Gibt es einen Oberbegriff dafür in der Psychologie?

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Die von Dir beschriebenen Phänomäne gibt es, ebenso aber kommt es vor, dass aus tyrannischen Haushalten, sehr verträgliche Menschen und aus fürsorglichen Haushalten TyrannInnen hervorehen. Die Entwicklung eines Organismus/ des Menschens hängt ja nicht nur davon ab, was einem die Umwelt bietet, sondern auch davon welche Reaktionstendenzen z.B. genetisch nächstliegend sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Brutalnett  12.10.2020, 17:50

Was für Berufserfahrung hast du, dass du den Genen die Schuld zuweist?

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Andries123  12.10.2020, 18:54
@Brutalnett

Aus welchem Hut wurde denn jetzt die Schuld hergezaubert? Ich gehe aber als Psychologe und Psychotherapeut davon aus, dass eine der Erklärungen für tw. sehr unterschiedliche Entwicklungen von Menschen, die unter sehr ähnlichen Bedingungen groß wurden, deren genetische Grundausstattung ist. Nachweisen ließen sich substanzielle genetische Prädispositionen im Bereich der Psyche z.B. bei der Angstsensitivität (also der Neigung mit Angst zu reagieren), der Unsicherheitstoleranz, der allgemeinen Emotionssensitivität, beim Schmerzempfinden, oder bei der Aggressionsneigung. Da es sich dabei um teilweise sehr grundlegende Erlebens-Neigungen geht, können diese selbstverständlich stark beeinflussen, wie unterschiedlich Menschen auf Erfahrungen reagieren.

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Brutalnett  12.10.2020, 19:11
@Andries123

Kann es sein, dass ihr Psychologen und Psychotherapeuten die Genetik gern als Ausrede benutzt? So nach dem Motto: "Tja, das sind Erbanlagen, da kann ich leider nicht viel machen!"

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Andries123  12.10.2020, 20:10
@Brutalnett

Mh, ich benutze es so wie ich es schrieb, als Teilerklärungen für menschliche Entwicklungen. Schuld und Ausreden scheinen aber Dir wichtige Themen zu sein. Bleib da mal ruhig am Ball, ich aber hab keine Lust da mitzuspielen ;-)

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Brutalnett  12.10.2020, 23:22
@Andries123

Was hältst du von Personen, wie Gerald Hüther, die solche Teilerklärungen sehr in Frage stellen?

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Andries123  13.10.2020, 06:49
@Brutalnett

Ich halte von Hr. Hüther, bzw. seinen Veröffentlichungen recht viel, bin aber, was den Einfluss von Genen auf unsere Persönlichkeitsentwicklung angeht, anderer Überzeugung als er. Es gibt mittlerweile einige, nach wissenschaftlichen Standards gute Studien und aussagekräftige Daten, die deutlich für den Einfluss von Genen sprechen. Das ist ja auch nicht grundsätzlich eine schöne Erkenntnis, heißt es so doch einmal mehr, dass wir uns eben nicht beliebig entwickeln können, sondern tw. akzeptieren müssen, dass wir alle die Welt etwas anders erleben und damit auch vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen.

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Brutalnett  13.10.2020, 17:09
@Andries123

Hat man nicht oft Personen mit ähnlichen Genen verglichen und Übereinstimmungen entdeckt, wie sie eben bei Personen vorkommen, die ähnliche Gene haben / die verwandt miteinander sind?

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Teufelskreis, da kommt man nur heraus, wenn man bereit ist an sich selbst zu arbeiten.

Gibt den Begriff Prägung

Prägung nennt man in der Verhaltensbiologie eine irreversible Form des Lernens

Alfred Adler hat es mit dem Begriff 'Minderwertigkeitskomplex' benannt: Menschen die sich minderwertig fühlen müssen sich anderen überwertig machen und erzeugen dadurch wieder Menschen, die sich minderwertig fühlen.