Gibt es ein unzerstörbares Material oder ist jedes Material dem Untergang geweiht?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Unter Aufwendung von einer ausreichenden Menge an Energie lässt sich ALLES zerstören.

Die Gegenlogik wäre ja, dass die Verbindungen in dem unzerstörbaren Stoff unendlich viel Energie beinhalten würden, sodass sie nicht getrennt werden können.

Da aber Energie nur ungewandelt und nicht erschaffen werden kann, müsste man also vorher unendlich viel Energie da reingesteckt haben.

Da es aber keine unbegrenzte Energie gibt, ist das nicht möglich.

Nein, gibt es nicht.

Ab wenigen 10.000K ist Materie vollständig ionisiert, liegt also als thermisches Plasma vor. Da gibt es nur noch freie Elektronen und Atomkerne, aber keine Verbindungen mehr. Also keine „Materialien“

Bei noch höheren Energien - z.B. in Neutronensternen - gibt es irgendwann ein Quark-Gluon-Plasma. Da gibt es noch nicht einmal Atome mehr.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physikstudium

Wie Martinmuc bereist schrieb, hängt die Beantwortung stark von der Definition von "Material" ab. Ist z.B. Eis ein anderes Material als Wasser? Chemisch nicht, aber Physikalisch schon. Ist die Chemische Zusammensetzung gemeint. Es gibt z.B. Kristallgitter, da können sich in Lücken kleinere Atome einlagern, so dass das Volumen scheinbar nicht vergrößert wird. Gold ist ziemlich reaktionsträge und geht ungerne Verbindungen ein, so dass seine Erscheinung sehr haltbar ist. Letztlich gibt es aber auch eine Säure, mit der Gold aufgelöst werden kann. Nach der Einstein-Formel E = mc*c kann Materie in Energie umgewandelt werden und umgekehrt. Da ist auch eine Definitionsfrage, ob die Energie nicht nur eine andere Form von Materie ist.

Es ist in den Antworten schon gut beschrieben worden, dass man alle Erscheinungsformen von Materie in noch elementarere Teile und schließlich Teilchen zerlegen kann, wenn man nur genug Energie zuführt. Bei dem neuen großen Beschleuniger bei Genf kann man Elementarteilchen mit der höchsten zur Zeit erreichbaren Energie aufeinander schießen und hofft, dass sich dabei die letzten noch unbeobachteten Elementarteilchen zeigen. Manche sagen, dass man dabei auf einer ganz kleinen Stelle sowas ähnliches wie den Zustand herstellt, der ganz kurz nach dem Urknall geherrscht hat, wo alles und alle Energie auf einem winzigen Fleck scheinbar plötzlich auftrat. Wo das alles vor dem Urknall war und ob es da vielleicht gar nicht existierte, also vernichtet war, weiß man nicht so genau. Manche sagen aber, dass mit dem Urknall auch die Zeit anfing und es deshalb dumm ist, von der Zeit vor dem Urknall zu sprechen.

Jedenfalls berührt deine Frage genau die Grenze, über die weder Physiker noch Philosophen bisher mit Wissen hinausgekommen sind. Manche glauben da dann gern was, ich selber finde, es macht nichts, wenn wir manches einfach nicht wissen

segler1968  24.06.2019, 21:27

Tut mir leid, aber Du lässt zu viel Esoterik einfließen. Und nein, das ist keine Grenze für Physiker

0

Kommt darauf an, wie Du "Material" definierst. Wenn die Temperatur genügend hoch ist, werden alle chemischen Bindungen zwischen Atomen aufgebrochen, die Elektronen verlassen die Hüllen und ein Plasma entsteht.

Aber auch die im Plasma vorhandenen Kerne können unter genügend extremen Bedingungen verändert (gespalten oder fusioniert) werden.

Unter einer extremen Gravitation verschmelzen dann auch die Kerne zu einem Neutronenkonglomerat (Neutronenstern). Und beim Gravitationskollaps einer Supernova zum Schwarzen Loch verlieren sich (nach unserer jetzigen Vorstellung) sogar diese Eigenschaften.