Gibt es Menschen die sich an ihre eigene Geburt erinnern können?

Support

Liebe/r patayaKirsch,

Deine Frage hätte eigentlich gelöscht werden sollen. Aufgrund der vielen tollen Antworten wäre es aber aus unserer Sicht sehr schade gewesen, zu diesem Zeitpunkt noch eine nachträgliche Löschung durchzuführen. Aus diesem Grund haben wir die Frage nun nur geschlossen. Bitte beachte dies in Zukunft und stelle Fragen dieser Art in unserem Forum.

Herzliche Grüsse

Amelie vom gutefrage.net-Support

37 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein … das ist nach den aktuellen Erkenntnissen der Gehirnforschung unmöglich. Denn, um sich erinnern zu können, braucht der Mensch folgende drei Voraussetzungen:

° Die Sprache

Wenn wie eine Sprache so weit erworben haben, dass mit ihr einfachste Vorgänge beschrieben und ausgedrückt werden können, erst dann fängt dieser Teil unseres Gedächtnises, in welchen wir unsere Erlebnisse/Eindrücke abspeichern, erst an zu funktionieren.

Das bedeutet, Erlebnisse/Eindrücke, welche wir im Baby- und Kleinkindalter noch nicht beschreiben können, die können zwar gespeichert aber niemals mehr abgerufen werden

° Die Entwicklung des Gehirnes

Wir wissen doch alle, dass das Gehirn eines Kleinkindes ist mit dem eines Erwachsenen absolut nicht vergleichbar ist.

Es entwickelt sich peu a peu … Zu Beginn der Entwicklung finktioniert das Gedächtnis so, dass es sich die einfachsten und wichtigsten Vorgänge merken kann, und diese sind mit bestimmten Reflexen sehr eng verbunden. (Nahrungsquelle und Nahrungsaufnahme, Geruch etc.)

Dann kommen Gesichter und Stimmen und etc. hinzu … Und so geht es fort … bis zu einem Alter von ca. drei Jahren.

Dann beginnt das Gedächtnis, in welchem persönliche Erlebnisse gespeichert sind … zu funktionieren und das Abrufen von einer erstaunlichen Menge an Erinnerungen ist bereits möglich.

Aber ... so richtig gut ausgebildet ist das Gehirn und das Erinnerungsvermögen erst in der Pubertät. twerdung des Ichs

ist im Alter von ca. drei Jahren ebenfalls soweit gediehen, dass Kinder wissen, wer sie sind. Und … dass es ein heute, gestern und morgen gibt.

Da fehlt etwas:

° Die Entwicklung des Ich-Bewusstseins

ist im Alter von ca. drei Jahren ebenfalls soweit gediehen, dass Kinder wissen, wer sie sind. Und … dass es ein heute, gestern und morgen gibt.

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@Entdeckung

Nur eine Sache bleibt dabei völlig außer Acht: Was wir über das Gehirn tatsächklich wissen, ist extrem lückenhaft. Deine entwicklungspsychologische Lektion kann man für die meisten Fälle als gegeben hinnehmen, allerdings schließt das eine Abweichung davon keinesfalls aus! Das sind eben die von mir u.a. Phänomene, die man bist heute in der Hirnfoschung nicht erklären kann.

Insofern bleibt es eine Tatsache: Es gibt nichts, was es nicht gibt!

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@charmpagner

Man kann ... sehr wohl ... durch das Messen von Gehirnströmungen feststellen, ob die Bilder, welche im Kopfe eines Menschen entstehen (können) ... durch Selbstsuggestion (Einbildung, Fantasie, Träume, Wahnvorstellungen durch Drogen und andere Phänomene etc.) entstanden sind ... oder ob es sich dabei um ein Abrufen von gespeicherten Eindrücken im "Erinnerungssystem" des menschlichen Gehirns handelt.

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@Entdeckung

Ja, man kann alles mögliche, das weiß ich natürlich. Das stelle ich auch nicht infrage. Ich stelle nur fest: Es gibt immer auch Ausnahmen. Und daher kann man nie sagen: So etwas gibt es nicht, nur weil wir es nicht erklären können. In vielen Lehrbüchern entsteht der Eindruck, als wären die Erkenntnisse unumstößliche Fakten. Sie sind es aber eben nicht.

Du würdest doch auch sagen, dass ein Vierjähriger nicht acht Lexikon-Bände Wort für Wort auswendig wiedergeben kann (geschweige denn, sie lesen)!? Und doch gibt es das. (siehe mein Bsp. unten)

Wir müssen also vorsichtig sein mit absoluten Einschätzungen wie: Das kann nicht sein! - Das ist mein einziges Anliegen. Wer will seine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich Niemand an die Geburt erinnern kann? Nicht vorstellen können, ist eine andere Sache...

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@charmpagner

Nein ... man kann nicht zu allem und jedem sagen, soetwas gibt es nicht.

Aber ... es gibt Grenzen ... man kann und vor allem draf nicht alles in Frage stellen, indem man sich auf die Behauptung zurückzieht ... "alles sei immer und überall auch möglich".

