Gibt es Zweizeller?
Mir bekannt sind Einzeller und komplexere Lebewesen mit Abermillionen von Zellen. Gibt es aber auch Lebewesen mit einigen wenigen Zellen, also beispielweise 2,3,4 bis maximal 10 ?
Gemäß einer evolutionären Entwicklung hätte die Bildung von komplexen Lebensformen doch stetig (und nicht sprunghaft vom Einzeller zu "höheren" Formen) hinsichtlich der Anzahl der Zellen erfolgen müssen?
5 Antworten
Sozusagen ja: Es gibt Bakterien, die regelmäßig als "Pärchen" auftreten, man nennt sie Diplokokken. http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/diplokokken/18532
Die Erreger der Gonorrhoe und der Hirnhautentzündung gehören zum Beispiel zu diesen Bakterien.
Diplokokken bilden eine "Zweierkette", aber es gibt auch längere Ketten, dann nennt man das Streptokokken.
Deswegen mein "sozusagen". Ich glaube auch nicht, dass die als echte Zweizeller zählen, und ich bin mir nicht sicher, was passiert, wenn man die kleinen Kerlchen trennt. Echte Zweizeller würde man damit ja wohl töten.
was wiederum eine weitere interessante Frage aufwirft: Wenn man Mehrzeller teilt (z.B. einen Regenwurm) tötet man sie nicht unbedingt. Würde man einen Zweizeller töten (sofern es einen gibt), wenn man ihn trennen würde? Was passiert denn mit einem Embryo, der erst aus zwei Zellen besteht und den man rein theoretisch trennen würde? Ist der dann tot?
Was passiert denn mit einem Embryo, der erst aus zwei Zellen besteht und den man rein theoretisch trennen würde? Ist der dann tot?
Nein, das ist genau was bei eineiigen Zwilligen passiert.
Auch die wenigen atypischen Zweizelller, die es gibt, paaren sich nicht alle, sie tendieren nur dazu.
Es gibt sowas in der Art, das sind dann aber meistens eher lockere Aggregationen, also Zusammenlagerungen, von Zellen. Google z.B. mal Volvox oder schau allgemein mal bei Algen, die haben teilweise recht geringe Anzahlen an Zellen.
Es gibt eine Sorte Alge und die Bakterie Neisseria, die sich gerne in Zweierverbaenden aufhalten und sich ueber das Cytoplasma verbinden, aber das ist sehr untypisch. Normalerweise haben Mehrzeller mit vielen Zellen einen enormen Ueberlebensvorteil.
ich sehe das auch so, Mehrzeller haben wohl aufgrund der Arbeitsteilung der Zellen einen großen Überlebensvorteil. Dann sind Einzeller wohl eine Anomalie der Evolution ...
Nein, Einzeller sind keine Anomalie, es gibt sie relativ haeufig - was eine Anomalie ist, ist die Zweizelligkeit. Einzeller sind die Vorstufe zur Mehrzelligkeit. Wie genau sich Mehrzelligkeit entwickelt hat, ist echt komplex, es wurden mindestens 25 verschiedene Wege gefunden, in denen Lebewesen unabhaengig voneinander die Mehrzelligkeit "erfunden" haben.
Meist fing das damit an, dass sich mehrere Einzeller zusammengeschlossen haben,, miteinander kommunizierten, sich spezialisierten und reproduzierten. Auch heute gibt es noch Algen und Fungi, die nur zwei oder wenige Zelltypen und kein Gewebe oder Organe haben - die sind etwa die einfachsten mehrzeller, die es gibt.
War alle der anderen Schreiber bisher sagen wollen, aber nicht können:
Nein, es gibt keine Zweizeller.
Ja, die gibt es. Zum Beispiel Foraminiferen.
Zitat aus Wikipedia:
Alle Arten der Foraminifera sind einzellige Lebewesen ...
Hatte die Frage anders aufgefasst (komplexe Lebensform als Einzeller, wobei diese Lebewesen recht groß werden konnten). Lebewesen, die im gesamten Lebenszyklus immer z.B. vierzellig sind, sind mir nicht bekannt. Interessante Frage.
anscheinend ergibt sich für Lebewesen mit lediglich ein paar Zellen keinerlei biologischer Vorteil und sind deshalb im Rahmen der Evolution ausgestorben? Entweder man ist also ein Einzeller, oder ein komplexeres Lebewesen mit vielen Millionen Zellen, die spezialisiert sind. Welches Lebewesen (außer natürlich dem Sonderfall des Einzellers) hat denn die durchschnittlich geringste Anzahl an Zellen?
hmm, interessant, aber so richtig als eigenständige Organismen zählen die nicht, oder? Ein siamesischer Zwilling sind für mich ja auch zwei eigenständige Lebewesen und kein "Dipol"-Mensch ...