Gilt uns Christen die Thora noch?

7 Antworten

Nein, da das Gesetz dem Volk Israel gegeben wurde und von Jesus erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht wurde (Römer 10,4). Was erfüllt ist, müssen andere nicht mehr einhalten...

Deshalb haben die Apostel auf dem Konzil in Jerusalem auch nur 4 Dinge aus dem Gesetz des Mose aufgeführt, als sie darüber beraten haben, was Christen aus den Nationen halten sollen (siehe vor allem Vers 20): Apostelgeschichte 15 | Bibleserver

Ich erkläre es mal am Beispiel das Sabbat und Schweinefleisch:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbot. Das Sabbat-Gebot ist eines davon. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz: "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt: "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Deshalb ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Die Juden sollten nach dem Gesetz des Alten Testaments kein Schweinefleisch essen. Da Christen aber - wie schon gesagt - nicht unter diesem Gesetz stehen, ist ihnen das Essen von Schweinefleisch erlaubt.

In Apostelgeschichte 10,9-15 steht: "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Da das Schwein auch zu den vierfüßigen Tieren der Erde gehört, wird es also in der Apg. 10 im Vers 12 beschrieben (mit anderen Tieren). Wichtig ist generell, dass die Speisevorschriften, die im Alten Testament für den Bund mit dem Volk Israel aufgestellt wurden, im neuen Bund mit den Christen nicht mehr gelten sollten ("Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!").

Wenn das Gesetz noch gelten sollte, würden Apostelgeschichte 15; Römer 10,4; Apostelgeschichte 10,9-15; Galater 3,24-25; Römer 14,5 und viele andere Stellen im Neuen Testament nicht dazu passen!

Wir leben in einem neuen Heilszeitalter, im Heilszeitalter der Gnade und Gemeinde. Das Gesetz war das Heilszeitalter davor. Vor dem Gesetz haben in anderen Heilszeitalter die Menschen auch das Gesetz des Mose nicht einhalten müssen. Weder Noah noch Henoch, Abraham, Jakob, Josef usw. haben das Gesetz des Mose eingehalten.

Deshalb ist es wichtig, die jeweiligen Stellen voneinander zu unterscheiden und im richtigen Kontext auszulegen. Ansonsten wird es leicht schwierig, denn wer das Gesetz einhalten will, muss sich über Opfergesetze, Gesetze für Steinigungen, Tempeldienst usw. Gedanken machen. Das dürfte in Deutschland etwas schwierig werden...

Oder?

HeiligerJESAJA 
Fragesteller
 30.05.2022, 22:16

Ja klar aber was hat dann dieser Vers zu bedeuten? da steht doch drinnen wenn jemand sich nicht an die Thora hält muss er getötet werden.

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chrisbyrd  31.05.2022, 07:10
@HeiligerJESAJA

Im Hebräerbrief dürfte es um einen Vergleich gehen (ein Vergleich zwischen der Zeit des Gesetzes und der Zeit der Gnade und Gemeinde).

Im MacDonald-Kommentar steht zu Hebräer 10,28:

"Das Schicksal der Gesetzesbrecher des AT wird nun angeführt, um als Hintergrund für die Beschreibung der schlimmeren Bestimmung eines Abgefallenen zu dienen. Wenn jemand »das Gesetz des Mose« gebrochen hatte, indem er ein Götzendiener wurde, starb er »ohne Barmherzigkeit«, wenn seine Schuld durch »zwei oder drei Zeugen« bewiesen werden konnte (5. Mose 17,2-6)."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext:

"Unter dem Alten Bund wurde ein Israelit, wenn er das mosaische Gesetz missachtete und mindestens zwei oder drei Zeugen seine Handlungsweise bezeugen konnten, zum Tode verurteilt. Vor diesen Hintergrund stellt der Briefschreiber nun die schwerwiegendere Übertretung: Wenn schon die Missachtung eines Bundes, der weniger vollkommen war, so schwerwiegende Vergeltungsmaßnahmen nach sich zog, wieviel schlimmer muss dann erst die Missachtung des Neuen Bundes geahndet werden, der ja, wie im bisherigen Argumentationsverlauf ganz deutlich gemacht wurde, dem Alten Bund in jeder Hinsicht überlegen ist? Die Antwort kann hier nur sein, dass die Bestrafung in diesem Fall um vieles härter sein wird.

 Um das zu demonstrieren, zeigt der Verfasser den Abfall vom Glauben im folgenden in erbarmungslosem Licht. Ein Mensch, der vom Neuen Bund abfällt, (tritt) den Sohn Gottes mit Füßen und (hält) das Blut des Bundes (vgl. "das Blut des ewigen Bundes"; Hebr 13,20) für unrein, durch das er doch geheiligt wurde. Die Verbform "geheiligt wurde" bezieht sich eindeutig auf wahre Christen, die der Autor schon zuvor als "ein für allemal geheiligt durch das Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebr 10,10) und als durch dieses heiligende Werk "für immer vollendet" (V. 14) bezeichnet hat. Manche Exegeten gehen jedoch von dieser Auslegung ab und behaupten, dass Christus der Geheiligte sei, von dem hier die Rede ist, bzw. daß diese Person nur vorgibt, "geheiligt" zu sein. Derartige Thesen liegen dem Verfasser des Hebräerbriefes jedoch fern und sind so sehr an den Haaren herbeigezogen, daß sie ihre eigene Widerlegung schon in sich tragen. Der Ernst, der in einer solchen Handlung liegt, ist vielmehr sein größtes Anliegen. "Das Blut des Bundes" (das die Gläubigen heiligt) als etwas "Unheiliges" (koinon, "profan") zu behandeln und seine Wirksamkeit zu bestreiten hieße, eine verabscheuungswürdige Sünde zu begehen, die selbst die tödlichen Vergehen gegen den Alten Bund in den Schatten stellt. Dieser Sünde fügt ein Apostat dann noch die Schmähung des Geistes der Gnade hinzu, die ihn ursprünglich für den Glauben an Christus gewann. Ein solcher geistlicher Aufstand verlangt ganz eindeutig nach einer sehr viel härteren Strafe, als es die Todesstrafe war, die der mosaische Bund forderte.

