Gift der Tollkirsche zur Jagd benutzt?

2 Antworten

Tollkirsche - Atropa bella-donna L.

Zitat:

Namen: Tollkirsche, Schafsbinde, Schwindelkirsche,
Teufelsbinde, Teufelskirsche, Waldnachtschatten, Wutbeere.

Historie: Die Giftigkeit der Pflanze ist schon sehr lange bekannt. Man schätzt das dies seit 10.000 - 20.000 Jahren zu dem Wissen der Völker gehörte, denn die Pflanze wurde
in der europäischen Steinzeit als Pfeilgift verwendet
. Selbst in der älteren Geschichte wurden Kriege mit dem Gift der Pflanze entschieden indem man sie Wein und Branntwein zufügte, um so den Gegner zu töten oder zu narkotisieren.

Zitat Ende. Quelle: http://www.gifte.de/Giftpflanzen/Laien/tollkirsche.htm

Anmerkung Hayns: "...in der europäischen Steinzeit als Pfeilgift
verwendet",
 so oder ähnlich wird es in verschieden Artikeln erwähnt. Ob es dazu eine belastbare Quelle gibt ist mir nicht bekannt.

Hierzu folgende Arbeit von Marianne Mödlinger:

Zitat: Rezepturen skythischer Pfeilgifte, des so genannten Skythikon Toxikon, lassen sich anhand antiker Schriftquellen von Theophrast, Aristoteles und Plinius rekonstruieren (LEWIN 1923).

Zu dessen Herstellung wurden u. a. verfaulte Schlangenkörper, Mist und Menschenblut benötigt. Das nunmehr Tetanus- und Gasbranderreger enthaltende Gift führte bei Gasbrand spätestens nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen, bei Tetanus spätestens nach einer Inkubationszeit von 3-20 Tagen zum sicheren Tod.

Neben tierischen Giften verwendeten die Skythen auch pflanzliche Gifte wie Schierlingssaft (ROLLE 1980, 73), Eisenhut, Nieswurz und weißen Germer. Derart behandelte Pfeile wurden vor allem bei der Jagd eingesetzt. Die tatsächliche Verwendung dieser Pfeilgifte bleibt allerdings unbelegt. (Fett hervorgehoben von Hayns)

[...]

Die seltenen Erwähnungen von Giftpfeilen lassen darauf schließen, dass vergiftete Pfeile von den Byzantinern selbst nicht häufig verwendet wurden (KOLIAS 1988, 223 f.). Neben Gift- und normalen Pfeilen waren bei Kämpfen auch Brandpfeile in Verwendung

Zitat Ende. Quelle: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in
Wien > [PDF] >>  https://www.academia.edu/4457907/M%C3%B6dlinger_M._2013._Konstruktion_und_Herstellung_von_Kompositreflexb%C3%B6gen_ein_Forschungs%C3%BCberblick_%C3%BCber_eine_der_effektivsten_ur-_und_fr%C3%BChgeschichtlichen_Fernwaffen._Mitteilungen_der_Anthropologischen_Gesellschaft_in_Wien_in_press_

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Ich glaube das nicht. Was sollte man danit jagen? ICh würde zumindest nichts mit Gift zu Fall bringen, was ich danach noch essen möchte.

Außerdem halte ich es schwierig eine akut lethale Dosis zu verabreichen.