Der Satz, es gibt nichts, was es nicht gibt, der ist gut für Experimente ... eine Motivation für Forscher ... oder auch für Esoteriker ...

Aber ... in der Wissenschaft gilt der Stand des heutigen Wissens und nicht derjenige welcher vielleicht in 100 Jahren bekannt sein wird.

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@Entdeckung

Das hat nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe. ----?

Ich rede von wissenschaftlichen Tatsachen, nicht von Vermutungen. Falls du noch nie etwas von Inselbegabten (>Savants) gehört hast, dann informiere dich, bevor du engstirnig alles abtust, was du nicht kennst. So etwas ist in der Tat sehr unwissenschaftlich. Hier geht es ausschließlich um die Erforschung des menschlichen Gehirns und seiner vielen offenen Fragen. Angesichts der Fakten sehen wir erst, wie wenig wir tatsächlich wissen.

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@charmpagner

Ich werde hier nicht weiter mit dir diskutieren ... und ich habe nicht gesagt, dass ein keine Inselbegabungen gibt ... und es wäre nett, wenn du beim nächsten Mal rein sachlich/höflich bleiben könntest.

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@Entdeckung

Also erstmal entwickelt sich das Gedächtnis nicht wie hier dargelegt (man kann nicht ab einem bestimmten Alter Gesichter erkennen, sondern sobald man Gesichter wahrnehmen kann, werden sie auch gespeichert, verändern tut sich die Expertise und der Grad der Erinnerungsstärke durch allerlei Faktoren).
Dann sagt die Wissenschaft ganz bestimmt nicht, wann man was kann. Denn natürlich gibt es Abweichungen und Ausnahmen, das rüttelt aber kein bisschen am nomothetischen Wissen, denn solche Abweichungen können oft mit denselben Theorien erklärt werden und wenn nicht gibt es Alternativerklärungen, die eben für den Sonderfall zutreffen, aber für den Normalfall nicht.
Dann: Es ist nicht möglich durch Messungen am Gehirn festzustellen, welche Erinnerungen echt sind und welche nicht, das wäre ja ein Traum für Traumaforscher und Gedächtnisforscher!

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@Gartenphilo

Da scheinst du mich falsch verstanden zu haben:

  1. man kann erst ab einem gewissen Alter Gesichter erkennen und sich diese auch merken ...

  2. ich habe nicht gesagt, dass die Wissenschaft dezidiert sagen kann, wann der Mensch genau etwas kann ... sondern ... ab wann ungefähr ...

  3. es ist mögliche durch Messungen festzustellen welches Gehirnarenal ... zu einer bestimmten Zeit, bei einer ganz bestimmten Reaktion, Empfindung ... "Berührtheit" etc. besonders aktiv oder inaktiv ist ...

Ob Erinnerungen "echt" sind oder nur suggeriert ... das habe ich damit nicht gemeint ... und dazu möchte ich mich auch nicht äußern, da ich mich mit diesem Thema bis jetzt noch nicht befasst habe.

lg

e

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@Entdeckung

Man kann lediglich Korrelationen zwischen Gehirnaktivität und mentalen Funktionen messen. Die Kritik hat sich nicht nur auf dich bezogen, sorry!

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Und wie erklärst Du/Sie das Geburtentrauma? Wenn sich generell kein Mensch an die Geburt erinnern kann, dann dürfte auch niemand ein Trauma davon haben.

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@JagoJason

An die Auslöser von Traumata muss man sich nicht erinnern können ... ;-)

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@Entdeckung

für erinnern-können brauchst keine Sprache - Erinnerungen laufen in Bildern, Gerüchen..... Elefanten haben riesen-Erinnerungsvermögen ohne Sprache. Alle andern Tiere auch.

Ich (in Form von ein Mensch) erinnere mich oft an Düfte die ich nur per riechen identifizieren kann aber gornich mit Worte beschreiben.......

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@Humpelschtilz

JA ... auch Elefanten haben eine Sprache (und sogar Dialekte) und sie haben ein Erinnerungsvermögen, so wie andere Tiere auch, aber dieses Erinerungsvermögen ist (so sagen die Gehirnforscher) nicht zu vergleichen mit dem menschlichen Erinnerungsvermögen.

Und abrufbare Erinnerungsbilder, die können nur dann "gespeichert" werden, wenn der Mensch sein Sprache rudimentär entwickelt hat ... und das beginnt ab dem 2. Lebensjahr (haben diese Gehirnforscher festgestellt). ...)

Und Düfte, die haben ein sehr hohes Erinnerungspotential ... denn jedes Lebewesen (oder beinahe jedes) kann Düfte speichern ... das geschieht in einer anderen Gehirnregion und ist unabhängig von den Bildern welche wir abrufen können.

Es gibt Menschen, welche im Koma liegen, welche oder auch solche, welche ihr "Gedächtnis" vorübergehend verloren haben, oder Menschen, bei denen Teile ihres Gedächtnisses irreversibel zerstört sind ... und die bei bestimmten Düften Reaktionen zeigen, aufgrund derer angenommen werden kann, dass es sich bei diesen Reaktionen um Erinnerung handelt ... aber das hat nichts mit dem Erinnern zu tun, um welches es hier geht.

