Glaubt ihr an Physikalismus?
3 Antworten
Ich würde es nicht Physikalismus nennen, sondern Materialismus, an den man aber nicht glaubt wie an eine religiöse Offenbarung.
Das Universum besteht ausschließlich aus Energie und Materie. Für etwas anderes ist da kein Platz und gäbe es etwas anderes, etwa etwas Immaterielles, hätte es keinerlei Bedeutung für unsere materielle Welt und für uns Menschen, d.h. wir könnten es nicht wahrnehmen, wir könnten nicht in Interaktion damit treten usw. ...
Tatsächlich ist alles physikalisch, chemisch, biologisch und für uns Mensch noch sozial determiniert, d.h. durch und durch materiell und energetisch bestimmt.
Ich definiere mein Interesse an diesem Thema nicht als dogmatischen Glauben. Metaphysik ist schwer mit materiellen Erkenntnissen allein zu beweisen. Es ist eine interessante Möglichkeit/Wahrscheinlichkeit, die ebenso einiges darstellen* kann, wie die reine materielle Physik.
*Ich verwende "darstellen" und nicht "beweisen", um eben gerade den Unterschied aufzuzeigen.
Auch in älteren philosophischen Gedankenmodellen ist dies schon bekannt, wenngleich nicht unter der selben Bezeichnung.
"Die Unzulänglichkeit des reinen Naturalismus tritt... dadurch hervor, dass jede physikalische Erklärung das einzelne aus seiner Ursache erklärt, die Kette dieser Ursachen aber, wie wir völlig gewiss wissen, ins Unendliche rückwärtsläuft, sodass schlechthin keine jemals die erste sein konnte. Sodann aber wird dir Wirksamkeit jeder Ursache zurückgeführt auf ein Naturgesetz und dieses endlich auf eine Naturkraft, welche nun als das schlechthin Unerklärliche stehenbleibt..." (Schopenhauer, Über das metaphysische Bedürfnis des Menschen)