Gibt es Stellen an denen die Aussagen des Potsdamer Abkommens ungenau und vage sind - wenn ja welche Formulierungen sind das?
2 Antworten
Naja, die politischen Grundsätze als solche wurden festgehalten also diese 'Entnazifizierung, Demokratisierung,...'.
Hierbei wurde aber versäumt einheitlich zu regeln WIE die entsprechenden Vorgänge zu gestalten sind. So hat jede Besatzungsmacht bzw. der Westen oder der Osten, weil sich Fr, GB und US-Zone ja letztlich zur Trizone zusammengeschlossen haben, ihre eigene 'Definition' oder 'Idee' von z.B. Entnazifizierung oder Demokratisierung gehabt.
Das Demokratieverständnis der UdSSR war eben ein anderes, als das der USA, die Entnazifizierung, die im Westen eher lasch verlief, weil wir 'kein schmutziges Wasser ausschütten, wenn wir kein sauberes haben' war etwas ganz anderes, als die in der UDSSR, wo ehemalige KZs wieder zum Einsatz kamen und die ganze Aktion strikt udn Brutal durchgezogen wurde.
Auch die Demontage zielte eher im Osten auf Demontage ab, während im Westen versucht wurde die noch bestehende Wirtschaft und Produktion etc. so gut wie möglich zu erhalten und wieder zu stärken bzw. auszubauen.
Hieraus ergab sich die Entwicklung der 'beiden Deutschlands' in sehr unterschiedliche Richtungen.
@BeviBaby: deinen moralisch-dümmlichen Erguß in Sachen KZs hättest du dir getrost schenken können. Du weißt ja noch nicht mal, dass die USA und das Adenauer Regime, genauer gesagt die CDU das Vertragswerk torpedierten, wo sie nur konnten, obwohl die Vereinigten Staaten es ja mit unterzeichnet hatten. Der SU schwebten in etwa österreichische Verhältnisse vor, also komm mir nicht mit Wiedereinsatz der KZs durch die UdSSR. Im übrigen ging es in diesen Ex-KZs keinesfalls so zu, wie zur NS-Zeit, also schenk dir deine billige Hetze.
Das Potsdamer Abkommen konnte unmöglich alles en detail ausarbeiten, ähnlich der Verfassung bildete es einen Rahmen, in dem weitere Zusatzabkommen eingebettet sein sollten, die sich am Kompaß dieses Abkommens anzulehnen hätten. Die Richtung war ja vorgegeben, daher hätte man Geist und Buchstaben dieses Vertragswerkes nutzen sollen und können. So betrachtet war und ist am Potsdamer Abkommen so garnichts Vages, schon weil die Marschrichtung klar formuliert ist.
Wäre das Potsdamer Abkommen vom Westen beherzigt worden, wäre eine österreichische Lösung herausgekommen, in etwa. Daher hätte es dann auch keine unterschiedliche Demokratie-Auslegungen gegeben, denn ein Sozialismus sah das Abkommen ja nicht vor.