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Ich habe mal vor längerer Zeit einen Bericht von einem Experten gelesen, der meinte, dass sich niemand an die Geburt erinnern kann, weil gerade das Baby bei diesem Vorgang leidet, also eine Art Schutzfunktion. Ich meine, überleg doch mal: So ein Baby muss durch so einen kleinen Schacht nach draußen? Wahrscheinlich ist es auch das beste, dass wir uns daran nicht mehr erinnern können.

Ja, und dann ist es auch noch kalt, und dann haut einem gleich noch einer auf den Hintern ! (macht man das heute eigtl. noch?) Nicht schön.-

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Die Frage lautet: Wurde die Erinnerung enkodiert?
Wenn man auf die Welt kommt sieht man noch nicht so besonders, auch kann man die vielen Sinneseindrücke noch gar nicht richtig "handeln". Also fehlen wichtige Abrufreize für später. Zudem besteht keine Möglichkeit das Ereignis noch einmal durchzuspielen, weil keine Sprache, somit auch keine Möglichkeit die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Insgesamt scheint es höchst unwahrscheinlich sich an die Geburt zu erinnern! Eventuell wenn sich das Kind zurück erinnert, sobald es sprechen kann, aber da stellt sich die Frage, ob es die Erinnerung solange behalten kann?! Wenn jemand behauptet er könne sich an die Geburt erinnern ist das mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit eine Erinnerung an eine Situation, wo man über die Geburt gesprochen hat (Eltern), aber nicht das Ereignis selber, was man aber oft nicht auseinanderhalten kann.

Das Gehirn eines Babys ist noch nicht Entwickelt. Es kann noch keine Erinnerungen speichern. Generell das ganze Baby hat erstmal nur einen Zweck -> wachsen. Das Gehirn bildet mit ca. 2-3 Jahren erste Möglichkeiten Erinnerungen zu speichern. Das wird der Zeitpunkt sein wo man sich bruchstückhaft an erste Dinge erinnern kann.

Ich weiß z.B. noch ganz ganz dunkel wie ich damals mein Gitterbett aufbekommen habe. Da war nämlich in der Mitte eine Lose Stange, die ich immer nach oben aufziehen konnte. Als ich das letztens meinem Vater erzählt hab war der sehr erstaunt.

Ein Bekannter macht mit seinem 1 Jahre alten Sohn ständig Ausflüge. Das ist generell gut, da das Gehirn neue eindrücke braucht. Es wachsen dann Synapsen und man wird allgemein "intelligent". Er sagt jedoch, er mache das damit sein Sohn mal die Welt gesehen hat. Da der Sohn sich niemals an die Ereignisse erinnern wird, ist es aus dem Gesichtspunkt Zeitverschwendung.

Deine Aussagen sind leider wissenschaftlich gesehen komplett haltlos.

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@tWeuster

Mir ging es vor allem um folgende Passagen:

"Generell das ganze Baby hat erstmal nur einen Zweck -> wachsen" Das kann nicht ernst gemeint sein, oder? ^^ Hat das "ganze" Baby nicht die Aufgabe, Eltern zu erfreuen? Oder Babykleidung zu tragen? Oder wenigestens das halbe Baby?

"Da der Sohn sich niemals an die Ereignisse erinnern wird, ist es aus dem Gesichtspunkt Zeitverschwendung." Alles, an was wir uns nicht mehr erinnern, war Zeitverschwendung? Das ist tatsächlich aus Sicht der Hirnforschung ein solcher Nonsens, dass es einem die Sprache verschlägt! Darauf hier einzugehen, würde den Rahmen sprengen, aber es darf so nicht stehengelassen werden.

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@tWeuster: Lass dich nicht verwirren ... ich finde, du hast das gut erklärt.

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@Entdeckung

Dieses rote Tier ist ja niedlich! Beisst es? Lässt es sich streicheln?

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2-3 Jahren erste Möglichkeiten Erinnerungen zu speichern

Gilt wahrscheinlich für das Autobiographische oder Episodische Gedächtnis, da dafür Sprache wichtig ist. Allgemein aber haben auch Ungeborene schon ein Gedächtnis. Kinder, welche im Mutterleib die Geschichte von The Cat in the Hat vorgelesen bekamen, fanden diese dann interessanter als eine andere Geschichte verglichen mit einer Kontrollgruppe.

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ich denke nicht dass das möglich ist, aber manche Menschen bilden sich gerne ein sich an bestimmte Dinge in ihrer frühen Kindheit erinnern zu können, weil sie schon so oft davon erzählt bekommen haben und es sich bildlich einfach vorstellen können, ohne dass das wirklich bildhafte Erinnerungen sind. Möglicherweise gibt es aber hochintelligente Menschen die das tatsächlich können, da solltest du mal genauer recherchieren.

welche Intelligenz meinst du? Es gibt Autisten mit unglaublichen Rechenleistungen, allerdings können sie sich keine Schuhe binden...Ist das intelligent?

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