und in der Zukunft zu einem Leben in vollkommenem Glück und Frieden.

LG Philipp

Eine spannende Frage. Das hängt auch mit unserer Wahrnehmung von Zeit zusammen. Wenn wir an Schicksal glauben, dann steht unsere Zukunft und die aller anderen in gewisser Weise schon fest. Das besagt auch die B-Theorie der Zeit, die von einigen Wissenschaftlern unterstützt wird.

Aber ich persönlich glaube, dass wir selbst verantwortlich sind, was mit unserem Leben passiert. Klar, man kann mal Pech haben, aber sich davon herunterziehen zu lassen, weil es nicht zu ändern ist, halte ich für etwas charakterschwach.

Wie sagt man so schön? Jeder ist seines Glückes Schmied :)


guterfrager5  14.11.2024, 15:27
Klar, man kann mal Pech haben

Aber nicht immer wenn man Pecht hat, ist das wirklich etwas schlechtes ... es gibt doch auch diesen kitschigen Spruch "Glück im Unglück" zu haben. Ich habe einmal diese Geschichte gehört (also hoffentlich wirklich nur eine Geschichte 😅):

Ein Kind war mit irgendwo in der Nähe von Schienen mit seinen Eltern unterwegs und ist auf die Schienen zugelaufen, hat aber den Zug nicht kommen gehört. Bevor es aber die Schienen erreicht, stolpert es über einen Stein, fällt hin, schlägt sich das Knie auf und fängt an zu weinen.

Das Kind ist der Meinung, dass es richtig Pech gehabt hat, weil es hingefallen ist und sich das Bein aufgeschlagen hat, während die Eltern einfach nur froh sind, dass es gestolpert ist und so nicht weiterrennen konnte und dann vom Zug an-/überfahren werden würde.

Nein aber an Zufall. Schicksal würde bedeuten, dass Dinge passieren wofür ich keine Verantwortung/Konsequenzen übernehme. Wir haben aber einen freien Willen.

Nein ich Glaube an eine Entscheidngsfreiheit jedes Menschen!
Daran dass uns allen hingelegt ist zwischen Leben und Tod zu wählen, und alle die selbe Möglichkeit finden ja zu sagen zu Gott dem HERRN.

Ja in gewisser Weise haben wir gewisse Dinge vor unserem Leben hier auf Erden schon ich sag mal "geklärt" oder uns dafür entschieden. Auch wen wir treffen ist zum grössten Teil vorher bestimmt. Nur wie wir, mit Situationen umgehen, das entscheiden wir selbst.

Also Schicksal bis zu einem gewissen Punkt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung