Gibt es den perfekten Mord?
Hallo, kann man einen Mord durchführen, sodass es am Ende aussieht wie ein Selbstmord ohne dass man Spuren hinterlässt und falls ja wie würde dieser Mord dann aussehen? Oder ist sowas unrealistisch?
13 Antworten
Einen Selbstmord vorzutäuschen, ist wohl die schwierigste Methode einen perfekten Mord zu begehen, da nicht nur der Tatort, sondern auch das Umfeld des Opfers eingehend untersucht wird und man hier sicher schnell auf Ungereimtheiten stoßen würde.
Einfacher und nahezu spurenlos ließe sich hingegen ein als Unfall getarnter Mord durchführen. Ich könnte z.b. mit meinem Opfer eine Bergtour unternehmen und eine besonders schwierige Route aussuchen, da kann leicht mal jemand runter fallen.
Es verschwinden ja auch immer mal wieder Menschen auf Kreuzfahrten. Wenn so jemand über Bord geht, wird die Leiche nie gefunden, kann folglich auch nicht obduziert werden...
Eine Leiche, die überfahren wurde? Das stinkt nach Mord oder mindestens fahrlässige Tötung und Fahrerflucht. Da wird ermittelt. Anhaltspunkte? Zeugen, Überwachungskamera, Menschen aus der Umgebung mit Motiv, die solche Fragen auf Gutefrage stellen, ...
Jeder führt heutzutage ein mobiles Ortungsgerät namens Smartphone mit sich, zumindest kann man die Anwesenheit einer bestimmten Person beweisen.
Denke doch einmal an den Fall Mirco, die Handydaten waren dort ein starkes Indiz um auf den Täter zu kommen.
Jede Menge ! Zunächst den Zeugen, der übersehen wurde, dann die Überwachungskamera des Ladens um die Ecke, dann die ganzen Spuren am Auto aber auch an der Leiche, die so einiges "erzählen".
Kreuzfahrten ist auch so eine Sache: Da gibt es doch schnell mal einen Zeugen und wenn erstmal ein Verdacht da ist, ist der Täter meist nicht weit, weil: Sooo groß ist so ein Schiff ja auch nicht ;-)
Und in den Bergen mal eben einem über die Klippe zu helfen, kann auch leicht nach hinten, bzw. gemeinsam nach vorne über die Kante gehen. Da hat der Mord dann zwar geklappt, aber als Leiche lässt es sich schwerlich genießen ...
Naja, auch der perfekte Mord als Unfall getarnt, will wohl durchdacht und geplant sein.
Das ist schon klar. Aber die Frage bleibt, ob das letztlich wirklich komplett durchdacht werden kann. Vielleicht ist es wie beim Schach: Du spielst gegen einen Gegner, der vielleicht 300 Punkte unter Dir steht. Seine Chancen sind eigentlich gleich Null, weil Du seine Züge erahnen kannst, jede Möglichkeit lange vor ihm erkennst und gedanklich durchspielen kannst, eben weiter/tiefer denken kannst - und dennoch passiert es in einem von hundert Fällen, dass Du verlierst. Ein Restrisiko bleibt eben am Ende doch. Davon abgesehen achte ich das Leben (nicht nur meines) eben doch zu sehr, um mir ernsthafte Gedanken darum zu machen, es einem Anderen zu nehmen ...
Da stimme ich dir zu. Es war hier ja auch nur ein Gedanke, ob es den perfekten Mord geben kann und ja, den kann es geben. Man darf vielleicht auch nicht vergessen, dass auch die Ermittler fehlerhaft arbeiten können.
Also eine absolut sichere Methode gibt es nicht da immer irgendwelche Spuren zurückbleiben werden und man nicht immer alle verwischen kann, aber das sicherste ist wohl eine Methode wo erst keine Leiche gefunden wird oder erst sehr spät z.B mit einem schweren Gewicht im trüben Wasser versenkt. Aber da besteht das Problem von Möglichen Augenzeugen oder Spuren in der Umgebung. Ein Risiko erwischt zu werden ist immer vorhanden.
Oder ist sowas unrealistisch?
Nein, sogar sehr realistisch. Ein großer Teil der Tötungsdelikte wird nicht als solches erkannt. Erst wenn der den Totenschein ausstellende Arzt Verdacht schöpft, kommt eine effiziente Ermittlungsmaschinerie zum Einsatz, deren Aufklärungsquote sehr hoch ist.
Aber besteht kein Verdacht auf eine unnatürliche Todesart, wird begraben und Gras wächst drüber. Leider gibt es in D keine amtliche Leichenschau mit entsprechend ausgebildeten Medizinern.
"Wenn für jeden unerkannt Getöteten eine Kerze auf dem Grab brennen würde, wären die Friedhöfe nachts hell erleuchtet" (nicht mein Spruch, stammt von irgendeinem Pathologen).
Man geht davon aus, dass jeder zweite Mord nicht entdeckt wird. Zwar werden etwa 92% aller Morde aufgeklärt, aber dies gilt nur für die, die auch als Morde erkannt werden, also ein Anfangsverdach bestand, dem dann auch nachgegangen wurde und der sich bestätigte. Gerade wenn Ältere versterben, die an Vorerkrankungen litten, wird schnell 'mal im Totenschein ein natürlicher Tod als Ursache dargestellt, ohne wirklich genauer hingeschaut zu haben.
Fazit: Viele kommen mit einem Mord davon - aber oft aus reinem "Glück".
Deine Frage ging aber eher in die Richtung, ob es möglich sei, es absolut sicher zu planen und durchzuführen. Aber was ist schon absolut sicher ? Kleine Fehler oder Unwägbarkeiten können einem schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Und deshalb würde ich auch angesichts der heutigen Forensik eher dazu neigen, Deine Frage zu verneinen - zumindest für die meisten potentiellen Mörder. Denn eine Mordlösung ist nicht immer die intelligenteste Art der Problemlösung - und um den perfekten Mord zu planen, sollte man schon einiges an Intelligenz mitbringen ;-)
Gruß Jogi
Jeder Mord hinterlässt Spuren.
Aber es kommt immer auf die Ermittler an, ob sie den Mörder finden oder nicht.
Und wenn man einfach nachts eine Person überfährt, ohne dass es Augenzeugen gibt. Welche Anhaltspunkte hätte die Polizei, den Mord aufzuklären?