Glaubt die Religion Buddhismus, an ein Leben nach dem Tod?

10 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und in den verschiedenen Traditionslinien des Buddhismus wird man dir diese Frage jeweils unterschiedlich beantworten.

Der Buddha

Der Buddha selbst hat zu metaphysischen Fragen wie "Was geschieht mit einem Erwachten nach dem Tod?" ganz bewusst geschwiegen.

Man nennt sie daher auch die "unbeantworteten Fragen" (avyakrita).

Er war der Ansicht, dass es Fragen gibt, die man intellektuell nicht beantworten kann und das Grübelei sinnlos wäre, ja sogar in den Wahnsinn führen kann.

Vom Buddha selbst gibt es also keine direkte Antwort.

Außerdem erklärte der Buddha, er glaube nicht an ein individuelles "ewiges Selbst" (Atman) des Menschen, wie es im Hinduismus der Fall ist.

Allerdings finden sich in den unterschiedlichen Strömungen des Buddhismus auch verschiedene Schriften, die unterschiedliche Aussagen treffen.

Samsara - der Kreislauf der Wiedergeburten

Oft wird mit dem Buddhismus der Begriff "Wiedergeburt" in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es dabei oft auch Missverständnisse.

Diese beruhen meist darauf, dass asiatischer Volksglaube mit der Lehre des Buddha verwechselt wird, oder Legenden und Märchen blind geglaubt werden.

Manche missverstehen es auch als eine Art "Seelenwanderung", bei der die Seele nach dem Tod von Körper zu Körper hüpft und lehhreiche Abenteuer erlebt.

Diese Vorstellung findet sich vor allem in der Esoterik-Szene, hat aber wenig mit dem Buddhismus zu tun.

Das ganze ist dort doch etwas anders.

So gibt es Priester, die beispielsweise die Wiedergeburt im Reinen Land eher als "Bewusstseinserfahrung" sehen und nicht als etwas, das nach dem Tod geschieht.

Ich selbst folge der Auslegung des japanischen Priesters Shohaku Okumura, der die traditionellen sechs Formen der Wiedergeburt als psychologische Modelle ansieht

Jede der sechs Formen der Wiedergeburt steht demnach für dominierende Eigenschaften, die sich aber sogar innerhalb eines Tages wechseln können.

Ich habe das ganze mal hier erklärt:

https://www.gutefrage.net/frage/wenn-es-die-wiedergeburt-wirklich-geben-sollte-wie-kann-es-dann-sein-dass-aus-vielleicht-10000-menschen-milliarden-geworden-sind-rest-steht-unten?foundIn=list-answers-by-user#answer-189570040

Wie gesagt wird der Begriff der Wiedergeburt aber je nach Tradition unterschiedlich ausgelegt und verstanden.

So gibt es in schamanistisch geprägten Formen, wie etwa dem tibetischen Buddhismus, sehr bildhafte Schilderungen.

Meine persönliche Antwort als Buddhist:

Ich glaube nicht an ein "ewiges Selbst" und auch nicht an eine Existenz des "Ich", die über den Tod hinaus geht. Das Bewusstsein erlischt mit dem körperlichen Tod.

Wiedergeburt ist für mich ein psychologisches Modell und keine Lehre über eine jenseitige Existenz nach dem Tod.

Sollte sich irgendwann einmal naturwissenschaftlich das Gegenteil beweisen lassen, bin ich gerne bereit, aufgrund von Fakten meine Ansichten zu ändern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Nach buddhistischer Lehre oder im Glauben von Buddhisten ist der Tod nicht das Ende. Buddhisten Glauben an das Prinzip von Reinkarnation / Wiedergeburt. Für den Fall dass dir diese Begriffe nichts sagen: Ich habe es schon einmal unter einer früheren Frage erklärt, was ich dir hier verlinke:

Was bedeutet Reinkarnation? (Sprache, Fragen, Reinkarnation) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/was-bedeutet-reinkarnation#answer-384200839

Im Bezug auf den Buddhismus ist es wichtig, dass zwar an Wiedergeburt geglaubt wird, aber nicht an die Existenz einer Seele. Das hört sich eigenartig an, aber ist aus einem einfachen Gesichtspunkt gut verständlich: Nicht die Essenz, sondern das Potential wird wiedergeboren. Ein interessantes Bild ist hierbei das einer Kerze, welche andere Kerzen anzündet. Das Kerzenwachs & der Docht selber brennen aber für immer aus.

Das funktioniert über Karma. Alles was du tust & denkst bleibt nicht ohne Wirkung & fällt, wenn auch über 100 Ecken, auf dich zurück. Das lässt sich in einem anderen Beispiel gut darstellen:  Man könnte denken, dass es für einen unbedeutend bzw. sogar positiv sein kann Müll im Wald zu entsorgen. Schließlich spart das Aufwand. Jedoch vergiftet dieser Müll unser Grundwasser, welches wir trinken. Gleichzeitig schadet der Müll im Wald Pflanzen deren Sauerstoff wir atmen usw. So ist es auch mit allem anderen. Es gibt nicht einmal den stillen heimlichen Gedanken, welchen du denken kannst, der folgenlos bleibt. Daher gilt es in jeder Sekunde heilsam zu handeln.

Aber wie kommt es nun zur Reinkarnation: Das Potential deiner Handlungen & Gedanken (deinem Karma), welches du in die Welt hinaussendest, manifestiert sich nach deinem Tode in einem neuen Lebewesen. Der Tod bzw. das Sterben ist ein gewaltiger Akt, welches der letzte Auslöser für neues Leben ist.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Kurz und knapp: Laut Buddha besteht das Leben (die Wesen) seit anfanglosen Zeiten. Das was wir als "Tod" bezeichnen, ist jeweils nur ein Übergang in eine andere Existenz(form).

Auch wenn hierzu kaum zählbare "Erfahrungen" vorliegen gibt es doch keinen "wissenschaftlich" anerkannten Beweis dafür.

Von den "internen" unterschiedlichen Ansichten, ob es ein "Ich" überhaupt gibt oder vielleicht doch nicht oder eventuell anders will ich gar nicht erst anfangen.

Buddhas Intention war nicht die Erklärung aller möglichen Fragen sondern das Aufzeichnen des "Ausgangs" (aus dem Samsara).

Buddhismus ist eine Religion, die auf Mythologie basiert. Was immer dort gelehrt wird, sind reine Gedankenspielereien, die zu nichts führen.

Was wirklich beim/nach dem Tod mit uns geschieht, können wir nicht aus eigener Kraft erschließen oder erkunden, wir sind hier auf eine höhere Quelle angewiesen. Diese höhere Quelle ist Gott. Er teilt uns in seinem Wort mit, was beim/nach dem Tod mit uns geschieht:

(Prediger 9:5, 6) Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. 6 Auch ihre Liebe und ihr Hass und ihre Eifersucht sind längst erloschen, und sie haben an nichts mehr teil, was unter der Sonne getan wird.

(Prediger 9:10) Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst.

--> Wir gehen also in die Nichtexistenz über.

Die einzige Hoffnung, die wir noch haben können, ist, dass Gott sich an uns erinnert und uns durch seinen Sohn Jesus zur Auferstehung bringen lässt:

(Johannes 5:28, 29) Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine [Jesu] Stimme hören 29 und herauskommen werden.

NEIN! .... eine Religon ist ein Abstraktum, eine Lebensauffassung; er/sie KANN gar nichts glauben!

...aber JA: Die meisten Buddhis glauben an ein Leben nach demTod, weil Leben und Tod eine ewiger Kreis sind und unmittelbar miteinander in Verbindung und engem Zusammenhang stehen!