Gibt es eine quantitative Bestimmung für Gerüche (z.B stinkende Füße, Wert auf einer Skala)?
Licht und Geräusche kann man ja messen. Aber geht das auch für Gerüche? Vielleicht in ppm? Oder kann man Geruchsmoleküle nicht quantifizieren?
2 Antworten
Ja, gibts.
Wie wird Geruch gemessen?Olfaktometrie (Geruchsmessung):
- Hierbei wird eine Geruchsprobe mit geruchsneutraler Luft verdünnt und einer Gruppe geschulter Prüfer (Panel) präsentiert. Die Verdünnung wird so lange erhöht, bis 50 % der Prüfer den Geruch gerade noch wahrnehmen können. Das Ergebnis ist die sogenannte Geruchseinheit pro Kubikmeter (GE/m³ oder ouE/m³).
Beispiel:
Muss eine Probe 100-fach verdünnt werden, um nicht mehr wahrnehmbar zu sein, beträgt die Konzentration 100 GE/m³.
Grenzwerte:
Für bestimmte Emissionsquellen (z.B. Kläranlagen) gibt es behördlich festgelegte Grenzwerte, etwa 300–500 GE/m³, um Belästigungen zu vermeiden.
Molekulare Analyse:
- Mit Geräten wie Gaschromatographen kann man die Konzentration einzelner Geruchsmoleküle (z.B. in ppm) bestimmen, aber das sagt wenig über die tatsächliche Geruchswahrnehmung aus, da viele Gerüche durch komplexe Mischungen entstehen und die menschliche Nase sehr empfindlich auf einige Stoffe reagiert.
Hedonische Skala:
Zusätzlich kann die „Angenehmheit“ oder „Unangenehmheit“ eines Geruchs auf einer Skala bewertet werden, meist von angenehm bis stark unangenehm.
Lg
Quellen:
https://www.ost.ch/fileadmin/dateiliste/3_forschung_dienstleistung/3.2_interdisziplinaere_themen/3.2.6_kmn_kompetenzzentrum_mathematik_und_naturwissenschaften/angewandte_chemie/pdf_angewandtechemie/230414_ost_kmn_factsheet_olfaktometrie.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Olfaktometrie
Ah, wow, hätte nicht gedacht, dass jemand nen Erfahrungsbericht hat.
Sehr interessant aber!
Gibt es eine quantitative Bestimmung für Gerüche (z.B stinkende Füße, Wert auf einer Skala)?
Ja, das nennt sich Olfaktometrie.
Ich habe damals an der Uni eine Zeitlang in der Olfaktometrie mitgearbeitet, als einer dieser "Geruchsprüfer". Die Proben gingen von sehr schwacher bis immer stärker werdender Konzentration und wir bestätigten, sobald wir einen Geruch wahrnahmen und beschrieben diesen. Nicht alle Probanden rochen die gleiche Konzentration gleich stark. Manche rochen z. B. "Verwesung" früher als andere, manche "Benzin" usw. Manche hatten "sehr feine Nasen", andere weniger. Auch die Definition von "angenehm" bis "unangenehm" war nicht immer bei allen gleich. Durch eine gute Mischung der "Nasen" konnten brauchbare Ergebnisse zustande kommen, die verallgemeinert werden konnten ("ab dieser Konzentration dieses Stoffes ist es für Menschen (durchschnittlich) eine Geruchsbelästigung / unangenehm"). Sehr interessant das Ganze. Da es in der Praxis bei Grenzwertfestlegungen oft um die Wirkung auf Menschen geht, macht diese "Menschen-Mess-Methode" meist mehr Sinn als eine GC-Analyse. Für Hunde wären bei manchen dieser Tests die Gerüche wahrscheinlich schon bestialisch stinkend gewesen wo die menschliche Nase diese vielleicht gerade mal oder noch nicht mal wahrnimmt.