Doch auch hier denkt der Verfasser nicht an die Hölle. Es gibt viele Formen göttlicher Vergeltung im Menschenleben, die schlimmer sind als ein plötzlicher Tod. Ja, Jeremia beklagte sich gerade in diesem Sinne über die Strafe, die über Jerusalem verhängt worden war (Kl 4,6.9). Oder man denke nur an König Saul, dessen letzte Tage mit so schwerer geistiger und emotionaler Verwirrung belastet waren, dass der Tod geradezu eine Befreiung dagegen schien."

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chrisbyrd  31.05.2022, 07:11
@chrisbyrd

Die Todesstrafe wird in diesem Vers nicht gefordert, da es nur um ein Beispiel geht:

  • "Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin" (Hebräer 10,28).

Dies wird vergleichen mit der Ablehnung Jesu:

  • "Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?" (Hebräer 10,29).

Würde das Gesetz des Mose für Christen gelten, dann müsste die Steinigung bei einigen Vergehen durchgeführt werden, z. B. bei Ehebruch. Aber Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das aus insgesamt 613 Einzelgeboten besteht und dem Volk Israel gegeben wurde (und nicht der christlichen Gemeinde). Jesus hat dieses Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4).

Für Christen gilt, dass sie sich an die geltenden Gesetze des Staates, in dem sie leben, halten sollen (Römer 13). In Deutschland ist die Todesstrafe verboten, also haben sich Christen selbstverständlich daran zu halten. Es gibt keine Stelle in der Bibel, die Christen zur Durchführung der Todesstrafe aufruft!

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Gilt uns Christen die Thora noch?

"Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." Röm 10,4

Viel mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

Wenn jemand das Gesetz Mose's bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit durch zwei oder drei Zeugen

So heisst es im Gesetz des Mose. Was dort in Hebr 10 nicht steht ist, dass das zur Zeit der Abfassung des Briefes noch so angewendet worden wäre. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Adressaten wohl Judenchristen in Italien waren, wo allein die Römer Todesurteil verhängen und vollstrecken durften. Daran erkennt man, dass das da schon nicht galt, worauf der Autor mit seinem Argument jedoch auch gar nicht hinauswollte.

Ja, für uns Christen gilt die Thora.

Jesus sagte:

Die Erfüllung des Gesetzes Ihr sollt nichtmeinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen.* Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Matthäus 5:17

Er ist gekommen, um die Prophezeiungen zu erfüllen, die in der Bibel stehen.

Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Johannes 14:15

und die Bibelstelle die viele Christen verwenden wo Jesus sagte „Nicht was in den Mund hinein geht macht gemein, sondern was aus dem Mund ausgeht“ (so in etwa wiedergegeben), bezieht sich nicht auf unreine Speißen, sondern auf das Hände Waschen vor dem Essen was die pharisäer lehrten, dass man das machen muss. Obwohl es nirgendwo in der Thora steht, dass man sich die Hände waschen soll vor dem Essen.

AndreasP87  30.05.2022, 22:25

Unsinn. Warum sind wir dann als Baby nicht beschnitten worden? Für uns gilt das Gesetz des Christus, das in vielen Dingen strenger ist als die Thora, doch vieles wurde auch beseitigt.

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Knoblauch667  30.05.2022, 22:26
@AndreasP87

In der Thora steht, dass die aus Abrahams Linie kommen, müssen sich beschneiden. Aber nicht wegen der Errettung sondern wegen des Gebotes.

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Inzwischen sollten wir uns auf Jesu (Joh.10,30) berufen.

Er setzte "neue Ziele" (Joh.14,6).

Woher ich das weiß:Recherche

Die Thora gilt für uns Christen im vollen Umfang. In Mat.5, 17 sagt Jesus :" Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Dann sagt ER Mat 5,18 :" Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen von Gesetz, bis alles geschieht."

Wir als Christen, aber auch kein anderer, können die Anforderungen der Thora nicht erfüllen. Diese Anforderungen hat Jesus Christus für uns, die wir IHN in unserem Herzen aufgenommen haben und an sein Erlösungswerk am Kreuz von Golgatha glauben, erfüllt.

Für uns als Christen gilt das AT und das NT im vollem Umfang, aber erfüllen können wir beide nur durch den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Wenn wir gegen eines der Gebote verstoßen haben wir immer wieder die Möglichkeit, um Vergebung zu bitten. 1.Joh 2,1-2

LG von Manfred

AndreasP87  30.05.2022, 22:21

Völlig falsch. Die Thora hat uns noch nie gegolten. Wir sind keine Juden. Lies mal Apostelgeschichte 15.

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