Gibt es eine plausible Erklärung im Sinne von Ursachen und Wirkung für das Entstehen der Incels?
Vom diesem Begriff las ich zum ersten Mal vor etwa zwei Jahren bei "Gutefrage". Warum erst jetzt? In westlichen Demokratien haben die Frauen schon seit einigen Jahrzehnten das Recht, sich ihren Partner frei zu wählen. Ich glaube nicht, dass so viele Männer so dumm sind, dass sie von einem durchsetzbaren Recht auf Sex mit einer Frau ausgehen.
Ist es vielleicht so, dass viele "durchschnittliche" Frauen auf die Beziehung mit einem "durchschnittlichen" Mann verzichten und lieber auf den Traummann warten, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn niemals finden werden?
In den Medien ist zu sehen, wie die Incels ticken. Aber die Frage nach dem "Warum" wird nur ansatzweise beantwortet.
Ich selbst bin seit vielen Jahren mit meiner Traumfrau zusammen und hinterfrage das Thema nicht emotional, sondern rational.
4 Antworten
Das ist m. E. ein Phänomen der Social-Media im Internet. Da kann jeder seine Meinung und seine Gefühle raushauen, die er früher besser für sich behalten hat. Und da gibt es nun mal auch die Kombination Machismo + Narzismus + Selbstmitleid. Beides keine attraktiven Eigenschaften für Frauen. Also sind die Typen solo.
Das gab es früher auch schon. Nur äußern sich die Typen heute öffentlich im Web, vernetzen sich, erfinden dieses Wort dafür und schlagen Schaum darum. Früher fiel der Schaum nicht so auf, weil die Kerls nur hinter dem Schaum des dritten Bieres gejammert haben. Da hat sie niemand ernst genommen. Das sollten wir jetzt auch nicht tun.
Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich bin sicher, dass Menschen, die Jahre hinweg einen Partner suchen aber nicht finden, selbst für ihre Misere verantwortlich sind. Es gibt viele Menschen, bei denen ich mich nicht wundere, dass sie keinen Partner finden - und das liegt nicht am Aussehen.
Ein Recht auf Sex ist lächerlich.
Damit sprach ich nicht dich an, sondern die Tatsache, dass wirklich Menschen ernsthaft meinen, so etwas sollte es geben.
Definiere durchschnittlicher Mann. Irgend jemand, der für dich durchschnittlich oder sogar unterdurchschnittlich ist, kann für eine andere Person der absolute Traumpartner sein.
Und ja, ich gehe nur mit einer Person eine Beziehung ein, in die ich mich verliebt habe. Im Zweifel warte ich einfach, bis der passende auftaucht.
Viele Männer suchen einfach krampfhaft eine Freundin, was eher selten funktioniert, weil man sich da verstellt. Wenn der Mann dann irgendwann im Selbstmitleid versinkt, weil er keine findet, passiert dann sowieso nichts mehr.
Ich habe einen Bekannten, der im Alter von 27 seine erste Freundin hatte. Mit 25 hat er aufgehört krampfhaft zu suchen, sondern alles auf sich zukommen lassen. Wenn das jeder so machen würde, gäbe es diese sogenannten Incels vermutlich gar nicht.
Ist es vielleicht so, dass viele "durchschnittliche" Frauen auf die Beziehung mit einem "durchschnittlichen" Mann verzichten und lieber auf den Traummann warten, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn niemals finden werden?
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Ich selbst bin seit vielen Jahren mit meiner Traumfrau zusammen und hinterfrage das Thema nicht emotional, sondern rational.
Wäre dann halt zu erklären, wieso das Phänomen in größerem Maß er seit etwa 20 Jahren zu beobachten ist. Denke du bist damit eher auf der falschen Spur.
Die Korrelation mit dem aufkommen des Internets im "Mainstream" ist da vermutlich zielführender.
Ein solches Recht habe ich ja verneint.